Erzbischof Gottesdienste Veranstaltungen Anfahrtsskizzen
  Druckversion   Seite versenden
Ambulante Pflege in Röthenbach
Besuch von Bündnis 90 / Die Grünen in der Caritas-Sozialstation St. Bonifatius
Besuch von Bündnis 90 / Die Grünen in der Caritas-Sozialstation St. Bonifatius

Das Versorgungsangebot für alte und behinderte Menschen in Röthenbach war Thema des Besuchs des Ortsverbandes Röthenbach von Bündnis 90 / Die Grünen in der Caritas-Sozialstation St. Bonifatius. Die siebenköpfige Besuchergruppe – darunter auch Stadtrat Thiemo Graf und die Ortssprecher Simone Gmelch und Dr. Rüdeger Baron – wollte mehr über die Möglichkeiten der ambulanten Pflege und des Betreuungsangebotes der Tagespflegestation erfahren.

Ingrid Weißfloch, die seit 5 Jahren die Caritas-Sozialstation in der Randstraße leitet, gewährte einen Blick hinter die Kulissen. Seit 1993 agiert die Einrichtung als eigenständiger Betrieb. In dem freundlich gestalteten und 2003 um einen Neubau erweiterten Gebäude wird zum einen die ambulante Pflege organisiert, zum anderen befinden sich hier die Räume für die Tagespflege. Diese ist als Entlastungsangebot für pflegende Angehörige gedacht. Von Montag bis Freitag, 8:00 bis 16:00 Uhr können Menschen, die einen höheren Pflegebedarf benötigen oder alleine leben und Hilfe benötigen, in die Sozialstation kommen. Die Hin- und Rückfahrten werden durch einen eigenen Fahrdienst organisiert . Der Preis fällt je nach Pflegestufe unterschiedlich aus. Im Schnitt besuchen ca. 12 Personen im Alter zwischen 60 und 90 Jahren die Tagespflege. Zwei Pflegefachkräfte und zwei hauswirtschaftliche Kräfte sind hier im Einsatz und stellen eine qualitativ hochwertige Betreuung sicher. „Zur Zeit suchen wir dringend nach einem Zivi“, so Ingrid Weißfloch, denn für zusätzliche Angebote wie gemeinsames Musizieren, spielerisches Gedächtnistraining und Ausflugsfahrten in die nähere Umgebung ist das Engagement Ehrenamtlicher oder der Einsatz von Zivildienstleistenden unentbehrlich.

Das größte Geschäftsfeld der Caritas-Sozialstation St. Bonifatius ist der ambulante Pflegedienst. Etwa 100-140 Patienten im Gebiet Röthenbach, Rückersdorf, Schwaig, Behringersdorf und Diepersdorf werden in Hausbesuchen versorgt. Das Team aus Krankenschwestern und Altenpflegerinnen bedient die sechs festen Touren möglichst durch Stammschwestern. Ingrid Weißfloch betont: „Die Patienten schätzen es sehr, immer einen festen Ansprechpartner zu haben.“ Auch wenn der Arbeitsalltag der Pflegekräfte häufig mit viel Bürokratie verbunden ist, stehen die Patienten und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt der Arbeit in der Caritas-Sozialstation. Besonders stolz ist die Leiterin daher darauf, dass ihre Station zum vierten Mal in Folge von einer externen Prüfstelle des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBFK) zertifiziert wurde.

Auf die Frage, welche Verbesserungsmöglichkeiten sie für das Versorgungsangebot älterer und behinderter Menschen in Röthenbach sieht, wird die energiegeladene Leiterin nachdenklich. Sie stellt einen wachsenden Bedarf an altengerechten und behindertengerechten Wohnungen fest. „Da ist immer eine Türe im Weg, eine Treppe zu überwinden oder ein Türstock zu schmal für den Rollstuhl.“ Auch kommunale Einrichtungen wie das Rathaus oder die Bibliothek sind für ältere und behinderte Menschen nur schwer zugänglich.

Die Stadt selbst unterstützt die Caritas-Sozialstation schon finanziell, doch ist speziell die Tagespflege für den Träger ein Draufzahlgeschäft. Gerne würde Ingrid Weißfloch das Angebot auch auf den Samstag ausweiten, doch hierfür bedürfte es höherer Zuschüsse.

Überaus positiv wird das Mehrgenerationenhaus gesehen. „Wenn es im Zentrum bleibt, hat es das Potenzial, sich wirklich zu einem Treffpunkt zu entwickeln“, schätzt Ingrid Weißfloch. Sie selbst wird im Mehrgenerationenhaus mit einer regelmäßigen Sprechstunde mitwirken und über die Angebote der Caritas-Sozialstation informieren.

Zum Ende des ausführlichen Gesprächs wird Ingrid Weißfloch noch einmal richtig leidenschaftlich. „Was ich mir wirklich wünschen würde, wären mehr Ehrenamtliche, die uns bei der Freizeitgestaltung für unsere Patienten unterstützen. Was man gibt, bekommt man vielfach zurück.“

Datum: 18.07.2008
Christina Wohner
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.Ok, verstanden.