Laufend Gott erfahrenPfarrer Armin Noppenberger war dabei, lief mit und berichtet für uns:(Eigentlich wollte er "nur" an die Mitbrüder unserer Gemeinschaft schreiben; es wäre aber schade, diesen lebendigen Bericht den vielen Besuchern von moriah.de vorzuenthalten. - O.B.)
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Fackellauf 2009 - Im Mitgründerheiligtum auf der Liebfrauenhöhe |
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Eigentlich müsste dieses Ereignis kurz und bündig berichtet oder erzählt werden – gemessen an dem sportlichen Tempo und der zähen Entschlossenheit von gut 35 Jungmännern und der Zeit, in welcher von Schönstatt – miteinander und füreinander – Rom erreicht worden ist. Doch damit wäre wenig miteinander geteilt; noch kaum Spuren entdeckt, gelesen oder gedeutet. An einem Ereignis, bei dem jedoch viele von Euch schon auch an Rom-Märsche unserer Gemeinschaft früherer Zeiten denken mögen. Zu recht. Zunächst für alle einiges davon, wie ich den Fackellauf nach Rom miterleben durfte. Der Reihe nach, jedoch nicht alles (dazu: www.fackellauf2009.wordpress.com) einige Erlebnisse und Eindrücke. In einem zweiten Teil sollen persönliche Spuren, Gedanken und Deutungen zu Wort kommen. Es ist Dein Weg - Shine your light! Unter diesem Motto ereignete sich – nicht nur – für Jungmänner aus fünf verschiedenen Diözesen Deutschlands ein Pilgerlauf der besonderen Art. Sportliche Herausforderung und „laufend erfahrener Glaube“ (P. Helmut Müller) verbinden sich miteinander im Fackellauf. Über 1500 km trugen sie und mit ihnen auch P. Helmut und ich die brennende Fackel im Modus des Staffellaufs, vom Urheiligtum ins Matri-Ecclesiæ-Heiligtum und auf den St. Petersplatz in Rom. In jeder Etappe lief ein Läufer für ein bestimmtes Anliegen. Von Menschen den Fackelträgern auf Zetteln anvertraut, mit auf den Weg und mit ins Gebet gegeben. Viele Betenden und Sponsoren haben den Lauf von vorn herein geistlich und finanziell unterstützt und so erst ermöglicht.
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Fackellauf 2009 - beim Urheiligtum |
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Du wirkst. Unaufhaltsam. Während der „Nacht des Heiligtums“ mit 500 Jugendlichen (www.nacht-des-Heiligtums.de) und nach der Vigilfeier mit Anbetungszeit und Segen wurden die Läufer von Urheiligtum aus auf den Fackellauf ausgesandt. In dieser Nacht zum 23. August stehen alle Fackelläufer richtig unter Strom und der Start vermittelt mir, was in den kommenden 10 Tagen zwischen Urheiligtum und ME-Heiligtum bzw. Petersplatz gilt: schier unaufhaltsames Laufenwollen der Jungs. Ihr Eifer erlebt keine ernsthafte Krise und bleibt am Brennen bis zum Ziel; nicht erbarmungslos, nicht pausenlos, sondern in gutem Wechsel, der immer kameradschaftlicher wird und mich das Aufatmen konkret schätzen und nützen lässt. Unaufhaltsam floss allen Läufern wache und wachsende Aufmerksamkeit von Menschen am Weg, Kraft aus isotonischem Getränk zu. Kraft aus den laufend mitgenommenen, antreibenden und meditierten Anliegen. Kraft aus dem Weg. Kraft aus dem Ziel. Kraft und Zuversicht aus der auch mal hurtigen Weggefährtenschaft Gottes. Unaufhaltsam. Und es wurde Nacht und es wurde Tag. Erster Tag. Von Schönstatt aus geht die Fackel das einzige Mal auch durch die Nacht und den ganzen Tag Richtung Süden. Speyer war bei Tag. Am Sonntagabend erreicht die letzte Läufergruppe den Hardtsee bei Uppstadt. Dort schlagen wir unser erstes Lager auf. 2 Mannschaftszelte von 6 x 10 m aufbauen – das machen wir insgesamt zehnmal und das notwendige Miteinander dafür wird von Tag zu Tag gestärkt durch Ermutigungen, Ermahnungen und Vorbild. Es gibt ein „Läuferzelt“ und ein „Schläferzelt“ (die mit Laufpause; sie sind für den Umzug des kompletten Fackellaufquartiers verantwortlich). Einmal pro Tag vollwertiges und warmes Essen kochen Johannes und Clemens tagtäglich. Auch sie sind Fackelläufer. Nach Sonneuntergang am Hardtsee beschließen und würdigen wir den Sonntag in der Eucharistiefeier am Seestrand und bei noch abendrotem Himmel und Fackelschein. Für diesen Gottesdienst besorge ich noch Wein am Campingrestaurant und jogge um den halben See; so geht mein Muskelkater tatsächlich weg und verschwindet über Nacht. Um diese Zeit kann ich noch kaum glauben, dass wir montagabends alle auf der Liebfrauenhöhe angekommen sein werden. Doch zunächst einen Eindruck davon, wie sich Fackelläufersein anfühlen kann. Morgens um fünf. Montag früh bin ich der erste Läufer in Richtung Bruchsal. Die erste Läufergruppe hat stets schon ihr Auto am Vorabend komplett beladen (Gepäck jedes Läufers und Laufproviant, Getränke, Obst, Energie-Riegel, Öllampe und Lampenöl). So laufe ich noch bei Nacht los mit der Fackel. Das erste Mal. Sechs Km sollen es sein. Jetzt bin ich wirklich Fackelläufer. Das Fackelfeuer rauscht im Laufwind und ist kräftig. Mein Laufschuh ist federleicht. Die Lufttemperatur noch angenehm kühl [wie wird erst in Italien sein?]. Die Welt ist noch in Ordnung. Markus Rieger begleitet mich mit dem Fahrrad, meistens etwas voraus, um die kommende Strecke und ihren verlauf zuprüfen, mir die Richtung an der nächsten Kreuzung zu weisen. Was anliegt. Es ist noch ruhig auf den Straßen und ich führe mir das mitgenommene Anliegen vor Augen: „Studium“ stand da einfach auf dem Zettel. Das kann vieles sein: Berufsentscheidung, Ausbildung für eine Berufung, Fachrichtung, Zimmersuche, Prüfung haben – und ein ganz konkreter Mensch dahinter; eine junge Frau, ein junger Mann im Aufbruch, mit Sehnsucht, mit Ängsten oder in der Krise. Das alles zieht einige Km lang vor meinem inneren Auge vorbei und ich versuche es im Atemrhythmus in die Meditation zu nehmen, Gott und der Gottesmutter hinzuhalten. Mögen sie Licht und Klarheit und Leuchtkraft und Ausdauer für diesen Menschen schenken. Die Anliegen, die einen zum Teil ‚mitnehmen’ mit auf den Weg zu nehmen, sie und ihre Anziehungskraft und Animationskraft fürs Laufen: das hat jeder verspürt. Das kam immer und wieder zum Ausdruck in unseren Abendgebeten. Alles intensiver. Inzwischen kommt Berufsverkehr und dementsprechend mehr Aufmerksamkeit für die vorbeifahrenden Autos auf. Aber auch für die Blicke der Fahrenden an den Straßenrand, auf Markus und auf den Fackelträger. Wir tragen rote Warnwesten mit „Fackellauf 2009 Koblenz – Rom. 1500 Km in 10 Tagen“ darauf geschrieben. Ich freue mich, dass das gesehen wird. Mittlerweile wächst die Anstrengung und ich wechsle öfter die Fackel in die andere Hand. In naher Ferne wirft Bruchsal noch den Schein seiner Nachtbeleuchtung in den dämmernden Morgenhimmel. Der Wegrand. Verstaubtes grünes Gras. Eine tote Katze. Der Tag ist am Erwachen. Vor mir sehe ich in einem halben Km Entfernung Warnblinklicht. Polizei? Unfall? Handytelefonierer am Straßenrand? Besser: es ist unser Begleitfahrzeug und die ganze Läufergruppe Clemens, Johannes, Simon, Andreas, Nico. Sie stehen hinterm Bus und feuern mich an! Das reizt mich unwillkürlich zum schnellen Endspurt. Ich darf die Fackel übergeben und Pause machen. Nico prüft kurz den Zustand der Fackel und rennt dann weiter … Ich spüre den Herzschlag, gewaltfrei aber kräftig, noch bis in jede einzelne Zelle; in Farbe ausgedrückt: leuchtendes Dunkelrot. Alles in mir ist in Aktion. Jetzt darf ich aufatmen, etwas trinken und etwas essen. Alles ist und wirkt intensiver – die Notwendigkeit und auch das Genießen. Fanclub real. Später begleite ich mit dem Fahrrad Andreas K. auf seiner Etappe nach Pforzheim rein. In unmittelbarer Nähe zum Läufers bin ich in der Rolle des Na(h)vigators, des Motivators und dessen, der dem Läufer immer wieder Wasser anbietet. Dabei empfinde ich es als Geschenk, mit diesen jungen Menschen unterwegs sein zu dürfen. Ihnen und ihrer Verwegenheit und ihrem Willen und Suchen legt Gott diesen Weg vor die Füße und gibt ihnen das Licht des Glaubens und der guten Werke in die Hand. Als begleitender Priester fühle ich mich als Hoffnungsmacher, Hoffnungsempfänger und auch als Deuter auf diesem ‚verrückten’ Fackellauf 2009. Mitten in Pforzheim entdecken wir am wirklichen Straßenrand drei junge Frauen von der Mädchenjugend, internationale Schönstattfahnen schwingend und uns zujubelnd. Sie haben uns begleitet zur Liebfrauenhöhe und unterwegs kleine Werbekärtchen an Leute verteilt um auf den Fackellauf und die Internetseite aufmerksam zu machen – auf den virtuellen Straßenrand des Fackellaufes. Innerhalb der ersten paar Tage stieg der Zugriff auf die Homepage von ca. 700 pro Tag auf annähernd 2000. Sister act. Wieder auf dem Berg kommen wir an, als die Fackel am Dienstag die Liebfrauenhöhe erreicht – am Fest des Apostels Bartholomäus. Die Schwestern sind mit aller Fasern darauf eingestellt, haben s’ Wiesle hinterm Heiligtum für unsere Zelte gemäht, richten einen Imbiss und Getränke her, sind ganz Ohr für alle Realitäten, die die Jungs erzählen und hoffen und denken groß von diesem langen Fackellauf, seinem Licht und seinen Trägern. Als Thomas Bertrand mit der Fackel ankommt, läutet bereits seit Minuten die Glocke des Mitgründerheiligtums. Und die Schwestern singen „Lass mich eine Fackel sein, die nur brennt für dich …“ einige unserer Jungs sind schon etwas überrascht über die Intensität der Anteilnahme. Sr. Lioba begrüßt alle mit herzhaften Worten und es ist zu spüren, dass sie aus tiefer Hoffnung, aus ganzer Verbundenheit mit der Geschichte und Zukunft Schönstatts und mit keinem Deut nur von ungefähr kommen. Die Atmosphäre, die Herzlichkeit, der Abendgottesdienst um halbacht abends mit den Schwestern und vielen anderen und der Ort des Heiligtums und des Feuerbeckens mit den fünf Säulen der Mannesjugend selbst vertieft diesen Fackellauf auf ein Neues. Unser Weg wird einer von Heiligtum zu Heiligtum zu Heiligtum werden, das wird mir auf der Liebfrauenhöhe richtig bewusst: Urheiligtum – Mitgründerheiligtum – Matri Ecclesiæ Heiligtum – Cor Ecclesiæ Heiligtum. Ein heimlicher Schauer von Ahnung, Vision und Anteilhabendürfen durchläuft mich. Wort und Ort der Ermutigung und Erholung. Sorgen, Sehnsüchte, Wünsche, Hoffnungen, Bitten vieler Menschen in jeder Hinsicht und Beziehung: Auch die Anliegen unseres Mitbruders Erzbischof Robert für die Kirche [nicht nur] in Deutschland werden uns von ihm mit auf den Weg und ins aktive Beten mitgegeben. Sein persönlicher Ermutigungsbrief erreicht uns durch P. Helmut am Dienstag, den 25. August zum Gottesdienstende auf dem Segnerhof nahe Ravensburg (und ganz in der Nähe zu Robert Müllers neuer Pfarrei Oberteuringen). Am familieneigenen MTA-Bildstock feiern wir ganz lebendig mit vielen der Eltern der Fackelläufer und Nachbarn aus der Umgegend. In seiner Botschaft gab Erzbischof Robert uns allen mit auf den Weg: „Die Fackel der Begeisterung für Euren Glauben tragt Ihr 1500 km weit und gebt dadurch Zeugnis für das, was Euch trägt und wichtig ist. Ihr setzt auf diese Weise ein Zeichen, das wirkt und für die gesamte Schönstattbewegung von großer Bedeutung ist. Mit eurem Fackellauf nach Rom auf den Petersplatz und hin zum Heiligen Vater macht Ihr deutlich, dass es unsere Aufgabe in der Schönstatt-Bewegung ist, zum Motor für eine neue Kirche zu werden. Indem ihr die brennende Fackel von Schönstatt nach Rom tragt, gebt Ihr in beispielhafter Weise dafür Zeugnis, weil ihr das Licht Eures Glaubens in das Herz der Kirche tragt!“ Dieser Brief von Erzbischof Robert (www.fackellauf2009.wordpress.com) wirkt und klingt selbst wie eine Fackel im Sturm. Solche Stationen, Aufenthalte, Worte und Botschaften geben diesem Ereignis, nämlich das Licht Schönstatts ins Herz einer ‚Kirche unterwegs’ zu bringen, immer mehr Tiefe und Weite. Kommt der Gott Abrahams Isaaks und Jakobs als Gott der Verheißung doch grad den jungen von Generation zu Generation auch aus der Zukunft entgegen, unaufhaltsam und treu! „An internationali Begegnig“. In Chur versieht unsere Läufergruppe am Bahnhof und durch die Altstadt das Gesamtbild vorübergehend mit einem orangenen Farbstrich. Manche in den Straßencafés haben „Holländer“ gemurmelt; doch wir waren für die ganze Welt unterwegs! Es ist von Schweizer und Deutscher Seite aus ein Treffen angesagt, eine Stadtführung und ein ‚Grillieren’. Jungmänner aus dem Kanton Graubünden und darüber hinaus erwarten uns dort – auch in T-Shirts mit der Internationalen drauf. Wir haben unsere Fahnen dabei. Von Pater und führenden Jungmännern bekommen wir eine kleine Stadtführung, bevor wir mit einem ordentlichen Bergmarsch den Grillplatz zum ‚Grillieren’ erreichen. Dort gibt’s Graubündener Wurstspezialität gegrillt, mäßig Graubündener Tradtionsbier und reichlich Wasser. Wir sind gut beieinander und genießen das ausruhen und Essen. Wir singen zusammen Lieder aus dem Blauen Buch, wir verstehen uns und haben ums Feuer ein Abend- und Dankgebet, den Segen Gottes. Dieser Treff war wichtig, kurz, bündig und herzhaft. Morgen, am Tag 4 geht’s über den Splügenpass nach Italien. Der Gipfel. Echt, wir sind auf dem Splügen. Unsere fittesten und ausdauerndsten Fackelläufer haben ihn bezwungen. Gegen 10.30 Uhr finden wir uns alle kurz vor der Zollstation ein und hatten ein Gipfeltreffen in orange an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Es ist eigentlich nicht im Letzten zu erklären, dass Berge so viele Menschen so ergreifen, wenn sie ihre Gipfel erklimmen. Zu Fuß, mit dem Rad oder durch dieses bisher einmalige Ereignis „Shine Your Light – Es ist DEIN Weg. Fackellauf 2009“. Der Gipfel, der „bezwungene Berg“ bezwingt einen. Überwältigt auch seine Erklimmer. Was hier geht, geht unter die Haut. Zieht porentief rein. So ein Berg – und der Splügen ist ja lediglich einer zwischen ganz vielen – weckt in einem wieder die Gewissheit über Tiefe und Weite, über Größe und Kraft hinter allem, die keine Worte braucht. Dieses Gipfelerlebnis, pur erlebt und gespürt. Auch deshalb intensiver, weil per pedes angegangen. Unmittelbarer Bodenkontakt mit der schlichten und würdigen, der majestätisch wirkenden Natur. Das Empfinden darüber mag sich ereignen in unmittelbarer Verbindung zwischen dem Göttlichen und Menschlichen; wozu sonst so ergreifend? Wir waren unterwegs zum Gipfel mit DIR! Der Berg ruft, birgt, verbirgt, be-her-bergt unsere Seelen für einige der schönsten Augenblicke des Fackellaufes. Die unübertroffene Spitze mit fast 4800 Zugriffen auf die Homepage an diesem Tag, als der Weg über den Pass aus der Schweiz hinüber nach Italien führte! Zugleich auch die höchstgelegene Wegetappe des Fackellaufes. Das hat sich überdeutlich im Internet wiedergespiegelt. Wir waren ‚wirklich’ unterwegs zum Gipfel und virtuell ganz viele mit uns. Das bedeutete eben, dass Manuel, Magnus und Christoph (unsere Kamera- und Fotoleute, auch alles Läufer) ständig, selbst zwischen ihren Laufeinsätzen die aktuellsten Ereignisse ins Netz gehakt haben. Da hatte sich der Fackellauf ganz von seiner sportlichen Seite gezeigt und wurde zum kleinen Medienereignis in orange – auch für andere Passpassanten zu Fuß, mit dem Rad oder Auto. Schönstatt „on top“, ganz oben auf dem Berg. Für uns keine fremde Perspektive.
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Fackellauf 2009 - Ur-Heiligtum light |
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Neuer Stil. Am Lago di Como entsteht abends am Strand das logo- und preisverdächtige „Ur-Heiligtum light“. Magnus Metzler und Manuël Immler, deren Blick und Talent für Fotografieren ermöglichen dieses „Fackel-Heiligtum“. Menschlich, mystisch, kraftvoll. Folgend im Bild. Dankbar zurück. Mutig voraus. Glaubend nach oben. Am Ende des fünften Tages, angekommen am Campingplatz Arizona bei Tabiano Bagni haben und spüren wir die Halbzeit. Im Abendgebet schauen wir im mehrfachen Sinn des Wortes zurück. Manuël Immler stellt auf seinem Labtop eine beeindruckende digitale Diashow zusammen und unterlegt sie mit guter Musik. So schauen wir alle in Bildern und auch mit Worten dankend zurück, lassen uns im Liebesbündnis und durch die kommende Nacht erneuern – in einem modernen und multimedial gestützten Abendgebet. Die nächsten Tage geht’s weiter durch die Hitze des italienischen August – Rom entgegen. Und einige der Jungmänner sind auf diesem Weg auch mit ihrem persönlichen Suchen und Ringen um ihre Berufung dabei.
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Einer für alle: Fackelläufer Matthias Jehle |
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Was uns die Erde Gutes spendet. Schon am Lago di Como, dann in „Bel mare“ bei San Vincenzo und am Campingplatz Pionier Etrusco zeigt sich uns immer das Meer der Riviéra. Darin Pause zu machen. Sich von dem angeregten Wellengang tragen zu lassen. Morgens vor Aufbruch zur nächsten Etappe ein Bad im Meer haben dürfen. Das ist mehr als Spaß. Das ist ein Geschenk der Erde und ihres Schöpfers. Ich fühle mich und die anderen gewürdigt, freigelassen und gestärkt an Körper, Geist und Seele. Geöffnete Türen, bereitete Wege. Bei „Bel mare“, nach dem Gottesdienst unter Pinien und mit Campingnachbarn (die uns noch echt starken Espresso anbieten) besprechen wir, dass nun doch lediglich eine kleine Gruppe mit der Fackel von Belmonte aus nach Rom auf die Piazza di S. Piétro zu gelangen versucht. Wir hatten schließlich vor, es einfach darauf ankommen zu lassen, was passieren würde, wie die Polizei agieren würde. Denn nichts ließ sich wirklich – wie uns Deutschen das oft Bedürfnis ist – im Vorhinein regeln. so schien es uns aber auch unmöglich. doch erreicht uns über Felix Geyer nur Stunden vorher, dass wir alle gemeinsam mit brennender Fackel den Weg von Belmonte bis zum Petersplatz laufen dürften.
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Fackellauf 2009 - freien Lauf durch die Straßen Roms |
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Das kam vom Innenministerium direkt. Wie sich für die vier Läufer der letzten Etappe, Felix Geyer, Stefan und Johannes Lohrer und ich, herausstellte, wusste jede Polizeistation an unserem Weg Bescheid. wir wurden diskret begleitet und es sind für uns zweimal große Kreuzungen gesperrt worden, damit wir sie gefahrlos passieren konnten. Und das mit größtem Wohlwollen. Die letzte Etappe verdichtet noch mal den ganzen Fackellauf. Auf und ab. Sonne und Schatten. unmittelbar vorbeirauschender Straßenverkehr. Verwunderte, winkende, johlende, hupende Menschen. 13 oder 14 km. An der Engelsburg treffen wir alle anderen. Unübersehbar. Die Polizia steht da wie bestellt. Die Beamtin spricht mit uns. Punkt sechs
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Fackellauf 2009 - angekommen!! |
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hält sie und ihr Kollege den Hauptverkehr auf dem Lungotevere an, so dass wir passieren und die Via della Conciliazione erreichen können. diese wird linksseitig gesperrt und wir dürfen mit Fackel, Fahnen und Fahrrad bis in den Petersplatz laufen! Dort warten Viele aus der Schönstattbewegung. Familienmitglieder, Freunde. Sie halten für die Fackel und ihre Läufer die Fahnen hoch und rufen uns im Rhythmus zu „Shine Your light!“ Prickelnd, das alles zu erleben. Die Fackel erreicht ihr Ziel, ihr Licht auch den Raum, die Zeit, Welt, die Gemeinschaft, die ihr Licht für Christus und Maria erleuchten will, für die Fahrt der Kirche an das neueste Zeitenufer … schwärmt.
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Fackellauf 2009 - Gruppenbild |
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Kraft, Kreis und Segen. Die empfundenen Hoffnungswellen in mir wollen nicht mediterran sondern atlantisch sein. Kreis, Lied „Wir waren unterwegs zum Gipfel mit Dir/Ihr“, Fackel geht mehrere Runden von Mann zu Mann. Erneuerung des Liebensbündnisses in untergehender Abendsonne. Segen, den ich für alle erbitten darf vor großer Kulisse: „Der Herr segne euch und erweitere eure Grenzen und Möglichkeiten. Der Herr stehe euch bei und bewahre euch vor Unheil und Schmerz – auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria und der Heiligen Apostel, besonders des Apostels des Weges, des Hl Jakobus: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.“ Danach Abbau von überschüssigen Kräften. Fast alle Fackelläufer rennen noch mal in Fackelwettläufen paarweise um den Obelisken herum. P. Helmut und ich entscheiden uns, dass wir gemeinsam ins Ziel laufen. Dafür musste ich etwas schneller sein, da ich die äußere Bahn hatte … interessant, nicht? Ins Herz der Kirche. Wir besuchen noch die Marienschwestern in ihrer „Botschaft“ in der Via Aurelia Antica. Sie warten gleichermaßen präsent und voller Offenheit und wachem Bewusstsein für dieses Ereignis und seine möglichen Bedeutungen und Tragweiten, wie ihre Mitschwestern auf der Liebfrauenhöhe. Über Sr. M. Thomasine konnte Peter ja für die Fackelläufer erreichen, dass diese Plätze ganz vorne in der Audienzhalle bekommen konnten, mit Nummer. Bei den Schwestern im Cor Ecclesiæ Heiligtum: ein kraftvolles Lied, dass die Wände beben. Liebesbündnis erneuert und Segen. Anschließend im Garten der Botschafterinnen und Beterinnen kühles Acqua Minerale und Gelati vom Feinsten. Austausch und erzählen vom Lauf. Eingehendes Interesse der Schwestern. Im Schatten des Herz-der-Kirche-Heiligtums. Heiligtum Nr. 4 auf unserem Weg. Wie passend.
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Fackellauf 2009 - auf Belmonte angekommen |
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Rückblende Heiligtum Nr. 3: Matri Ecclesiæ Heiligtum. Dort angekommen, waren wir schon ein bisschen fertig, „am Anschlag“. Doch wir hatten noch die Kraft. Nach schöner Begrüßung durch Familie Musolino und unseren Georg Egle sattelten wir kurz ab. Bauten Zelte auf. Nach der Ankunft der Fackel auf Belmonte – erneut ausdauernd durch Thomas Bertrand – Verschnaufpause. Danach, kurz vor halbfünf abends sendet uns Georg auf die letzte Etappe. Auch mit dem großen, weiten und kernigen Wort: „Der Fackellauf hat Schönstatt noch gefehlt!“ Die Zeit, das Licht Schönstatts und die damit verbundene Sendung für die nachkonziliar erneuerte Kirche ist jetzt da. Diese Fackel zeigt es und ist das Zeichen, hinauszugehen. Die Welt entzünden. Incendite Mundum! Georg sprach mit einem solchen Schwung und Energie, wie ich das noch nicht erlebt habe. Dabei steht er in der Tür des Heiligtums, dass alle es hören können, die draußen und die drinnen … Und einige der Eltern bzw. der Jungmänner mögen es ergriffen haben. So sind wir dann losgelaufen.
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Fackellauf 2009 - Zuhörender Papst |
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Audienz.
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Fackellauf 2009 - die Fackel beim Papst |
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Als er an der Reihe ist, übergibt er die Fackel und einen Brief dem Heiligen Vater, schüttelt die Hände und erklärt ihm in aller Kürze unsere Geschichte. Er zeigt sichtliche Freude. Im Hintergrund hört man unsere Fackelläufer jubeln. Unten wird Stephan von einer begeisterten orangenen Menge empfangen. Für ein spontanes Interview ist er noch nicht bereit, erst mal muss er seine Gedanken ordnen. Gott hat sich 10 Tage lang laufend zu erfahren gegeben. Nicht immer gleich so, dass es einem direkt in die Augen spränge. Pfarrer Armin Noppenberger AD Zuhörender Papst. Zuhörende Kirche. Man kann es an seinen Augen sehen. Bei den vielen teilnehmenden Gruppen aus deutschem Sprachraum, welche alle genannt wurden, hat Benedikt XVI. persönlich und einzig die Teilnehmer des Fackellaufes gegrüßt und sie beglückwünscht. Nach dem Segen dürfen einige Leute zum Papst vor. Stephan Jehle ist sichtlich aufgeregt, er trägt unsere Fackel auf die Bühne.
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