Coburg
Noon Column
David Nash
Als Zufluchtsort Martin Luthers im Jahr 1530 ist Coburg vor allem für die evangelische Kirchengeschichte von Bedeutung. Nach der Einführung der Reformation konnten sich erst im 18. Jahrhundert wieder Katholiken im Herzogtum ansiedeln. Sie erhielten mit der nahe des Hofgartens gelegenen Kirche St. Augustin das erste eigene Gotteshaus. Seit dem Anschluss des Herzogtums Coburg an Bayern im Jahr 1920 gehört das Coburger Land endgültig zum Hoheitsbereich des Bamberger Erzbischofs.
Bedenkt man die engen historischen Verflechtungen des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha mit der britischen Königsfamilie wundert es nicht, dass sich der in Wales lebende und 1945 geborene Bildhauer David Nash den Coburger Hofgarten als Standort seiner Plastik ausgesucht hat. In diesem einzigartigen Denkmal englischer Gartenkunst steht nun eine Säule, die auf den von Gott geschaffenen Kosmos verweist. Als Noon Column wird sie jeden Tag Punkt Mittag Ortszeit (sommers 13.20 Uhr, winters 12.20 Uhr) in ihrem Schatten Licht aufleuchten lassen. An ihren Seiten verweisen Tierkreiszeichen auf den Jahreslauf. David Nash, der stark von der Anthroposophie Rudolf Steiners beeinflusst ist, setzt sich mit diesem Kunstwerk mit der ursprünglichen Kraft der Natur auseinander: der Schöpferkraft des göttlichen Gedankens.
© Internationales Künstlerhaus Villa Concordia