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CmL1996 IV 1 Ausprägungen des einen Christusbildes
J. Kentenich, aus: Exerzitien für Priester, 1936

Das katholische Heilandsbild muß zunächst ein im Wesentlichen einheitliches sein: weil wir nur einen Heiland haben. Die Nachbildung geschieht nicht äußerlich, sondern innerlich: eine innere empfindungsgemäße und lebensgemäße Darstellung des Heilandes durch Glaube, Hoffnung, Liebe und die sittlichen Tugenden. Das hindert nicht eine verschiedenartige Herausstellung der einzelnen Züge des einen Heilandsbildes.

Es gibt drei Arten besonders gestalteter Heilandsbilder:

1. Das vergangenheitsbetonte Heilandsbild.

Da sehe ich vor allem das Historische im Heilandsleben. Die großen Linien dieses Bildes sind besonders die Tatsachen des ewigen Heilsplanes Gottes: die Menschwerdung des Sohnes Gottes in der Fülle der Zeit, seine Geburt, sein Leben, sein Tod, seine Sieghaftigkeit im Leiden, die Stiftung der Kirche. Es ist das franziskanische Heilandsbild.

2. Das zukunftsbetonte Heilandsbild.

Natürlich immer nur primär vergangenheits- oder zukunftsbetont. Der Ansatzpunkt, der Standpunkt ist damit gemeint, von dem aus das eine Heilandsbild gesehen wird.Im zukunftsbetonten Heilandsbild wird der Heiland gesehen als der gekrönte Gottkönig am Ende der Zeit. Als solcher ragt er schon in die heutige Zeit hinein. Es ist das benediktinische Heilandsbild.

3. Das gegenwartsbetonte Heilandsbild.

Der Heiland, der in die Zeit hineinruft und hineinwirkt. Es ist das dominikanische und jesuitische Heilandsbild. Es müßte auch unser pallottinisches Heilandsbild sein

Erschienen in:
Joseph Kentenich
Christus mein Leben
Ausgewählte Texte zum Christus-Jahr 1997
Herausgegeben von Günther M Boll, M. Pia Buesge, Peter Wolf
Patris-Verlag Vallendar-Schönstatt
www.patris-verlag.de

 

Eingestellt von
O B
KM
Eingestellt am: 24.11.2009 17:32
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