Für den Kampf gegen den Bolschewismus waren wir zudem von 1912 an gerüstet. Damals schon "kämpften wir um die Oberwindung des Massenmenschen. Wir bauten deshalb die ganze Struktur unserer Gemeinschaft und Spiritualität unter dem Gesichtspunkt aus. Man denke an unser Erziehungssystem mit der Lehre vom persönlichen Ideal. Der marianische Werkzeugsgedanke hatte sich zudem in der Verfolgungszeit so vertieft, daß wir uns verpflichtet glaubten, uns der Gottesmutter zur Verfügung zu stellen, damit man nach Jahr und Tag singen und sagen dürfe; Omnes haereses, etiam anthropologicas, tu sola interemisti in universo mundo. Zunächst mußte die Bahn frei gemacht werden für Einfluß der Gottesmutter in deutschem Land. Ungezählt viele marianische Kurse und Vorträge dienten diesem Zwecke. Die Dogmatisierung der Assumpta half, Herz und Gemüt dafür aufzuschließen. Das größte Hindernis jedoch für ihre volle Anerkennung in einflußreichen Kreisen war das mechanistische Denken, das die Seele unfähig macht, Zweitursachen - ob in der natürlichen oder übernatürlichen Ordnung - in organischem Zusammenhang mit der Erstursache zu sehen, das deshalb unter dem unbewußten Einfluß von protestantischem und idealistischem Denken tiefere Liebe zur Gottesmutter nicht als Mittel und Schutz, sondern als lästiges Hindernis für persönliche Christus- und Gottesliebe wertet und empfindet. Aus: Schlüssel zum Verständnis Schönstatts 1951 gedruckt in: Texte zum Verständnis Schönstatts, Vallendar 1974, S.224f *** zum Online-Angebot des Verlags |