Fortsetzung von Text 22/1 Was ich Ihnen in allgemeinen Umrissen gesagt habe, darf ich anwenden auf die marianische Gebundenheit. Ich glaube, wir kommen sehr schnell zum Ziel. Ich muß nur die Gedankengänge über die organische Übertragung auf die Gottesmutter anwenden. Ich bin ja an sie gebunden. Zunächst das Gesetz der organischen Übertragung. Wo haben wir die metaphysische Wurzel von Gott aus? Gott überträgt auf die Gottesmutter seine Vollkommenheiten; ja wir dürfen sagen: Als Gott die Gottesmutter schuf, hat er in ekstatischer Schau gearbeitet und geschaffen. Wissen Sie, wenn ein Künstler in Ekstase schafft, was er zusammenarbeitet? Und wenn Gott in Ekstase ist, was mag er da für ein Meisterwerk fertigbringen! Und Gott hat in Ekstase an Maria gearbeitet, einem Kunstwerk ersten Ranges. Gott hat seine Vollkonmenheiten in einzigartiger Weise in diese Person hineingeschaffen. Gesetz der organischen Übertraqunq, metaphysische Wurzel. Nun die psycholoqische Wurzel. Ich übertrage auf die Gottesmutter mein Liebes- und Geborgenheitsbedürfnis. Ist das nicht etwas Urselbstverständliches? Das ist genau dieselbe Psychologie, wie wenn ich an meinen Eltern oder an sonst jemand hänge. Aber bitte, das ist das Gesetz der organischen, nicht mechanischen Übertragung; denn jedes katholische Kind weiß, daß es, wenn es an der Gottesmutter hängt, auch an Gott hängt. Das Gesetz der mechanischen Übertragung - wenn ich an der Gottesmutter hänge nicht Gottes wegen, sondern ihretwegen - wäre Abgötterei. Ich darf aber sagen: Sehr viele von uns - vielleicht ist deren Zahl etwas geringer geworden -, sehr viele von uns übertragen ihre eigene krankhafte Entwicklung auf andere, machen sich ein falsches Gottesbild und schimpfen auf die Marienverehrung. Sie sehen nur ihre eigene Entwicklung, aber nicht die Entwicklung des katholischen Volkes; denn wenn dieses "Maria" sagt, sagt es "Gott". Ich muß nur sehen, daß das Gesetz der organischen Weiterleitung besser funktioniert. Aber nicht ein geschnitztes Bild, das nicht existiert, zer. stören wollen, sondern dafür sorgen, daß das Gesetz der organischen Weiterleitung funktioniert! Ich soll nicht an der Gottesmutter hängenbleiben, sondern durch ihre Person weitergeleitet werden. So, wie die schöpferischen Kräfte jeder persönlichen Gebundenheit eine Lebensübertragung bedeuten, so auch bei der Gottesmutter. Wenn ich in schlichter Weise an sie gebunden bin, wo liegt da die schöpferische Kraft, die vereinigende und verähnlichende Kraft? Du in mir und ich in Dir! So können Sie das Wort verstehen, das so hart abgelehnt wird: nicht nur Wandel mit der Gottesmutter, sondern auch in ihr. Wir müssen nur den Mut haben, diese Selbstverständlichkeit des Lebens anzuwenden auf die Übernatur. Wenn ich einen Menschen wirklich gern habe, ist mein Wandel nicht nur mit ihm, sondern auch in ihm. Und wenn mein Wandel mit der Gottesmutter so ist, dann auch das andere. Ich will nur die Gesundheit einer solchen Haltung zeigen. Marianische Gebundenheit bedeutet aber nicht nur vereinigende, sondern auch verähnlichende Kraft; und deswegen ist sie das klassische Mittel für eine marianische Haltung. Und wenn ich das erreiche, daß die Kinder an die Gottesmutter gebunden sind, haben sie marianische Haltung. Das ist das Gesetz der Weiterleitung. Das liegt in der Psychologie der organischen Gebundenheit und Übertragung: Wenn ich an einen Menschen gebunden bin, so ist das Gesetz der Weiterleitung auch schon dadurch gesichert. Und es ist organisch, nicht mechanisch. Dazu kommt, daß die Gottesmutter diese Aufgabe hat, noch mehr als jeder andere Erzieher. Jeder echte Erzieher wird dafür sorgen, daß die Menschen, die an ihn gebunden sind, weitergeleitet werden an Gott. Dasselbe ist auch bei der Gottesmutter der Fall; denn sie ist ja von Amts wegen Christusträgerin: Sie soll die Menschen formen und gestalten nach Christi Bild, soll in den Menschen noch einmal Christus gebären. Oberlegen Sie, wie von der Gebundenheit an die Gottesmutter eine wirkliche Weiterleitung erfolgt. Ich darf Ihnen noch einen anderen Gedanken nahebringen. Man hat schon gemeint, das Mittelalter wäre zum Hexenwahn gekommen, weil es so einseitig stark marianisch eingestellt gewesen wäre. Und man meint auch heute in psychologischen Kreisen, eine starke Marienverehrung würde mit der Zeit sexuell gefärbt werden. Aber die übersehen das Gesetz der Weiterleitung. Wenn ich natürlich mechanisch meine ganze Liebe der Gottesmutter schenken würde, könnte Hexenwahn kommen, Sexualismus entstehen. Das sagt nur ein Gelehrter, der im Laboratorium arbeitet. Wer dagegen im Leben steht, der sieht: Das gesunde katholische Volk erlebt das Gesetz der Weiterleitung. Das könnte vielleicht tiefer sein. Wir aber dürfen uns nicht so leicht mit derartigen Mätzchen identifizieren. Es muß eine organische, nicht mechanische Weiterleitung sein. Schauen Sie, was daraus folgt, wenn in unseren katholischen, strebsamen Kreisen derartige Gesetzmäßigkeiten übersehen werden: Es war in Süddeutschland, wo ich zum ersten Male darüber sprach. Eine Ordensschwester meinte: Als Mädchen war ich in der Kongregation; als ich in den Orden eintrat, sagte ich mir: Jetzt hört die Marienverehrung auf; jetzt muß die Christusliebe anfangen. Irgendwo ein ganz hochgelehrter Studienrat - es ist genau dasselbe: Als junger Mann war ich begeisterter Marienverehrer; jetzt als Priester kommt der Heiland für mich in Betracht. Und das ist schon so; es ist die Analyse der heutigen Krankheit: mechanisches Denken und Leben. Das ist wirklich die Krankheit. Organische Weiterleitung heißt die Gesundung. So lange habe ich die Gottesmutter gehabt, und jetzt kommt der Heiland! Und wer kommt dann? Heiliger Geist, jetzt wirst du heruntergeholt! Und dann kommt der Himmelsvater, und all die anderen werden beiseite geschoben. Wer bleibt dann noch übrig? Soll es der Vater oder der Sohn oder der Geist sein? Vielleicht werden Sie sagen: Aber, aber, das ist nicht möglich: ich soll die Gottesmutter gern haben und den Heiland? Wer das aber sagt, versteht den Organismus nicht. Das ist eine Liebe, Marienliebe und Heilandsliebe, Christus-und Dreifaltigkeitsliebe. Es ist auch verkehrt, in einem ganz gelehrten Artikel zu schreiben: Wenn Grignion von Montfort zu einer ganz anderen Zeit gelebt hätte, etwa zur Zeit der Herz-Jesu-Verehrung, dann würde er sicher diese Andacht vorgezogen haben. Da wird aber das Gesetz des Organismus übersehen, wird alles immer mechanisch gesehen. Und darum, wenn Sie alles vergessen, aber das Gesetz des Organismus sehen, dann können wir sicher sein. Und was vor allem wichtig ist: Wir lassen dann das arme Volk gehen und vergewaltigen unsere Zöglinge nicht. Leben ist immer gesunder Organismus, und in diesem Gesetz müssen wir denken. Nach dieser Richtung haben Sie in vielen Dingen ein ganz klassisches Beispiel am heiligen Paulus. Wenn wir jetzt die Heilige Schrift lesen, verstehen wir sie besser. Es sind dieselben Prinzipien. Paulus war ein Heiliger und hatte den Mut zu sagen: Ich bin die Form der Herde. Das ist die psychologische und personale Gebundenheit. Paulus hat nicht gesagt: Um Himmels willen, was, ihr hängt an mir?'Schnell abgeschnitten! Mein Gott und mein Alles! Sondern er sieht, wie die Urprinzipien und Urphänomene der Erziehung sind, und ist ganz erschüttert: Ich bin eure Form, ihr habt es zu machen wie ich. Die schöpferische Kraft der Gebundenheit muß zwischen uns herrschen Ihr seid an mich gebunden und deswegen meine Nachahmer. Aber Paulus, was muß der sein, wessen Nachfolger ist er? Christi. Wir als Erzieher müssen das Antlitz Gottes in einzigartiger Weise ausprägen. Obersehen Sie nicht: Das ist ein wertvolleres Mittel der Erziehung, als wenn ich nur Ideen weitergebe. Das ist doppelt und dreifach wichtig in einer Zeit, die die Persönlichkeit in den Mittelpunkt rücken will. Aber übersehen wir nicht: Obermorgen ist die Gefahr so groß, daß es Personenkult gibt! Wenn ich als Erzieher weiß: Menschen sind an mich gebunden, dann muß ich voll Ehrfurcht gegen sie sein. Und wenn die Sehnsucht nach Gottgebundenheit nicht in mir steckt, dann sollen Sie sehen, wie ich mit mir alles in den Schmutz ziehe, der Tyrann meiner Umgebung werde. Wenn man nach Heiligkeit strebt, und wenn man nicht strebt, das prägt sich gegenüber der Umgebung verschieden aus. Diese Verschiedenheiten müssen wir immer bedenken, wenn wir zu den heutigen Zeitströmungen in reifer Weise Stellung nehmen. Ich denke an Newman. Er hat eine eigenartige Entwicklung gehabt. Sehen Sie die Gegenströmung, die gegen ihn war. Aber ein gesunder Mensch muß den Organismus des göttlichen Lebens mitgemacht haben. Newman ist nicht von den Menschen zu Gott emporgestiegen, sondern von Gott zu den Menschen; denn es gibt auch für die Gebundenheit an den Geist Gottes das Gesetz der Übertragung und Weiterleitung. Das müssen Sie sehen, damit Sie nicht meinen, das sei eine ungeistige Frömmigkeit: daß ich nur an Menschen gebunden bin. Ganz einseitig geht ja niemand diesen Weg, das ist psychologisch undenkbar. Aber es gibt Menschen, die finden zuerst den lieben Gott. Wenn diese Menschen nun in der Gottgebundenheit nicht das Gesetz der organischen Übertragung und Weiterleitung kennen würden, wären es armselige Geschöpfe: Sie müssen von Gott zu den Menschen kommen. Das Gesetz der organischen Weiterleitung - von unten nach oben oder von oben nach unten. Das müssen wir sehen, damit wir besonders in der Richtung der Ordens- und Institutserziehung strebsame Menschen und nicht Gebilde bilden, die dem Leben nicht gewachsen sind. Wenn ich zu einseitig gottgebundene Seelen erziehe, ohne das Gesetz der Weiterleitung, dann ist die Gefahr groß, daß sie zum niederen Sexualismus kommen. Ich halte das für wichtig in einer Zeit, die wieder so stark um eine Renaissance der Natur ringt. Wenn wir das Naturhafte so stark vernachlässigen, kommt der Teufel und verkehrt alles wieder. -(S.163-168) Aber viele liturgisch Eingestellte haben ein starkes Abwehrgefühl, wenn man sagt: Es wird durch das Marianische, auch eine irrationale und rationale Wertempfänglichkeit, Interessenperspektive berücksichtigt. Das ist jedoch nicht der Zweck, sondern Durchgangsstadium, ist aber gottgewollt. Organisch-harmonische Verbindung von Natur und Gnade! Wenn ich mich der von Gott gewollten und gestellten Ordnung hingebe, dann sind alle meine Triebe, soweit es möglich ist, befriedigt. Nun kann es sein, daß ich mich an die Gottesmutter hingebe - weshalb? Ich-gebe mich ihr hin, weil Gott sie so hingestellt hat. Das ist das Ideal, die objektive Ordnung. Aber es kann auch sein, daß ich mich ihr hingebe, weil dadurch besondere Bedürfnisse in mir befriedigt werden. Sie dürfen aber nicht sagen, das sei ideal; denn gerade weil wir soviel oben herumgondeln, deswegen bewegen wir uns so und das Volk anders. Wir reden über die Köpfe hinweg. Bitte, jetzt nicht einer einseitigen Spiritualität das Wort reden, nicht von heute auf morgen oben sein wollen! Immer organische Entwicklung!'Mi.t dem Organismus lösen Sie alle Fragen, die berührt werden. Deswegen frage ich: Wie sieht es auch mit der rationalen und irrationalen Wertempfänglichkeit aus? Werden denn auch ganz gesunde natürliche Bedürfnisse befriedigt? Superrätional in der Welt der Obernatur - jetzt aber in der Natur: Werden nicht ganz gesunde, natürliche Bedürfnisse und Sinne dadurch erfüllt, daß wir uns der Gottesmutter hingeben? Stecken auch in der Gottesmutter Werte, für die wir von Natur aus bestimmt sind? Hier müssen wir unterscheiden: Die irrationale Interessenperspektive ist das Ideal. Ich sehe meine Natur. Sie ist so stark darauf eingestellt, rein zu sein. Das ist eine irrationale Wertempfänglichkeit, ohne daß jetzt der innere Zusammenhang mir bewußt würde. Wenn ich die Gottesmutter sehe, sehe ich sie am liebsten unter dem Titel der Unbefleckten; aber ich kann nicht sagen, weshalb. Das ist der Grund: weil ich eine ganze starke irrationale Wertempfänglichkeit für Reinheit habe. Und die Interessenperspektive läßt mich immer auf diesen einen Punkt hinsehen. Ich gebe mich der Gottesmutter hin und werde eine Antwort finden auf einen Trieb, und dieser Trieb ist das Selektionsprinzip. Das Rationale wird verstandesmäßig gesucht. Wenn ich sage: Es fehlt mir noch an Güte, Liebenswürdigkeit und feinem Empfinden, dann entdecke ich: Aber schau einmal, die Gottesmutter hat das alles! Wenn ich daher künftig ein Buch lese, werde ich mir sagen: Ich schaue erst einmal nach, ob da für mich ein Kapitel ist, woraus ich etwas lernen kann und so weiter. Da haben Sie die rationale und irrationale Interessenperspektive. Das Ideal jeder Erziehung ist das Irrationale. Das Rational-Reflexive kann nur Durchgangsstadium sein für den Zögling. -(S. 244f) Hier dürfen Sie wiederholen, was ich schon sagte: Wie kommen wir am schnellsten zur marianischen Gebundenheit? Dadurch, daß wir unsere Hilflosigkeit fühlen. Und in solchen Momenten werden wir instinktiv sicher die große Aufgabe fühlen, die Gott der Gottesmutter gegeben hat. Gott hat in sich Macht und Güte verkörpert. Aber übersehen Sie nicht; das große Gesetz lautet: Gott arbeitet durch Zweitursachen; er hat Seile heruntergelassen, um uns durch die Seile an sich zu ziehen, und er hat an diesen Seilen seine Macht und Güte in der Person der Gottesmutter heruntergelassen. Wenn ich nun das Bedürfnis der Kindlichkeit und Geborgenheit mit der Gottesmutter verknüpfe, dann weiß ich: Nach den Gesetzen der organischen Gebundenheit bin Ich an Gott selbst gebunden; und nach den Gesetzen der organischen Weiterentwicklung will die Gottesmutter mich selbst an ihrem eigenen Seile in den Schoß des dreifaltigen Gottes emporziehen. Ich halte das für so wichtig, daß ich es immer wiederhole. Nur nicht spiritualistisch sein wollen! Nicht nur, weil wir sonst das Volk nicht treffen, sondern auch, weil wir sonst uns gegen die Gesetze Gottes und der Natur verfehlen. Unser heutiger Katholizismus erlebt in sich en masse eine gewaltige Hilflosigkeit. Deswegen reagiert unser Volk auch instinkthaft auf das Marianische. Alles Verschüttete ist auf einmal wieder lebendig geworden. Und darum ist die Zeit so günstig. Wir müssen die Zeichen der Zeit verstehen. Und darum der Rat: Sich nicht irre machen lassen durch neue Bestrebungen! Haben Sie einmal angefangen, eine marianische Massenbewegung zu bilden, tun Sie es weiter! Dann haben Sie die Wertempfänglichkeit der Frau getroffen, den Geborgenheits- und Hingabetrieb. -(s. 248f) Die Entmenschung, die Entpersönlichung zeigt sich aber auch noch in der modernen Entwurzelung, in der modernen Entheimatung. Es gibt eine dreifache Entwurzelung und Entheimatung: eine lokale, eine nationale und eine personale. Hier mag der moderne Kulturphilosoph, der tiefer denkende Erzieher sich mit großer Freude inneren Zusammenhängen hingeben. Deus operatur per causas secundas. Gott.will die Menschen durch menschliche Bande an sich ziehen, und er hat Seile heruntergelassen, an die der Mensch sich binden darf. Das sind Orte, Personen, die Heimat. Hier tun Sie gut daran, ganz große Zusammenhänge tiefer zu erspüren. Nationale, personale, lokale Gebundenheit. Alles, was wir von den Gesetzen der personalen Gebundenheit gesagt haben, will auch angewandt werden auf die nationale und lokale Gebundenheit. Es ist eine organische Gebundenheit, und sie funktioniert nach den Gesetzen der Übertragung und Weiterleitung. Ich kann an einen Ort gebunden sein mit Leib und Seele. Und jede Ideengebundenheit, hinter der etwas Göttliches steckt, führt uns hinein in den Schoß des dreifaltigen Gottes. Nehmen Sie Ihr Lieblingsplätzchen, die Person, der Sie alles schenken dürfen. Es ist organische Weiterleitung und Übertragung. Ich darf alles mitnehmen in den Schoß des dreifaltigen Gottes, auch mein Vaterland. So müssen wir uns bemühen, keinen gesunden menschlichen Instinkt zu verletzen; und trotzdem bemühen wir uns, in Gott zu sein. Es kann sein, daß ich mit Leib und Seele an einem bestimmten Orte hänge,- obwohl ich in Afrika oder Amerika bin. Ich hänge am Platz, wachse aber hinein in den Schoß des dreifaltigen Gottes. Heute sehen wir so sehr Entwurzelung; und wenn wir den modernen Menschen nicht mehr verwurzeln lassen, werden wir noch Schweres erleben. Das ist der normale Weg: Verwurzle den Menschen hier auf Erden, um ihn an Gott zu binden. Sie mögen den Krankheitswegen noch ein wenig nachpilgern, um so mehr, je mehr Sie Assoziationen infolge Ihrer eigenen Erfahrung haben. Das Gegenbild: Wie ist die Gottesmutter der lebendige Protest gegen diese dreifache Entbundenheit, wenn Sie eine lokal gebundene Kraft, eine personale und nationale ganz stark nachweisen können! Wie war sie gebunden an ihre Heimatscholle und ihr Vaterland! Schauen Sie in das Magnifikat; da steht es deutlich. Wie war sie gebunden an ihren Ort, an Nazareth, gebunden an den heiligen Josef und den Heiland! Nun sehen wir in ihrem Leben vorübergehend auch eine Entwurzelung. Sie ist arbeitslos, heimatlos, muß fliehen. Aber im großen und ganzen ist in ihrem Leben alles mehr normal. Der Heiland und der heilige Josef, beide stehen vor ihr. Aber alles hat sie benutzt, um im Schoß des dreifaltigen Gottes beheimatet zu sein. Auch hier haben Sie eine Linienführung im Leben der Gottesmutter. Hier finden Sie, was Sie grundsätzlich tun müssen, um den bolschewistischen Menschen immer mehr zu überwinden. -(266f)- Aus: Marianisch-Pädagogische Tagung 1934 gedruckt als: Marianische Erziehung, Vallendar 1971, S. 163-168; s.244f; 8.248f; S. 266f ** zum Online-Angebot des Verlags |