II. Die Spannung zwischen der Zweisamkeit mit Gott und der Zweisamkeit mit den Menschen. 1. Die beiden Pole. a. Zweisamkeit mit Gott im Sinne des priesterlichen Zölibates hat die Quelle aa. In der totalen Gott- und Christushörigkeit. bb. In der Menschenhörigkeit: Um den Menschen hörig zu bleiben, muß der Priester verzichten auf die Hingabe an einen Menschen. b. Zweisamkeit mit den Menschen hat die Quelle aa. im Menschsein: Sozialer Trieb, Geschlechtertrieb. bb. Im Priestersein: Pro hominibus constituitur. 2. Die Spannungsmomente. a. Die Zweisamkeit mit Gott kann sein aa. eine mechanische, krampfhafte, sodaß die Gebundenheit an Menschen nicht mehr gesehen, anerkannt und gelebt wird. Lösung: 1) Das Wesen und den wahren Sinn der Jungfräulichkeit tiefer zu erfassen suchen. 2) Das Wesen der wahren Gottesliebe tiefer erfassen suchen und bewußt Menschen lieben lernen. bb. Eine lockere, schwindsüchtige. Lösung: 1) Natürliche Mittel: a) sich versenken in die Erbarmungen Gottes, b) In die Hilflosigkeit Gottes, c) In die eigene Erbärmlichkeit, d) Menschen gesund lieben. 2) Übernatürliche Mittel: Gebet um die Liebe des Heiligen Geistes. b. Die Zweisamkeit mit Menschen kann sein aa. Eine mechanische: Menschenversklavung ohne Weiterleitung. Lösung: Das Gesetz der Übertragung und Weiterleitung erkennen und sinngemäß anwenden. 1) Verzicht auf bräutlich-gemahlhafte Liebe zu einem Geschöpfe. Das schließt in sich a) Verzicht auf seelische Ergänzung, Geborgenheit und eigenartige Familienhaftigkeit. b) Direkte Ergänzung in Gott suchen. Darum aa) Held des Glaubens und der zarten, innigen Liebe werden. bb) Kindlich sich geborgen wissen in der göttlichen Vorsehung. 2) Alle anderen Formen der Liebe zur Entfaltung bringen nach dem Gesetz der Übertragung und Weiterleitung durch a) Seins- und wortgemäßen Hinweis. b) Verzicht ... c) Enttäuschung ... bb. Eine schüchterne, innerlich ablehnende. . . . III. Die Spannung zwischen Amt und Charisma 1. Die beiden Pole. a. In der katholischen Kirche gibt es ein juridisch abgegrenztes feststehendes Amt; Der Heiland ist minister principalis, der Priester minister secundarius b. Der Priester muß aber auch eine starke, individuelle Initiative entfalten, vor allem in Krisenzeiten. Manuskriptdruck, 119 Seiten A5, S.102-108(Disposition) ** |