Der normale Weg für die nach Vollkommenheit strebenden Seelen geht über den Seelenführer. Es kann aber auch anders kommen. Gott kann auch anders seine Gnaden austeilen. Es kann sein, daß eine Seele keinen Führer findet; dann wird sie selten ihr Ziel erreichen. Fast immer ist der Seelenführer notwendig, immer nützlich. Es ist gut, wenn Beichtvater und Seelenführer in einer Person sind... Die wir selbst nach Heiligkeit streben und andere zur Heiligkeit führen wollen, müssen sehen, daß wir selber einen geeigneten Seelenführer bekommen, und lernen, die Seelen zu führen. In der Definition ist jede Seelenführung, also auch die allgemeine, wie Beichthören, überhaupt Spendung der Sakramente, Predigen, Vereinstätigkeit usw., dienen an den Seelen. Diese dienende Gesinnung suchen wir hier genauer zu bestimmen, um die Quelle, das Prinzip zu suchen, aus der diese dienende Gesinnung fließen muß. Haben wir diese letzte Quelle einmal erfaßt, so können wir sie auch bewußt in uns verstärken, und von da aus fließen wie von selbst alle Lebensregeln für uns und für unser Verhalten den einzelnen Menschengruppen und -altern gegenüber. Das letzte Prinzip in der dienenden Gesinnung in der Seelsorgsarbeit ist nicht Freundschaft, nicht Mütterlichkeit, - sondern väterliche Gesinnung. maschinenschriftlich, 14 Seiten A4, S.2 * |