Beton-Glasfenster Haus Providentia KO-Metternich Entwurf: Walter Bettendorf
Seit Beginn der 1990er Jahre erlebt die Bundestheologie, von der die reformierte Theologie immer geprägt war, auch auf katholischer Seite eine Renaissance. Ausgehend von der alttestamentlichen Exegese gibt es eine fruchtbare Wirkungsgeschichte im jüdisch-christlichen Dialog. In anderen theologischen Disziplinen lassen sich über die Communio-Theologie und die kommunikative Theologie Anknüpfungspunkte erkennen. Die Praktische Theologie entdeckt in jüngster Zeit die Bedeutung personaler Bindungen und Beziehungen mit ihren Chancen und Gefährdungen.
In der spirituell-theologischen Tradition und Praxis der Schönstatt-Bewegung, die im Jahr 2014 ihr 100jähriges Jubiläum begeht, gehören die heilsgeschichtliche Perspektive und ihre Anwendung auf die Gott-Mensch-Beziehung in der Gegenwart zu den zentralen Topoi. Die konkrete geschichtliche Erfahrung der Schönstatt-Bewegung führte P. Joseph Kentenich (1885-1968) zum Konzept des „Liebesbündnisses“ zwischen Gott und Mensch, konkretisiert in der Beziehung zur Gottesmutter Maria. Über die Kreise der Schönstatt-Bewegung hat der Terminus „Bündnis der gegenseitige Liebe“ Eingang in die ökumenische Initiative christlicher Bewegungen „Miteinander für Europa“ gefunden.
Diese unterschiedlichen theologischen und spirituellen Deutungsstränge sollen auf dieser wissenschaftlichen Fachtagung in ein Gespräch gebracht werden.