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Freitag 29.03.2024, 12:32 Uhr
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2010 (C)

Homilie am Aschermittwoch in St. Michael Neunkirchen um 9.00
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 Gott ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte.

Eigentlich haben wir es gut:

  • Keine die Ernte auffressenden Heuschreckenschwärme und Verwüstung der Lebensgrundlage durch einfallende Feinde, Kein Erbeben wie in Haiti, kein Zunami wie in Südasien, seit 65 Jahren kein Krieg und keine Bombenangriffe mehr. Dafür aber um sich greifende Gottvergessenheit, hemmungslose das gesellschaftliche Leben untergrabende Gier, das Schwinden christliche Werten in allen Lebensbereichen, die drohende Vergreisung unseres Volkes, die Tötung ungezählter werdender Menschenkinder im Mutterleib, aufgedeckter Kindesmissbrauch durch geistliche Menschen.
Der Text der 1. Lesung aus dem Propheten Joel, sagt uns:

Es gibt Zeiten, zu denen Gott an uns herantritt.

  • Wann das ist, liegt in seiner Verfügung. Heimsuchungen bedeuten nicht, dass Gott sich von uns abgewandt hat. Sie sind vielmehr ein Anruf an uns, von ganzem Herzen zu ihm umzukehren. Was verlangt Gott? Nicht bestimmte Leistungen, auch nicht Reparationen, ja nicht einmal Sühne, sondern Umkehr: eine neue Hinwendung zu Gott aus der ungeteilten geistigen Mitte des Menschen.
Das ganze Volk von jung bis alt wird daher zur Buße aufgerufen (v 15-17).
  • Es ist solidarisch vor Gott: In der Schuld, in der Not, wie in der Erfahrung von Gottes ungeschuldeter, heilschaffender Zuwendung (v 18). Es gibt keine "nur" persönliche Schuld und kein "nur" persönliches Heil im AT. Ein wesentlicher Grund, weshalb die ganze Kirche gemeinsam die Fastenzeit als österliche Bußzeit begeht. Die Not der Welt und der Kirche einerseits und unsere Umkehr andererseits haben miteinander zu tun. Keiner kann die Verantwortung für das Ganze abschieben.

Wir leben vor dem gnädigen, barmherzigen und langmütigen Gott.

  • Wie schnell sagen wir, das kann ich mir nicht verzeihen oder das verzeiche ich der oder dem nie, missachten wir den barmherzigen, langmütigen, uns liebend zugewandten Gott. In Jesus liefert sich Gott der Bosheit und Ungerechtigkeit der Welt aus, nimmt sie auf sich, durchleidet sie, leidet sie aus.
Österliche Bußzeit heißt auf Jesus schauend den Weg des Lebens mit ihm gehen.
  • Keiner von uns kann sagen, habe ich nicht nötig, bin doch ein Christ. Wer kann schon sagen, er sei ein Christ eine Christin im vollen Sinn des Wortes? Wir alle sind bestenfalls Christen im Werden. Wohl keiner von uns ist noch weit über den Anfang hinaus. Wir alle bedürfen noch ständig der Bekehrung. Zu dieser Bekehrung ruft uns heute die beginnende Vorbereitungszeit auf Ostern. Ihr Anruf ist Anruf Gottes.
  • Die besondere Bedeutung und Chance dieses Anrufs liegen darin, daß Gott uns heute nicht nur einzeln anspricht, sondern als Gemeinde, und uns zu gemeinsamer Buße und Umkehr einlädt. Indem wir uns gemeinsam unter das Zeichen des Aschenkreuzes stellen, helfen wir einander, unsere Vergänglichkeit zu erkennen und anzunehmen. Miteinander sind wir unterwegsz um ewigen Ostern, zur Auferstehung mit Christus.

Paulus spricht in der 2. Lesung von Wiedergeburt und von neuer Schöpfung.

  • Diese neue Schöpfung ist aber nicht abgeschlossen; sie ist im Werden bis zum Tag der Vollendung. Und bis dahin hat Gott das „Wort der Versöhnung“ Menschen aufgetragen, die seine „Botschafter“ sind. Sie sollen den Menschen immer neu sagen, was Gott für uns getan hat und was sich daraus an Möglichkeiten und auch an Forderungen ergibt.

In Evangelium macht Jesus deutlich, dass es um innere Echtheit geht

  • Er zeigt dies an den drei Grundhaltungen des Almosengebens, des Betens und des Fastens. Das Fasten geschehe die Demut vor Gott, das Beten in der Hoffnung, dass Gott zu seinen Verheißungen steht. Beim Almosengeben geht es nicht um Selbstbestätigung, sondern um Liebe, weil Gott die Armen liebt. Am Schluss steht verheißungsvoll die Zusage Jesu: "dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten."

 

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