Schmidbauer

Untermerzbach. Über das zukünftige Renteneintrittsalter von 67 Jahren kann Pallottinerpater Dr. Werner Weicht, zuletzt Pfarrer in Kaltenbrunn, nur lächeln. Der heute 72-jährige ehemalige Pfarradministrator der Kirchengemeinden Autenhausen, Kaltenbrunn und Seßlach feierte am Sonntag in der voll besetzten Kirche seinen Abschied.

Der geborene Oberschlesier wurde ab der sechsten Klasse bereits in den Internatsschulen der Pallottiner unterrichtet. Nach dem Noviziat im Untermerzbacher Herz-Jesu-Heim ging es für neun Jahre zum Studium der Theologie an die päpstliche Universität Gregoriana in Rom. 1963 wurde Weicht in Augsburg zum Priester geweiht.

Viele Aufgaben folgten im Herz-Jesu-Heim. Von 1984 bis 1993 wirkte Weicht als Rektor des Studienheimes der Pallottiner in München und kehrte nach Untermerzbach zurück, um seine Forschungen zur Seligsprechung des Pallottinerpaters Franz Reinisch verstärkt fortzusetzen. 1999 wurde er als Seelsorger nach Kaltenbrunn berufen, ab 2003 auch nach Autenhausen und Seßlach. Fahrten zu bedeutenden christlichen Stätten wurden ein wichtiger Bestandteil seines Lebens.

Bewusst wählte Pater Weicht das Ende des Kirchenjahrs für seinen Abschied. Nach seinen bisherigen Plänen will er seinen Lebensabend im Heim der Pallottiner Sankt Josef in Hersberg-Immenstaad am Bodensee verbringen, wo er auf seinen Vorgänger, Pater Frank, treffen wird.

„Wer nicht dient, dient zu nichts“, war eines der Maxime des volkstümlich wirkenden Paters. Das Evangelium war für ihn eine Hilfe im Alltag. Weicht philosophierte in seiner Predigt über die Rolle eines Gastes und des Gastgebers. Am Christkönigssonntag gelte es nach den Worten des Paters, als König von der Basis her zu wirken und Denkanstöße von Unterprivilegierten aufzugreifen.

Weicht Totale: Abschied feierten (von links) Pater Rektor Jochen Ruiner sowie der nachfolgende Pfarrer Stefan Fleischmann von Pater Dr. Werner Weicht, der sich zum Ende des Kirchenjahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete.