Kenyasafari 2014 Pfarrer Reinhard Foerster berichtet - fast live - von seiner Reise durch Kenia.Mittwoch, den 30.07.2014 Donnerstag, den 31.07.2014 Freitag, den 1.08.2014 Samstag, den 2.08.2014 Sonntag, den 3.08.2014 Montag, den 4.08.2014 Dienstag, den 5.08.2014 Mittwoch, den 6.08.2014 Donnerstag, den 7.08.2014
Ausführliche Info über Kenia Mittwoch, den 30.07.2014 Ich bin um 6.50 Uhr in Nürnberg gestartet über Zürich bin ich um 18.20 Uhr in Nairobi angekommen. Hier warteten Fr. Joseph Kariuki und Fr. Simon Njoroge auf mich. (Am Dienstag hat Mrs. Kimani mich angerufen und mitgeteilt, das Joseph Kariuki mich am Flughafen abholt. - So musste ich selbst nichts mehr organisieren) Mit einem kleinen Toyota ging es durch die Stadt und die Autobahn in den Norden. Kurz nach Thika ging es in den „Busch“! Die Straßen waren nicht mehr geteert. Kurz vor 22 Uhr erreichten wir die Pfarrei Ithanga. Donnerstag, den 31.07.2014
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Foto: J.Kariuki, R. Förster, B. J. Wainaina, St. Kimani, Secretary |
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Ich konnte nach der kurzen Nacht ausschlafen. Meine Telefonkarte war gesperrt. Eine neue muss erst in einem zentralen Laden registriert und frei geschaltet werden – hier nicht möglich. Dann erzählte er mir seine Geschichte : Seit einem Monat ist er aus USA zurück. Er feierte am Wochenende 35 Jahre Priesterweihe. Er erzählte auch von seiner Predigt - seinem Leben: Seminar, Studien in Rom, Dissertation in Fribourg, Priesterweihe, erster schwarzer Priester, Dozent und Vizerektor der neu gegründeten Kath. Universität von Nairobi, Sabbatjahr, Pfarrer, Philisophielehrer in der Kenyatta Universität, die letzten 5 Jahre USA. Er erlebte die Wende als Pfarrer: Kein Missionar mit Spenden aus der Heimat für die Pfarrei! Nach der Mittagspause drückte er mir den Autoschlüssel in die Hand. Es ging nach Murang'a. Jetzt bin ich unter +254 - 705 - 664 274 erreichbar. Im Bischofshaus haben wir mit dem Bischof James Wainaina gesprochen. Übernachtung im Pfarrhaus der Kathedrale. Freitag, den 1.08.2014
Frühmesse. Der Verwaltungschef der Diözese zeigt uns das Land, das er für die Schönstätter Marienschwestern gekauft hat. - Pause - Mit Fr. Simon Kaire besuche ich die Gräber der Priester, dann fahren wir nach Moggoiri. Hier treffen wir Fr. William und Fr. Timothy. Dann sollen wir noch die Messe um 19 Uhr im Mädcheninternat der secundary school übernehmen.
Es ist bereits dunkle Nacht, die Große Halle ist ganz eng gefüllt mit Schülerinnen. Es breitet sich eine Unruhe aus, "da ist ein weißer Priester!" Ich werde "bestaunt" und soll dann auch predigen. Ich konnte ihre Herzen berühren: Jede von euch ist ein Individum. Das ist aber schwer zu leben. Die Hausordnung ist sehr streng und umfangreich und es ist nicht immer leicht sie zu befolgen. Weil einige Deutsch lernen, konnte ich am Schluss noch in Deutsch grüßen und allen einen guten Abschluss des Schulterms und schöne Ferien wünschen. (Frage: Wieviele Mädchen sind dort in der Schule?)
Nachtrag zu Gestern: Inhalt des Gesprächs gestern am Vormittag und am Abend war "inculturation". Das meint, wie wird christlicher Glaube so weitergegeben und angenommen, das er die ganze Person erfasst. Äußerlich mag eine Person getauft sein, aber ob sie der Glaube bis in die tiefsten Schichten erfasst, ist offen. Bischof Wanaina war erst in einer Konferenz der Bischöfe in Malawi, wo gerade dies diskutiert wurde. Samstag, den 2.08.2014 Gegen 10.30 Uhr holt mich Fr. Simon K. ab. Er hat seine Mutter bei sich. Am Schönstatt-Bildstock (Mbo-i-kamiti) haben sich schon viele Schönstätter versammelt. Ich treffe viele bekannte Gesichter.
Vor der Messe ist Beichtgelegenheit (kein Andrang, da 3 Priester). Fr. Francis G. Kommt auch dazu. Diesmal gibt es sogar eine Tanzgruppe. Fr. Joseph K. bittet mich über MTA und Ingolstadt zu predigen: 1914 entdeckte Pater Kentenich ein Buch über P. Jakob Rem und die Marianische Kongregation. Weil sie von den Ingolstädtern so begeistert waren, wie sie versucht haben den Glauben zu leben, zu vertiefen und bei anderen zu stärken. Sie wollten dies auch für ihre Zeit machen. Den Titel „Dreimal Wunderbare Mutter“ haben sie später für das Marienbild übernommen, das sie geschenkt bekamen. Wenn wir dies auf „Inculturation“ anwenden, ist es heute genauso aktuell. Dann gab es noch ein Gruppenfoto und Video für das Jubiläum in Schönstatt. Diesmal waren alle eingeladen zu einer kleinen Feier für Fr. Joseph K.: Rückkehr und 35 Jahre Priester. Es gab zu essen und einen Kuchen im Sabbatical Center für Priester. (Übrigens wir gingen erst gegen 15 Uhr zum Essen.) Dann haben wir Sr. Philis noch das Grundstück gezeigt (18.30 bei Dämmerung) und sie in Sagana abgesetzt. Dann ging es zurück nach Ithanga (Ankunft gegen 21.30 – die letzten 13 Kilometer ohne Teerstraße)Sonntag, den 3.08.2014
Heute habe ich wie die anderen beiden Priester der Pfarrei Messen übernommen: 7.30 St. Theresa, 9.30 Holy Family, 11.30 St. Raphael. Ich habe den Pickup der Schwestern und einen Chef-Katecheten als Führer und Übersetzer bekommen. Drei Messen mit drei vollen Kirchen. Es war kaum Zeit zwischen den Stationen. Weil bei der dritten die Katholiken noch nicht alle da waren, durfte ich noch Beichte halten. (Die Pfarrei hat 14 Außenstationen. Heute waren wir drei Priester mit je drei Messen. Normal sind zwei Priester. Es gibt aber auch Sonntage, wo nur einer da ist.) Aus der Predigt: Das Wort Jesu an seine Jünger gilt auch an uns: Gebt ihr ihnen, von dem was ihr habt! Es ist unsere Sendung als Christen, dass wir mit anderen unser Leben teilen. (Wie die drei elenden Heiligen in Etting.) In Holy Family habe ich Angesicht des offenen Zeltes gefragt: Ist es wichtig, dass eine Außenstation die größte oder schönste Kirche hat? Oder ist es nicht viel wichtiger, das die Gottesdienstbesucher voll Freude heimgehen.
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R. Förster, J. Kariuki (v.l.) |
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Montag, den 4.08.2014 Mit Joseph Kariuki fahre ich (Stops in: Thika, Maragua Murang`a) nach Embu. Hier habe ich mich mit Sammy Kiviu Njagi verabredet (ca. 15 Uhr). Er ist einer der nationalen Vorsitzenden der CWM (Cathilic Worker Movement). Die KAB der Diözese Eichstätt hat mit der CWM Kenya eine Partnerschaft. Erst vor vier Wochen habe ich ihn in Deutschland getroffen. Er und zwei andere waren auf Besuch in Eichstätt. Gemeinsam haben wir in einem Hotel unser Mittagessen eingenommen. Josef Kariuki brach wieder auf. Sammy Kiuiu zeigt mir die Kathedrale von Embu – seine Pfarrkirche. Hier treffen wir auch die Priester der Pfarrei. Dann lädt er mich zu sich nach Hause.
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Bei Sammy Kiviu Njagi zu Hause |
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Mit seiner Frau ist er 30 Jahre verheiratet, die jüngste Tochter ist heute da. Er hat auch zwei Enkel. Er zeigt mir seinen Garten. Dann kamen wir gut ins Gespräch über seine Erfahrungen in Deutschland und die Situation in Kenia mit den verschiedenen Stämmen und Sprachen. Er hat mir noch drei Projekte gezeigt: Solarlicht für arme Familien, holzsparender Kocher – statt auf drei Steinen zu kochen und einen isolierten Korb der ohne Einsatz von Energie gart. Er ist auf der Suche nach Helfern und Sponsoren für diese Ideen. Von ihm soll ich herzlichen Grüße nach Deutschland ausrichten. Fr. Jason Micheni nimmt mich in seine Pfarrei Kariakomo mit. Wetterbericht: Ihanka und Murang`a sind warm (ca. 25°C). Ich habe immer wieder geschwitzt. Heute war es sehr trüb, an einigen Stellen hat es geregnet.
Dienstag, den 5.08.2014 Frühmesse, dann komme ich mit einer Schwester ins Gespräch: Drei Schwestern haben erst dieses Jahr in der Pfarrei angefangen, zwei sind in der Schule eine in der Gesundheitsstation. Nach dem Mittagessen geht es nach Meru. Im Bischofshaus wartet Fr. Andrew Mbiko auf mich. Bei einer Tasse Tee können wir uns gut austauschen. Dann geht es wieder etwas südlich: Fr. Jason M. will eine Kuh für die Pfarrei kaufen. Er setzt mich im Pfarrhaus in der Nähe ab. (Nun bin ich wieder nördlich des Äquators.) Hier bin ich wieder höher und es ist kühler. Mittwoch, den 6.08.2014
Frühmesse und gutes Gespräch am Frühstückstisch. Heute treffen sich die vier "Katechists" (Gottesdienstleiter und Katecheten). Es sind nur vier. Normalerweise hat jedes "preyerhaus" (Filialkirche) einen. Die Pfarrei hat sechs und die Pfarrkirche, das wären sieben. Ich werde eingeladen zu ihnen zu sprechen: Nach einer Vorstellungsrunde und Blick auf die je eigenen Situationen, stelle ich Schönstatt kurz vor und spreche über pädagogische Ansätze: Wenn ich andere begeistern will, muss ich von etwas sprechen, wo auch ich begeistert bin. Es gilt dort an zu setzen, wo die Menschen interessiert sind. Und es geht darum die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Wenn z.B. Kenya eine Goldmedaille gewinnen will, welche Sportart gilt es zu trainieren. Im Fußball oder Skilauf sieht es schlecht aus. Wenn sie Laufen trainieren, könne sie es viel leichter schaffen. So gilt es auch im Leben, das zu trainieren, wo man gut ist. Fr. Benson nimmt mich nach Meru. Fr. Jason M. holt mich im Bischofshaus ab. Er fährt noch auf ein Projekt und liefert Stacheldraht. Hier sollen an die 300 Ziegen gehalten werden. Es liegt in der Nähe von Isolo. Dann geht es zurück nach Kariakomo. Ich bin nun wieder südlich des Äquators. Übrigens: Ingolstadt ist fast so groß wie Meru (gut 300.000 Einwohner, hier wird das Umfeld mit dazu gezählt.). Die Stadt hat eine Hauptstraße (einspurig) in Nord-Süd-Richtung und einen Abzweig nach Osten. Da ist Stau vorprogrammiert. Wetter: Heute war es bedeckt und kühl (unter 20°C), nur kurz Sonne, bei Isolo warm (23°C) und windig. (Ich bin nur unter der Mailadresse: r.foerster@schoenstatt-ei.de erreichbar - hier geht das Internet viel viel langsamer.) Donnerstag, den 7.08.2014
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Auch in Afrika ist der Regen nass . . . |
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Ruhiger Tag: Mit Fr. Jason M. Bin ich nach Meru gefahren (über den Äquator). Er hat als Projektkoordinator einiges zu erledigen gehabt. Die letzte nach hat es geregnet und eben hat es wieder angefangen zu regnen. Regen ist eher ungewöhnlich, sorgt aber dafür, dass vieles wächst. Hier ist es eher trocken. Dann hat es natürlich auch etwas abgekühlt. Fortsetzung
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