Von der Planung eines Groß-Projektes in seiner neuen Pfarrei Santiago de Chuco (Peru) berichtet unser Mitbruder Reinhold Nann in seinem Rundbrief Nr. 14: "Der Clou ist jedoch folgendes Großprojekt, an dem ich gerade am Planen bin. Bereits seit einiger Zeit hat die große kanadische Goldmine in der Zone dem Erzbischof ein größeres Projekt im Erziehungsbereich in Santiago angeboten. Ich hatte zuerst nur an eine Grundschule gedacht. Jetzt ist aber nach einigen Gesprächen folgendes Projekt herausgekommen: Die Pfarrei wird ca. 10 Hektar Ackerland kaufen, und dort einen Modellbauernhof errichten. Dazu kommt eine weiterführende Schule mit Internat. Die Schüler werden aus verschiedenen Dörfern (auch weiter entfernte) dort 3 Wochen im Monat zur Schule gehen und gleichzeitig neuere Methoden der Landwirtschaft und Viehzucht kennenlernen. In der 4. Woche gehen sie dann nach Hause und werden Entwicklungshelfer im elterlichen Betrieb bzw. in ihrem Dorf sein. Damit erhoffen wir die Produktivität der Landwirtschaft zu steigern und die rasante Landflucht zu vermindern. Bisher wandern fast alle Schüler der weiterführenden Schulen anschließend an die Küste ab. Das Projekt ist eng mit der Erzdiözese Trujillo abgestimmt. Außer der Schule wird es wohl auch mehrere Werkstätten für Jugendliche und junge Erwachsene zur Ausbildung und Arbeit geben. Ebenso ist an ein Projekt-Planungsbüro gedacht. Das Projekt wird zum großen Teil aus Peru finanziert, von den enormen Gewinnen der Goldmine, die möglichst effektiv in die Entwicklung der Umgebung investieren möchte. Es ist eine Mine, die mit modernsten und internationalen Umweltstandards arbeitet (Barrick, die zweitgößte Gesellschaft weltweit im Goldabbau). Aber natürlich gilt es auch da wachsam zu bleiben, und sich nicht einfach nur vor deren Karren spannen zu lassen. Dennoch halte ich es für eine Chance, anstatt nur dagegen zu sein, einen Teil dieser Gewinne für eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung der Zone zu nutzen. Ich habe also in den nächsten Jahren noch viel vor. Gleichzeitig möchte ich gerne Fachleute aus Deutschland einladen, vielleicht für einen oder mehrere Monate als Entwicklungshelfer auf Zeit hier mitzuhelfen. Das kann in der Landwirtschaft sein, evt. Molkerei, Biogasanlage, Sonnenenergie, Windrad, evt. Bierbrauer (hier gibt es sehr viel Weizen und Hopfenanbau) ect. Auch finanzielle Unterstützung ist natürlich sehr willkommen." (Den ganzen Rundbrief Nr. 14 können Sie als .doc-Datei herunterladen.) |