Erzbischof Dr. Robert Zollitsch zum 75. Geburtstag9. August 2013Eine Vielzahl von Gratulanten in Freiburg, Glückwünsche per Post, Internet und E-Mail - und darüber hinaus unzählige Gedenken im Gebet und in der Eucharistiefeier. Das darf unser Mitbruder, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zu seinem 75. Geburtstag am 9. August erwarten und in Empfang nehmen. Drei Wochen vor dieser großen Geburtstagsfeier durfte der Jubilar sein 10jähriges Bischofsjubiläum feiern. Dies geschah "in aller Stille" in einer schlichten Feier während des Urlaubs im Kreis einiger Mitbrüder in unserem Vaterhaus auf Berg Moriah. Die Worte, die unser Generalrektor Dr. Peter Wolf in seiner Festpredigt Erzbischof Robert richtete, gelten auch im Hinblick auf den 75. Geburtstag. Wir gratulieren von Herzen und schließen uns den Dankesworten an. Ad multos annos!
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"Im Blick auf Dich, lieber Robert, ist mir in lebendiger Erinnerung, wie Du in der Zeit unserer Kurswerdung uns begleitet und uns geholfen hast, unseren Vater und seine Anliegen zu verstehen. Du hast Dir viel Zeit für uns genommen und bist uns in einer nicht einfachen Umbruchszeit an der Universität ein wichtiger Gesprächspartner geworden. Als dort die Mariologie ausfiel und es so scheinen wollte, als ginge die für unseren Vater doch so grundlegende Marienfrömmigkeit ihrer biblischen und theologischen Fundamente verlustig, hast Du uns als Repetitor im CB zu einem „Mariologischen Seminar“ eingeladen. Von Dir ging damals der Impuls aus, den Vater zu studieren und in die Wissenschaft einzu-bringen, was 1970 zur Gründung des Josef-Kentenich-Instituts (JKI) geführt hat. Das Anliegen hattest Du bei Deinem Aufenthalt in Milwaukee von unserem Vater aufgenommen.In dieser Zeit fiel auch ein Wort unseres Vaters, das er wohl schon in den 30er Jahren erstmals aussprach, aber als Hoffnung und Sehnsucht immer wieder einmal zum Ausdruck brachte: „Es wird die Zeit kommen, dass die Kirche die Regenten und Bischöfe aus den Kreisen unser Priestergemeinschaft wählt.“ Ich habe Deinen Weg immer im Licht dieses Vaterwortes gesehen. Im Jahr 1974 wurdest Du Direktor des Collegium Borromaeum und so noch mehr in die Verantwortung der Priesterausbildung genommen. In Deinen Exhorten und Predigten hast Du immer wieder aus dem Geist unseres Vaters geschöpft und eine ganze Generation von Theologen in die Zukunft geführt. Du warst erfüllt von seiner Sicht des Priestersein. Von ihm hattest Du die deutliche Zuwendung zum Einzelnen und seiner Berufung. Ihr wolltest Du selbstlos dienen und hast Deine „Zeit ausgekauft“ bis zum Letzten für unzählige Gespräche und Wege um den Schlossberg. Unsere Freiburger Gruppe hast Du damals eingeladen, mit Dir die MTA zur „Königin des Collegium Borromaeum“ zu krönen. Du warst entscheidend beteiligt an den Überlegungen und Verhandlungen, die zum Bau des „Heiligtums der Berufung“ führten. All das entstand aus dem Denken unseres Vater und der inneren Verbundenheit mit ihm. Verborgen blieb für viele, dass Du in all den Jahren als Direktor des Collegium Borromaeum als Stellvertreter des Generalrektors für unsere internationale Priestergemeinschaft engagiert warst. Oft bist Du morgens mit dem ersten Zug nach Schönstatt und mit dem letzten zurück, um bei den Sitzungen des Generalrates oder des Generalpräsidiums präsent zu sein. Dann folgten 20 Jahre als Verantwortlicher der Personalabteilung der Erzdiözese. Ein Dienst, der sehr einforderte und den Du ganz für Dich bejaht hast als Dienst am Mitbruder und Dienst an der Kirche. Du hast Dich von diesem Auftrag ganz anbinden lassen, so dass bei Deiner Wahl zum Erzbischof die Badische Zeitung titelte „der unbekannten Erzbischof“. Mit der gleichen Konsequenz wie Du zuvor in der Verborgenheit gewirkt hast, bist Du als Erzbischof dann an die Öffentlichkeit, vor die Presse, ohne Scheu von Rundfunk und Fernsehen. Immer wieder in klaren Worten und ohne Angst.
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Dein Wirken als Erzbischof von Freiburg und schließlich als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war in vielem inspiriert und getragen von Anliegen unseres Vaters und Gründers. Du hast über Jahre des Umbruchs und einer pessimistischen Grundstimmung versucht, aus tieferen Quellen eine Stimmung des Aufbruchs zu verbreiten, wie einst unser Vater mit dem Bild des „Neuen Frühlings“. Du hast eingeladen, Feste des Glaubens zu feiern im Kleinen und im Großen. Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hast Du den Prozess eines offenen Dialogs angestoßen und ihn gegen manche Missstimmung durchgetragen. Davon ging Ermutigung aus inmitten von bedrängenden Problemen und Herausforderungen. Du wusstest Dich ganz im Sinne unseres Vaters gefordert für eine Kirche, die beides sein will und muss: brüderlich geeint und gleichzeitig hierarchisch gelenkt. Vater sein und Bruder bleiben, das hast Du im Miteinander innerhalb unserer Gemeinschaft gelebt und durchgehalten. Trotz der übermäßigen Terminfülle hast Du immer neu Zeit gesucht und gefunden für das Miteinander im Kurs und in der Gruppe, ja in der Regio und Gesamtgemeinschaft. Völlig überrascht hast Du die Mitbrüder der Kentenich-Pastoral durch Dein beständiges Interesse und gezielt gesuchte Präsenz. Du hast damit signalisiert, dass Du für die Pastoral der Zukunft persönlich auf das prophetisches Charisma unseres Gründers setzt. Es ist ein Aufgabe, die uns weit über Deine Zeit als Bischof hinaus beanspruchen wird und auf Belmonte ihre innere Fortsetzung finden soll. Im Sinne unseres Vaters möchte ich heute danken für alles, was Du in der Verbindung mit unserem Vater eingebracht hast in unsere Priestergemeinschaft, in die Erzdiözese Freiburg und in die Kirche von Deutschland."
"Ich schaue sehr dankbar zurück" sagt Erzbischof Dr. Zollitsch in einem Video, das die Erzdiözese Freiburg anläßlich des Geburtstages herausgebracht hat. Hier können Sie es aufrufen und anschauen: "Erinnerungen an ein bewegtes Leben" (4 min.)
(Wenn Sie einen langsamen Internetempfang haben, können Sie die wmv-Datei herunterladen, auf Ihrer Festplatte speichern und dann ohne Stockungen anschauen.) Ein ausführliches Video-Interview (60 min.) gab Erzbischo Zollitsch der KNA. Dieses können Sie erreichen über katholisch.de: ganzes Interview (60 min) Kurzfassung (14 min)
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