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Ganz Mensch und ganz Christ
Zum Tod von Raimund Brehm, dem herausragenden Ideengeber in Kirche und Welt
Raimund Brehm

 Raimund Brehm, dies ist mehr als ein im katholischen Nürnberg bekannter Name, dies ist ein Markenzeichen. Achtzigjährig ist Raimund Brehm am Donnerstag, 21. Januar 2010 verstorben. Menschlich gesehen war es eine medizinisch nicht beherrschbare Krankheit, die ihn aus seiner Familie, seinem Freundeskreis, seiner Kirche genommen hat; gläubig gesehen war es ein Ruf Gottes an seinen treuen, bekennenden Diener.
Raimund Brehm, Jahrgang 1929, war Nürnberger mit Leib und Seele. In der Altstadt groß geworden, wurde die Frauenkirche zu seiner geistigen und religiösen Heimat, seinem prägenden Mittelpunkt. Zunächst musste er, gleichsam als Jungsoldat, heil durch den Krieg kommen. Dann war er engagiert in der Wiederaufbau-Generation. Seine jungen Grunderlebnisse und Erkenntnisse wollte er weitergeben. Er tat es in der damals sehr breit wirksamen katholischen Jugend. Dekanatsjungscharführer bedeutete Mitverantwortung für gut 1000 Jugendliche. Die Popularität des ‚Reno’ hatte schon Starcharakter!
Mit seiner Frau Anneliese blieb er in der katholischen Spur, musst sich aber zugleich für seine bis auf fünf Köpfe anwachsende Familie eine wirtschaftliche Basis schaffen.
Raimund Brehm hat schon mal den berechtigten Hinweis gegeben, dass er aus einem Volksschulzeugnis etwas gemacht hat! Er begann in der Werbebranche. Da waren alle guten und originellen Ideen gefragt – und solche hatte er haufenweise. Sein Wechsel in die strengere Disziplin eines Verlages, des christlich geprägten Sebaldus-Verlags, mag schon ein wenig überrascht haben. Jetzt war er nicht nur der Auflagenverantwortliche, er war auch der autodidaktische Journalist – in Jugendzeitschriften und im Christlichen Beobachter.
Die nächste Station hieß Würzburger Arena-Verlag, ein katholisch geprägtes Verlagshaus.
Doch Nürnberg ließ ihn nicht los. Schließlich wurde er Gründungschef der MDG, der bischöflich eingerichteten Medien-Dienstleistungs-Gesellschaft. Da ging es um den wirtschaftlichen Bestand der katholischen Verlage und um ein geistiges Erfolgkonzept. Dies war ein reizvoller und aufreizender Job: Mit Verlagsgrößen und Bischöfen zu sprechen, sie zu beraten, Überzeugungsarbeit zu leisten – und auf entsprechende Reaktionen zu warten. Statt des freischaffenden Werbefachmanns war er der Inspirator, der im Buch-, im Zeitschriften-, im Kirchenzeitungsbereich auf Gehör hoffen konnte. Es war nicht immer so! War er ein Heroe oder ein Martyrer dieses Geschäfts?
Raimund Brehm stand voll im Beruf und zugleich voll in vielen Ehrenämtern. Für das Projekt Ayopaya seines Freundes Manfred Rauh setzte er sich zeitlebens ein. Die Missionsprokur der Jesuiten profitierte von seinem Fachwissen und seinem Schreibstil. Seine Heimatpfarrei St. Elisabeth, im Verbund mit der Frauenkirche, bekam mit ‚mittendrin’ ein neues, nobles Pfarrblatt, ja Aushängeschild. Und was wären die Ehemaligen der kath. Jugend, die Oldtimer, ohne ihren Raimund gewesen?
Öffentlichkeitsausschuss der Erzdiözese, Pfarrgemeinderat zu Hause und Anlaufstelle in vielen Fragen, dies alles füllte Raimund Brehms Leben. Nur gut, dass er auch um die Notwendigkeit von Freizeit, Erholung, Urlaub und ein Stück fränkische Lebensart wusste. ‚Ernst und heiter’ hat er in guten Einklang gebracht. Seine Reden, mit Gedichten ausgestattet, waren Spitzenleistungen von Esprit und Frohsinn im kleinen und großen Freundeskreis. Und alles kam aus einer unverkrampften Mitte, einem tiefen, religiösen Brunnen – ein Quell, aus dem er gelebt hat und leben möge!
Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 27. Januar 2010, um 12.30 in St.Klara in Nürnberg statt. Um 14.30 Uhr wird der Verstorbene auf dem Westfriedhof beigesetzt.

 

Datum: 22.01.2010
Franz Müller
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