"Sie ist also leibliche Mutter und geistige Braut, und als geistige Braut ist sie die Mitschöpferin der Christen, Mitschöpferin der Kirche. Wir pflegen dafür viel einfacher und verständlicher zu sagen: Was ist die Gottesmutter gewesen, was ist ihre letztgesehene, betrachtete Stellung im Heilsplan Gottes? Die amtliche Dauerhelferin und Dauergefährtin des Heilandes beim ganzen Erlösungswerk. Doch lassen wir das, greifen wir tiefer. Wenn die Gottesmutter Mutter der Kirche ist, und das ist sie ja offensichtlich, dann muß sie schöpferisch mitbeteiligt gewesen sein an dem Werden und Wachsen der Kirche, an der Existenz der Kirche. Und das ist sie. Sie ist schöpferisch tätig an der Existenz der Kirche in allen Etappen. Erstens schöpferisch tätig bei der Zeugung der Kirche, zweitens schöpferisch tätig bei der Geburt der Kirche, drittens schöpferisch tätig bei der vollendeten Ausstattung der Kirche. Das würde also praktisch heißen wir wollen ja nichts verwischen , die Gottesmutter ist auch schöpferisch mitbeteiligt bei der objektiven Erlösung, nicht nur bei der subjektiven. Das ist ja der große Unterschied zwischen der Stellung der Kirche und der Stellung der Gottesmutter. Ich habe anfangs ja das schöne Wort wiederholt: die Kirche empfängt im Heiligen Geist nicht nur von der Fülle Christi, sondern auch von der Fülle der lieben Gottesmutter. Die Gottesmutter überragt also alles Geschöpfliche, auch alles gnadenhaft Geschöpfliche, in einer eigenartigen Weise." Aus: Pater Kentenich-Texte zum Thema "Gottesmutter Maria" - Zusammengestellt von Pater Herbert King (2009) - http://www.schoenstatt-patres.de/cms-king/index.php |