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PredigtenÜbersichtLesejahr A 2013/14 bis 2014/11Ansprache am 3. Donnerstag in der Fastenzeit in der Augustinuskapelle Neunkirchen a.Br.Klicken Sie auf die unten stehenden Überschriften, um zu den Texten zu gelangen===>> Zu den liturgischen und biblischen Texten ===>> Vorlage für den Gottesdienst ===>> Predigt im Orginalformat als PDF-Datei lesen oder herunterladen ===>> Predigt als Podcast nachhören oder herunterladen
Das Opfer, das Gott gefällt
1. Erwählung und Antwort Es ist ein großes Geschenk im Leben, wenn einer um das Woher, Wozu und Wohin seines Lebens weiß. Das Volk Israel wusste um sein Woher. Es ist der
1.1 Erstling des Heilswirkens Gottes.
- Daran erinnert der Prophet Jeremia gleich zu Beginn seines Wirkens: "Heilig war Israel dem Herrn, ein Erstling der Ernte Gottes."[1]
- Jeremia erinnert Israel an das Gebot, das Gott ihnen gab - ein Gebot mit einer großen Verheißung: "Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht."[2]
Jeremia weiß aber auch um
1.2 die Versuchung zur Absonderung von Gott und die schlimmen Folgen der Sünde:
- "Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht."[3] Ja, der Prophet erfährt diese Verweigerung Israels am eigenen Leib.
- Israel der Erstling des Heilswirkens Gottes.
2 Konsequenzen der Erwählung für das Volk Gottes
2.1 Mit der Darbringung der Erstlinge
- geben sie Gott das Erste und Beste, die Handelsklasse l A von den Erträgen und Ernten.
2.2 Die Beispielerzählung von Kain und Abel
- macht immer wieder darauf aufmerksam, wie wichtig dieses Thema ist. Kain und Abel verehren den gleichen Gott, feiern denselben Gottesdienst.[4] Und doch verwirft Gott das Opfer des Kain, das Opfer des Abels nimmt er an.
- Handelt Gott in Willkür oder steckt dahinter etwas anderes, etwas was mit uns Menschen, mit unserer inneren Einstellung zu tun hat?
- Nach jüdischer Auffassung hat das Verhalten Gottes seinen Grund darin, dass Abel Gott die Erstlinge seiner Lämmer und das der Lichterzeugung dienende kostbare Fett darbringt. Abel brachte das Kostbarste und damit sich selber dar.
- Von Kain sagt dieselbe jüdische Tradition, dass dieser erst seine Mahlzeit aß. Nach dem er seinen Appetit gestillt hatte, opferte er Gott, das was übrig war.
Damit wird anschaulich gezeigt,
3. An welchem Opfer Gott Gefallen hat
- Gott dürfen wir nicht den Abfall unseres Lebens geben, sondern unser Bestes und Kostbarstes. Qualitatives Fasten nennt man dies.
3.1 Er will die erste Stunde unseres Tages.
- der Psalm 5,4 bringt diese Haltung zum Ausdruck "Herr, am Morgen hörst du mein Rufen. Am Morgen rüst ich das Opfer zu, halte Ausschau nach dir." Für eine solche Gemeinschaft, die das lebt, ist Gott ganz da, wie der Psalm 46 bezeugt: "Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken. Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht." [5]
- Die Kirche stellt daher an den Beginn des Tages im Stundengebet, die Laudes, das Morgenlob. Sie weiß mit dem Gottesvolk Israel und mit Jesus, welche Kraft aus dem Lob Gottes am Morgen für den ganzen Tag kommt. Im Psalm 59 wird es Gott preisend besungen "Aber ich will deine Macht besingen, will über deine Huld jubeln am Morgen. Denn du bist eine Burg für mich, bist meine Zuflucht am Tage der Not."[6]
3.2 Gott will, dass unser Tag ihm gehört
- Dreimal läutet die Gebetsglocke und erinnert uns daran: In der Frühe, um die Mittagsstunde und am Abend. Der Psalm 50 bekennt, daß Gott einen solchen Menschen hört und sich zu ihm niederbeugt, ihn befreit und sein Leben in Sicherheit bringt.“[7]
- Tiefverwurzelt ist im Volke Gottes das Wissen, der Tag soll durch das Gebet, durch das Aufschauen und Rufen zum Herrn, geprägt sein. Darum folgen wir dem Beispiel des Psalmensängers "Am Abend, am Morgen, am Mittag seufze ich und stöhne; er hört mein Klagen."[8]
3.3 Gott will bei der Gabenbereitung uns selber
- und nicht nur ein Lied oder ein Geldstück. Beides kann Ausdruck dafür sein, dass wir ihm gehören wollen. Aber wichtig ist, dass wir dies auch bewusst vollziehen: Ich will heute, diese Woche, dir gehören. Meine Freude und meinen Schmerz, meine Erfolge und Sorgen weihe ich dir.
- Im Römischen Hochgebet wird nach der Wandlung bei der Darbringung des Opfers Christi diese Linie von Abel über Abraham und Melchisedek zu Jesus aufgezeigt. Immer ging es dabei um die Selbsthingabe, um die Bereitschaft, Gott das Beste von sich selber zu geben. Dies gipfelt in der Aussage Jesu am Jakobsbrunnen. Die mit Nahrung aus der Stadt zurückkommenden Jünger wundern sich, dass er mit dieser zweifelhaften Frau redet.
- Während sie ans Essen denken, spricht er von der Speise, die sie nicht kennen.[9] Für Jesus ist es wichtig, den Willen Gottes zu erkennen und ihm gegen alle Vorurteile zu folgen. Eben gegen jede Konvention dieser übel beleumundeten Frau den Weg des Heiles zu zeigen. Das zu tun, ist für ihn Erfüllung des Heilswillens Gottes: "Meine Speise ist es den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen."[10]
4 Jesus der Finger Gottes- Wie wir am Sonntag im Evangelium gehört haben, kann Jesus das Werk Gottes deshalb zu Ende führen, weil es seine ihn tragende Lebenskraft, seine Speise war, den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hat.
- Die eigenwillige Welt sucht immer nach Anlässen, um Jesus, seine Botschaft und die seiner Kirche zu verteufeln. Die Sünden der Christen, unsere Sünden sind dazu willkommene Anlässe.
- Wer aber offen ist für Gott und seinen Willen, wem es wichtig ist, Gott und seinen Geboten zu gehorchen und nicht den eigenen Trieben, der wird erkennen, dass Jesus der heilende und befreiende Finger Gottes ist.
- Durch ihn ist das Reich Gottes mitten unter den Menschen, unter uns. Wo Gott regiert, wird der Mensch frei von den bösen Mächten, die ihn zerstören, missbrauchen und gewinnbringend versklaven.
- Wer sich für die Mitte der Welt hält, auf sei Ego, sein Ich fixiert lebt, vor dessen Tür lauert die Sünde, die Absonderung von Gott, vom Nächsten, von Gottes Schöpfung.
- Wer aber jeden Tag nach dem Willen Gottes fragt und Gott das Beste, ja sich selber gibt, bei dem kann die vor der Tür des Herzens lauernde Sünde nicht eintreten.
- Im Gabengebet bitten wir daher Gott "Reinige uns von der Ansteckung des Bösen, damit dir unsere Gaben gefallen. Lass nicht zu, dass wir trügerischen Freuden nachgehen, sondern führe uns zum wahren Glück - wie du es versprochen hast."
[1] Jer 2,3
[2] Jer 7,23
[3] Jer 7,24
[4] Gen 4
[5] Ps 46,6
[6] Ps 59,17
[7] Ps 55,19,ff
[8] Ps 55,18
[9] Joh 4,32
[10] Joh 4,34
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