In memoriam Sr. M. Emilia
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Bild: Providentia-Provinz KO-Metternich |
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Am Rosenkranzfest nahm der ewige Vater unsere liebe Schwester M. Emilia im Alter von 89 Jahren zu sich heim in die ewige Gemeinschaft mit ihm, nach der sie sich gesehnt hatte.Schwester M. Emilia wurde am 11. Oktober 1924 in Kronau, Diözese Freiburg, als drittjüngstes von neun Kindern eines Landwirts geboren. An diesem Tag wurde lange Jahre das Fest der Mutterschaft Mariens gefeiert, das gleichzeitig das Patrozinium des Urheiligtums war. Für Schwester M. Emilia war das Grund genug, ihren Namenstag auch an diesem Tag zu feiern. Nach dem Besuch der Volksschule von 1931-1939 folgte ein Haus-haltungsjahr. Ab 1941 arbeitete sie zwei Jahre in einer Fabrik und wurde während des Krieges für drei Jahre in einer Näherei dienstverpflichtet. Nach dem Krieg arbeitete sie im Paulusheim Bruchsal bei unseren Schwestern in der Küche und in der Waschküche. In ihrem Zeugnis von dieser Zeit heißt es: „Durch ihr freundliches, gefälliges Wesen, durch ihr gewissenhaftes Arbeiten und ihre Ehrlichkeit war sie in unserem Haus bei allen beliebt.“ Als Jugendliche war sie Mitglied der Jungfrauenkongregation und hat ab 1942 auch in der Schönstattjugend „mit viel Liebe mitgearbeitet an der Erziehung der Schönstattjugend“, wie es im pfarramtlichen Zeugnis heißt. Schwester M. Emilia trat am 22. April 1948 in Schönstatt in unsere Familie ein. Gemeinsam mit ihren Kursschwestern weihte sie sich der Gottesmutter als dem neuen Menschen in einer neuen Gemeinschaft und besiegelte diese Weihe am 1. Mai 1957 auf ewig. Nach dem Noviziat arbeitete Schwester M. Emilia in der Wasserburg in der Küche. Dann erfüllte Gott ihr einen Herzenswunsch. Als junges Mädchen wollte sie Haushälterin bei einem Pastor werden. Nun durfte sie ihr ganzes weiteres Leben lang mit großer Freude als Kü-chenschwester in den Priesterhäusern in Schönstatt wirken: 12 Jahre in der Marienau, 14 Jahre in der Hochschule der Pallottiner und 30 Jahre bis 2010 im Priesterhaus Berg Moriah. Schwester M. Emilia war eine gute, kompetente Küchenschwester. Es war ihr eine Freude, für das leibliche Wohl der Priester und Gäste zu sorgen. Sie tat ihre Arbeit mit Liebe und Hingabe und war auf ein abwechslungsreiches Angebot bedacht. Ihre Mitarbeiter schätzten sie als leitende Küchenschwester, die verantwortungsvoll, zuverlässig und gewissenhaft ihren Dienst versah. Die Priester, die Angestellten, die Gäste und die Mitschwestern, alle haben sie gern gehabt und als vorbildlich geschätzt. Sie erlebten sie als gütig und hilfsbereit für jeden. In der Gemeinschaft gab sie sich einfach und unkompliziert, schwes-terlich und anspruchslos. Schwester M. Emilia war ein stiller, aber froher Mensch. Sie machte nicht viele Worte, konnte aber im passenden Moment klar und deutlich ihre Meinung äußern und auch durch-setzen. Man konnte bei ihr immer einen gut überlegten Rat holen. Nachdem sie 24 Jahre die Küche im Priesterhaus Berg Moriah geleitet hatte und aus Altersgründen die Leitung in jüngere Hände legte, übernahm Schwester M. Emilia von 2004 bis 2010 noch verschiedene kleinere Dienste im Haus. Auf Wunsch der Priester sollte sie vor allem im Heiligtum für die Priestergemeinschaft beten. Das tat sie verantwortungsvoll, indem sie täglich dort die eucharistische Ehrenwache übernahm. Dafür waren die Priester sehr dankbar, und sie freuten sich, dass Schwester M. Emilia, die über so viele Jahre selbst-los im Hintergrund für ihr leibliches Wohl gesorgt hatte, sich nun für ihr priesterliches Wirken in den Pfarrgemeinden draußen im Gebet einsetzte. Die Kraft für ihren selbstlosen Dienst schöpfte Schwester M. Emilia aus dem Gebet und ihrer inneren Verbundenheit mit der Gottesmutter und unserem Gründer. Auch wenn sie ihr kleines Leben im Hintergrund führte, bei der Heiligung der täglichen Arbeit hatte sie stets das Schönstattwerk und dessen Sendung im Blick. Im Alter verfasste sie ein schönes Dankgebet, in dem es heißt: „Ich danke dir Herr, dass ich alt werden durfte. Wenn ich früher gestorben wäre, hätte ich sehr Wichtiges nie gelernt: Geduld haben, warten können, Einsamkeit ertragen, Jüngere für klüger halten, neidlos das Bessere anerkennen … Herr mache mich gut. Gib mir ein gutmütiges Herz, kindlich klar, durchsichtig wie eine schöne Quelle … Gib mir die Sehnsucht nach dem Daheimsein bei dir!“ In der Feier der heiligen Messe danken wir für Schwester M. Emilia und erbitten ihr die Erfüllung ihrer Sehnsucht nach dem Daheimsein bei Gott. (Schönstätter Marienschwestern, Koblenz-Metternich)
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