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"Bring den Menschen die Schönheit und den Duft der Botschaft Jesu“
Der Primiziant Bruder Jürgen Böhm OFM Cap (Mitte) mit seinem Provinzial Josef Mittermeier (rechts) und seinem Heimatpfarrer Baptist Schaffer bei der ersten Meßfeier in seiner Heimatgemeinde Neukenroth.

Ganz Neukenroth feiert die Primiz des Neupriesters Jürgen Böhm OFM Cap

Neukenroth; Voller Anteilnahme und im festlichen Schmuck war an diesem Wochenende Neukenroth. Alles war auf den Beinen, viele Gäste aus allen Himmelsrichtungen kamen um mit dem Kapuzinerbruder Jürgen Böhm OFM Cap seinen Primizgottesdienst in Neukenrother Pfarrkirche St. Katharina zu begehen.

Vor dem Gottesdienst wurde in einer festlichen Kirchenparade der Primiziant Jürgen Böhm von den Vereinsabordnungen mit ihren Fahnen, den Kommunionkindern, den Ministranten und 15 Geistlichen von seinem Elternhaus abgeholt. Unter den Klängen des Musikvereins Neukenroth zog der Festzug in die Kirche ein. Die Kommunionkinder brachten den Neupriester ein Begrüßungsgedicht, was die Freude über seine Priesterweihe ausdrückte. Dazu überreichten sie Ihm Blumengebinde. Dann ging der eindrucksvolle Festzug zur Kirche. Wer sich nicht bei den Vereinen einreihen konnte, stand für den Primizianten Spalier.

Der Festgottesdienst wurde musikalisch mitgestaltet von der Gesangsgruppe der Zechgemeinschaft Neukenroth mit Michael Lutz als Begleiter an der Orgel und den Kirchenmusiker Rainer Endres, der mit seinem künstlerischen Können einen würdigen Rahmen für den Primizgottesdienst abgab.

Pfarrer Baptist Schaffer begrüßte alle Gäste und besonders den Primizianten Jürgen Böhm OFM Cap mit seiner Familie und drückte seine Freude darüber aus, dass nach 69 Jahren wieder eine Primiz in Neukenroth gefeiert werden kann.

Als Festprediger fungierte Pater Edmund Schrimpf OFM Cap, der Bruder Jürgen Böhm aus den Anfangsjahren seiner Klosterzeit in Altötting gut kannte. Er, so Bruder Schrimpf, hätte nicht daran gedacht, zu solch einer Würde und Ehre zu kommen und eine Primizpredigt für Bruder Jürgen halten zu dürfen. Ja, so sagte er, „die Wege Gottes mit uns sind oft gar eigen!“

In seiner Primizpredigt führte Bruder Edmund aus, dass Bruder Jürgen einen Reifungs- und Berufungsprozess hinter sich habe, die der Berufungsgeschichte des Samuels gleiche. Der Ruf Gottes hat Samuel und auch dich, Bruder Jürgen keine Ruhe gelassen. Die Gnade der Berufung ist, auch wie bei Samuel, mit einer Aufgabe verbunden. Du solltest in deinem priesterlichen franziskanischen Leben, mit den dir von Gott geschenkten natürlichen und übernatürlichen Fähigkeiten sorge tragen für das Heil der dir anvertrauten Menschen. Dieser Tag, so der Primizprediger, ist Anlass in Dankbarkeit mit dir Primiz zu feiern, aber auch Anlass, der je eigenen Berufung im christlichen Glauben wieder bewusst zu werden. Jeder und jede von uns hat seinen Platz im Plan der ewigen Liebe Gottes. Der Evangelientext des Sonntages, aus dem „Hohen Priesterlichen Gebet“ Jesu, lässt uns in die innig-tiefe Beziehung zu seinem Vater schauen und Jesus lässt uns an dieser geheimnisvollen Liebe zwischen Ihm und Gott teilhaben. Jesus sendet seine Apostel in die Welt, um alle zu Jünger und Jüngerinnen Jesus zu machen und sie zu begeistern für diese Botschaft der Liebe. Die Apostel sollen den Menschen sagen und vorleben: Gott liebt euch, ergreift die Hand Gottes, die Gott euch in Jesus entgegenstreckt und lasst euch aus dem Dunkel ins Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Lieb führen, so Bruder Edmund.

Du bist dem Ruf und der Einladung Gottes gefolgt, in einem Leben und Wirken als Priester im Geiste des hl. Franziskus die Menschen zu einer liebenden Beziehung zu Jesus zu führen.

Der hl. Bruder Konrad von Altötting hat in einem seiner Briefe geschrieben: „Das Kreuz ist mein Buch! Ein Blick auf das Kreuz lehrt mich in jeder Gelegenheit, wie ich mich verhalten soll. Da lerne ich Geduld und Demut, Sanftmut und jedes Kreuz mit Sanftmut zu tragen!“ Wenn wir die Verbindung mit Jesus suchen und den Blick auf das Kreuz nicht vergessen finden wir immer Halt und Hilfe. Denn vom Kreuz her kommt die Einladung: Folge mir nach! Im Zeichen des Kreuzes hat Jesus seine Kirche gegründet um sie zu sammeln, zu rüsten für den Weg der nachfolge, zu ermutigen durch sein Wort und zu stärken durch die heilige Quelle der Sakramente. Bruder Edmund rief auch die Familien auf, als christlich gesinnte Menschen Kraft zu schöpfen aus dem Gebet, aus dem Wort Gottes und den Sakramenten.

Elisabeth von Thüringen, deren 800.Geburtstag die Kirche in diesem Jahr feiert kann uns darin ein leuchtendes Vorbild sein. Wir verehren die hl. Elsabeth als Schutzheilige der Caritas. Ihr Denken, Leben und Sorgen galt den Armen und Kranken. Was sie tat, war mehr als nur Mildtätigkeit einer Landesfürstin. Was sie tat, tat sie aus dem Bewusstsein heraus, dass sie der Liebe Jesus verpflichtet ist und so die Liebe Jesu auch weiterschenken kann.

Der Primizprediger Bruder Edmund Schrimpf OFM Cap fasste seine Worte zusammen mit den Worten von Mahatma Gandhi: Soll die Botschaft des Evangeliums bei den Menschen ankommen, dann muss der „Duft“ dieser Botschaft in die Herzen der Menschen dringen, sie muss die Menschen innerlich froh und glücklich machen. Und er schloss: „Gott gebe dir die Kraft diesen Dienst mit der Bereitschaft des Samuels zu tun und er helfe dir, gerade wenn es manchmal schwer wird im Blick aus das Kreuz Jesu, im Sinne des hl. Konrad. Und das Geheimnis der Rose soll dich erfreuen, stärken und trösten und deinem Herz die erfreuende Nähe Gottes erspüren lassen.

Danach feierte Bruder Jürgen Maria Böhm OFM Cap erstmals Eucharistie in seiner Heimatkirche. Danach formierte sich die Festversammlung und alle Gottesdienstgemeinde nach Einladung des Primizianten zum Zug zur nahen Zecherhalle, wo für alle ein Mittagessen und auch Kaffee und Kuchen gereicht wurde. Bruder Jürgen dankte allen die das Fest seiner Primiz organisiert haben und er hob besonders Pfarrer Baptist Schaffer und Pfarrsekretärin Hanne Lieb hervor, aber auch die unzähligen fleißigen Helferinnen und Helfer. In der Zecherhalle hatten dann auch viele Gelegenheiten zu einem Gespräch mit dem Primizianten.

Am Nachmittag wurde das Primizfest in der Pfarrkirche St.Katharina mit einer Dankandacht abgerundet. Die Andacht, die Bruder Jürgen selbst zusammenstellt, begann mit einem Anbetungsteil und einer Heilig-Geist-Meditation. Es folgten ein Wechselgebet um geistliche Berufe und ein Gebet für die Familien. Nach dem sakramentalen Segen und einem Marienlied spendete der Neupriester den vielen Gottesdienstmitfeiernden den Einzelprimizsegen.

Datum: 21.05.2007
Wolfgang Fehn
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