Unser Heilandsbild hat drei Dimensionen. Es strahlt vor uns vornehmlich unter einem dreifachen Gesichtspunkte auf. Das heißt: Wir verlieren und verlieben uns mit Vorliebe in des Heilands Grundbeziehung zu seinem Vater, zu seiner Mutter und zu den unsterblichen Seelen. Wir können dafür auch sagen: Unser Heilandsbild ist marianisch und apostolisch gefärbt und patrozentrisch orientiert. Oder: Des Heilands Vatergebundenheit, seine Marien- und Seelengebundenheit hat es uns angetan. Damit ist die Richtung unseres Lebens und Strebens genauer angegeben. Und wir haben keine Ruhe, bis wir ihm in dieser dreifachen Grundeinstellung gleich- und eingeschaltet sind. 1. Dem Vater gegenüber ist der Heiland schlechthin das eingeborene, menschgewordene Gotteskind. 2. Seine Mutter betrachtet und behandelt er als seine amtliche Dauergefährtin und Dauerhelferin beim gesamten Erlösungswerke. 3. Für die unsterblichen Seelen ist er in allen Stadien seines irdischen und verklärten Lebens der Erlöser und Seligmacher. Wenn wir füglich mit Paulus sprechen: Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir (Gal 2,20), so wissen wir, was das für uns im einzelnen bedeutet. Wegen der innigen Zweieinheit zwischen Christus und seiner Mutter bestimmt unser Heilandsbild auch gleichzeitig unser Marienbild. Die Gottesmutter steht vor uns als die große christusgestaltete und christusgestaltende Frau. In beiden Fällen aber allezeit in Christus und mit Christus auf den Vater hingeordnet. Erschienen in: Joseph Kentenich Christus mein Leben Ausgewählte Texte zum Christus-Jahr 1997 Herausgegeben von Günther M Boll, M. Pia Buesge, Peter Wolf Patris-Verlag Vallendar-Schönstatt www.patris-verlag.de |