Das ist der Schlüssel zu ihrem (der Bewegung) Verständnis und das Geheimnis ihres Seins und Wirkens: Ernst machen im Denken und Leben mit dem Glaubensgeist, der sich an der Dogmatik orientiert. All unsere Einrichtungen und grundsätzlichen Einstellungen sind davon getragen, nicht an letzter Stelle die fraglichen Punkte. Für den unbefangenen Kritiker stellen sich diese somit in einer Zeit des übersteigerten religiösen Intellektualismus als eine - aber wie mir scheint - überaus anerkennenswerte Eigentümlichkeit dar, die darin besteht, daß wir uns bemühen, in ihnen große, zentrale katholische Wahrheiten und moderne Zeitbedürfnisse mit wenigen einfachen Griffen in ihren wesentlichen Schnittpunkten pädagogisch wirksam miteinander zu verbinden. Im Brief an ... habe ich das bei Erklärung der dogmatischen Unterlagen des Gnadenschatzes der MTA ausführlicher dargestellt. Dasselbe läßt sich ebenso leicht nachweisen für unseren Glauben an die lokale Gebundenheit der MTA in Schönstatt. Diese will - wenn ich das nebenbei bemerken darf, um den pädagogischen Charakter der ganzen Bewegung wieder einmal zu beleuchten - der Wirkweise nach als gleichartig gewertet werden mit der Gebundenheit der Gottesmutter - das heißt ihrer besonderen Wirksamkeit - an anderen Gnadenorten. Der Unterschied beginnt da, wo nach Ursache und Wirkung dieser Tätigkeit gefragt wird. Als Teilursache weist die Geschichte bei uns eine stark betonte gemeinsame Eigentätigkeit nach, die sich stützt auf die Lehre der Verdienstlichkeit der guten Werke. Die Wirksamkeit der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt bezieht sich nach Ausweis der Gründungsurkunde und der Geschichte nicht auf Heilung kranker Körper, sondern auf seelische Umformung im Sinne der Bewegung. Aus: Schwebende Fragen; Schönstatt-Studien I 1935 gedruckt in: Texte zum Verständnis Schönstatts, Vallendar 1974, S.55f *** zum Online-Angebot des Verlags |