Daß die Kirche im Laufe der Jahrtausende, wenn auch auf Felsenfundament stehend, bald in dieser, bald in jener Weise sich selber erlebt- Selbsterlebnis der Kirche, Selbstzeichnung der Kirche-, daß das verschieden sein kann, das heißt, daß die Akzente verschoben werden können, darf uns nicht wundern, weil die Kirche ja ein lebendiges Gebilde ist. Sie kommt aus Himmelshöhen, hat aber eine Sendung für die jeweilige Zeit. Und wenn die Bedürfnisse der Zeit sich ändern, darf auch die Kirche und muß die Kirche sich jeweils den Bedürfnissen anpassen. [Aus einem Vortrag vom 16.12.1965. in : Vorträge und Ansprachen, Band I, S.167 f.] Wie faßt also die Kirche sich auf seit dem Konzil? Wir dürfen natürlich von vornherein annehmen: nicht total gegensätzlich zur früheren Auffassung. Wo es sich also um verschiedene Grundauffassungen der Kirche handelt, bestehen sie alle zu Recht. Man kann auch hier nur sprechen von Akzentverschiebungen. Oder wenn Sie wollen: 'Sowohl als auch': Akzentverschiebung nur, weil der liebe Gott durch die heutigen Verhältnisse diese Verschiebung erwartet und verlangt. [Exerzitien für Schönstattpatres 1966, 216.] [Es geht um eine] Akzentverschiebung, um eine stärkere Betonung, nicht als wenn es sich hier um etwas Neues, nie Dagewesenes handelte... (dann) heißt das nicht, all das andere, was die Kirche früher von sich selber gesagt, existiert nicht mehr. [Exerzitien für Schönstattpriester, November 1966, 177 f.] Für uns gilt also: ja nicht schnell weg vom Alten! Wenn wir organisch denken, müssen wir immer sagen: Was war, festhalten, was kommt, neu betonen. [Exerzitien für Schönstattpriester, Dezember 1966, 38l.] |