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Samstag 20.04.2024, 12:05 Uhr
(c) 2024 Veit Dennert

Predigten

Übersicht

Lesejahr B 2015/12 bis 2016/11

Predigt - Homilie Kurzform gehalten im Altenheim St. Elisabeth und in der Sonntagabendmesse in St. Michael - Langform gehalten in Rosenbach Maria Schutzfrau Bayerns

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Die heilbringende Gegenwart Christi in der Messfeier
Am vergangen Sonntag hörten wir in der Lesung wie sich Gott dem Mose im brennenden Dornbusch offenbart.

Der Gott, der sich dem Mose offenbart, hat kein Gesicht und keine menschliche Gestalt, er ist unverfügbar und unsichtbar, aber er hat einen Namen, der sich schon an Abraham, Isaak und Jakob als wirkmächtig erwiesen hat:

1 "Ich bin der ICH-BIN-DA"
Das ist sein Name für immer. Auch für uns.

1.1 In Jesus Christus hat Gott seinen Namen wahrgemacht
  Er ist der GOTT-MIT-UNS.  Er zeigt uns heute Gott als den gütigen und verzeihenden Vater der den verlorenen Sohn erwartet, ihm entgegengeht, in seine Arme schließt, und ein Fest feiert; „denn dieser mein Sohn war verloren und ist wieder gefunden.“ Jesus Christus ist das menschliche Antlitz des barmherzigen Vaters.

1.2 Er hat uns aufgetragen sein TESTAMENT zu feiern
und uns verheißen, er werde bei uns und mit uns sein, wenn wir uns in seinem Namen versammeln.

2 Die vierfache Gegenwart des erhöhten Herrn in der Messfeier
2.1 Der erhöhte Herr ist gegenwärtig in der versammelten Gemeinde
2.1.1 Wir kommen zusammen, um sein Testament zu vollziehen
 Wir bringen Gott das Opfer seines Sohnes dar. Wir handeln dabei in seinem Auftrag und Namen: "Tut dies zu meinem Gedächtnis." Damit stehen wir unter seiner Verheißung. "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen."  Wichtig ist, dass wir uns in seinem Namen versammeln.
2.1.2 Jesus Christus ist der Grund, der uns zusammenführt
 Durch ihn haben wir Zugang zum unsichtbaren Gott.
2.2.3 Die Messfeier dient also der Ehre Gottes, die wir durch Christus ihm darbringen.
Der Anlass zur Messfeier ist also immer das Heilswerk Christi, der Bund den Gott durch ihn mit uns geschlossen hat. Und nicht zuerst der Verschönerung unserer menschlichen Feste.
2.2 Der erhöhte Herr ist gegenwärtig in der Person des geweihten Priesters
Kein Priester hat sich selber diese Würde gegeben, sondern als er beim Namen gerufen wurde, hat er sein Adsum - "Hier bin ich." gesprochen.
2.2.1 Der geweihte Priester handelt bei der Messfeier an der Stelle Jesu, des Herrn
In Anlehnung an ein Wort des heiligen Augustinus darf ich als Priester sagen:
2.2.2 "mit euch bin ich Christ“ - "für euch bin ich Priester"
Als Glied des Volkes Gottes ziehe ich mit euch in das Haus Gottes ein, schreite ich mit euch zum Altar. Mit Euch bekenne ich mich als Sünder und bitte Gott um Vergebung.
Zugleich vergegenwärtige ich kraft der Priesterweihe Jesus Christus, der in unsere Mitte kommt, wenn wir uns in seinem Namen versammeln;
2.3 Der erhöhte Herr ist gegenwärtig im Wort der Verkündigung, besonders des Evangeliums
Der Dienst der Lektoren und Kantoren ist daher ein überaus verantwortlicher, denn im Wort der Bibel begegnet uns der lebendige Gott. Der Höhepunkt der Wortverkündigung ist das Evangelium.

Jesus Christus preisend das Evangeliar zum Ambo, dem Ort der Wortverkündigung und rufen: "Ehre sei dir, o Herr." und "Lob sei dir, Christus."

Wo das geschieht, gilt was Jesus zu den Jüngern sagt: "Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, verachtet mich."

2.4 Der erhöhte Herr ist gegenwärtig im Opfer und Mahl der Eucharistie und in den verwandelten Gaben
Jesus sagt im Abendmahlsaal vor seinen Jüngern über Brot und Wein "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Das ist das Blut des Neuen und ewigen Bundes, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden." Vergossen für alle, erlösend für die Vielen, die an ihn als den Messias, den Christus Gottes glauben und seine Erlösung an sich geschehen lassen.

So wie die Gottheit Jesu im Menschen Jesus verborgen war, so ist sein geopferter Leib und sein vergossenes Blut unter den irdischen Gestalten von Brot und Wein verborgen. Und doch sind sie sein geopferter und auferstandener Leib, ER selber. Das ist das Geheimnis des Glaubens. Nur dem Glaubenden erschließt sich dieses Geheimnis.

3 Höhepunkt und Quelle

Auf dem Hintergrund des Gesagten verstehen wir das 2.Vat.Konzil vom der Liturgie - besonders von der Feier des Opfers und Mahles Jesu Christi -verkündet

"Die Liturgie ist der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt."[1]

Gott offenbart sich dem Menschen, der sich ihm ehrfürchtig naht und in seinem innersten Wesen offen ist.

Doch vergessen wir nicht: Gott schenkt sich in der Freiheit seiner Liebe, wem er will. Wenn er sich offenbart ist es immer unverdientes Geschenk.

Weil uns dies in der Messe zu teil wird, trägt dieser Sonntag den Namen Laetare - jubelnde Freude; denn Ostern naht, der Gekreuzigte ist als der Auferstandene bei uns.

 Unsere Gabe für die Aktion Misereor am nächsten Sonntag sollte aus der Freude und Dankbarkeit über die heilbringende Gegenwart Jesus in jeder Messfeier kommen.

 

[1] LC 10

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