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Padre Hugo Vázquez verstorben
Das erste Mitglied unserer Gemeinschaft in Lateinamerika
Padre Hugo Vázquez y Almazán

Am Mittwoch, den 7. Mai, erreichte uns die Nachricht, dass unser einziger Mitbruder in Ecuador, Padre Hugo Vázquez y Almazán in der Nacht zuvor verstorben ist. Er war in der Klinik, weil er sich in den letzten Tagen nicht wohl fühlte.
Hugo war 1965 bei Pater Kentenich in Milwaukee und wurde von ihm auf unsere Gemeinschaft aufmerksam gemacht. Er war beteiligt am internationalen Akt, den unsere Mitbrüder damals mit unserem Vater gesetzt haben.
Über die Begegnung mit unserem Vater in Milwaukee hat Padre Hugo schöne Zeugnisse festgehalten, die er uns hinterlassen hat.
Schon vor mehreren Jahren hat ein Mitbruder seines Kurses ihn charakterisiert. Was er damals geschrieben hat, lesen wir heute angesichts seines Heimganges zum Vater in neuem Licht:

Wer ist Hugo Vazquez?

- Er ist ein Mensch mit Herz; er bewegt sich wie selbstverständlich in ganz reichen Familien, bei Millionären; genau so selbstverständlich gibt er sich hin für die Ärmsten der Armen in den Elendsvierteln von Guayaquil, die auf dem riesigen Müllplatz der Zwei-Millionen-Stadt (der mittlerweile eine Höhe von 25 Metern erreicht hat), zusammen mit Hunderten von Aasgeiern nach Essbarem suchen. Hugo sieht eine wichtige Aufgabe darin, Brücke zu sein zwischen den zum Himmel schreienden sozialen Gegensätzen: In Christus gibt es nicht mehr arm und reich. Er hat die Scheidewand weggerissen. Hugo lebt mit den Armen und mit den Reichen, aber er ist sehr sensibel gegenüber Ungerechtigkeit jeder Art.

- Er ist
   # Verfasser zahlreicher theologischer Schriften.
   # Autor vieler Gedichte.
   # Komponist und Texter moderner kirchlicher Gesänge und verschiedener "Messen".
   # Herausgeber von ihm selbst besungener Kassetten und CD‘s.

- Ein Priester, zu dem zahlreiche Menschen - auch aus anderen Pfarreien - kommen und um Rat suchen, ein Priester, bei dem das Telefon nicht still steht und der auch bis in den späten Abend hinein sich Zeit nimmt für seelsorgliche Gespräche und von dem mir eine über 70jährige Frau sagt: "Er ist mein Vater".

- Der Gründer und Direktor des Säkularinstitutes der Guadalupanas, einer Gemeinschaft von Frauen, die mitten im Leben stehend, sich der Evangelisierung verpflichtet wissen, dabei es verstehen, ihre natürliche frauliche Art zu verbinden mit religiösem Tiefgang.

- Ein Pfarrer, der die von ihm gebauten Kirchen selbst als Architekt konzipiert, der moderne Kirchenfenster entwirft, ein anerkannter Maler.

- Ein leidenschaftlicher Verteidiger der Theologie des II. Vatikanums, der die Krise der heutigen Kirche sieht in der Entscheidung zwischen Volkskirche mit ihren überholten Formen und Formalismen und der radikalen Besinnung auf das Evangelium.

Also ein Allround-Genie?

Ja, aber vor allem ein Genie der Kindlichkeit, ein Genie der Brüderlichkeit, ein Genie der Marienliebe, ein Genie, das ganz tief im Liebesbündnis beheimatet ist und in der Welt und aus der Welt unseres Vaters lebt, kurz ein Genie, für das wir nicht genug danken können.

Wolfgang Müller

Datum: 09.05.2008
Autor: O. B.

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