Der Heiland hat die Seelen zwei Gebete gelehrt. Das erste ist das Vater unser. Hier klingt wieder: Ich bin Kind Gottes. Und das zweite Gebet? Da war er draußen und hat seinen Blick in die Welt schweifen lassen. Er sieht den guten Willen so vieler. Auf der anderen Seite sieht er die große Not und den Mangel an Schnittern. Alles ist reif zur Ernte. Da spricht er die Worte: Bittet doch den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende und seines Volkes schone. Wir sollen also nicht bloß Kinder Gottes sein, sondern auch Arbeiter Gottes, Mitarbeiter Gottes. Das müssen wir uns immer wieder sagen, die wir so oft maschinenmäßig arbeiten müssen. Ja, wir haben eine Aufgabe, ohne die Gott seine Pläne nicht verwirklichen kann und will. Stellen Sie sich den apostolischen Gedanken von der übernatürlichen Seite vor. Was ist der Sinn der Welterlösung? Das ist der Kreislauf des göttlichen Lebens. Dieses göttliche Leben ist zunächst in der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Im Besitze. dieses Lebens ist sie unendlich glücklich, hat also keine Ergänzungsbedürftigkeit. Aus unendlicher Liebe heraus drängt es die allerheiligste Dreifaltigkeit, auch andere Wesen in diesen Kreislauf hineinzuziehen. Daß dieser Kreislauf immer größere Bahnen zieht, dafür sollen wir uns einsetzen. Das ist unsere Aufgabe. Der Kreislauf des göttlichen Lebens ist die heiligmachende Gnade. Wie sonst, so arbeitet auch hier Gott durch die causa secunda. Von ihr macht er es abhängig. Wenn ich nicht als Mitarbeiter neben Gott stehe, werden viele zugrunde gehen. Es geht nun einmal nicht ohne die causa secunda. Auf mich kommt es an. Ich bin keine Nummer. Ich bin notwendig...--(S. 6) Im letzten der drei Gebete wendet sich Pallotti an die himmlische Mutter, an alle Engel und Heiligen, daß sie mitflehen sollen um Arbeiter im Weinberge des Herrn. Immer wieder klingt der Universalismus des Apostolates durch. Auch in dem folgenden Gebete: Unbefleckte Gottesmutter, ich soll sorgen für alle, bin aber unwürdig, du aber hilfst mir, erlangst mir die Gnaden des Glaubens und des Gebetes. Was ich habe, habe ich nicht aus mir. Nicht die naturhafte Begabung gibt den Ausschlag. Die Gnade Gottes muß den Apostel schaffen. Ich bin causa instrumentalis, causa secunda, darf also nicht tun, als ob ich causa prima wäre. Sonst muß mir Gott seine Gnade entziehen. Wie sieht ein apostolischer Mensch aus? Er gibt alles her für das eine Ziel: Mitarbeiter Gottes für das Heil der Seelen zu sein. -(S. 8)- maschinenschriftlich, 22 Seiten A4, S. 6; S. 8 * |