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Donnerstag 25.04.2024, 10:14 Uhr
(c) 2024 Veit Dennert

Predigten

Übersicht

Lesejahr B 2017/12 - 2018/11

Predigtthema

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Wandlung unter uns und in uns

1 Das Wichtigste
2 Heute geschieht mitten unter uns WANDLUNG
2.1 Seine Gegenwart ist nicht nur zum Schauen da  auch nicht allein zum Glauben, sondern vor allem zum Essen
2.2 Er will uns verwandeln
2.2.1 Gott will uns ermutigen, Jesus nachzufolgen
2.2.2 Die Teilnahme am eucharistischen Mahl bedeutet Opferbereitschaft
2.3   Gott will durch uns die Welt verwandeln
3 Wandlung muss immer wieder geschehen
3.1 Mehr als eine Pflichtveranstaltung
3.2 Was sind die Früchte der Heiligen Messe?
3.3 Bei jeder Messfeier geschieht heilige Wandlung unter uns und in uns


Wandlung unter uns und in uns
[1]
1 Das Wichtigste
Lothar Zenetti hat ein Gedicht verfasst, das die Überschrift trägt: INKONSEQUENT
„Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche. Sie werden antworten: Die Messe.
Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe. Sie werden antworten: Die Wandlung.
Sag hundert Katholiken, dass das wichtigste in der Kirche die Wandlung ist. Sie werden empört sein: „Nein, alles soll bleiben, wie es ist!"
2 Heute geschieht mitten unter uns WANDLUNG
Wie bei jeder heiligen Messe spricht auch heute der Priester im Auftrag und in der Vollmacht Jesus über unsere irdischen Gaben von Brot und Wein die Wandlungsworte. Durch die Kraft des Heiligen Geistes werden Brot und Wein zum Leib und Blut Jesu Christi:
   "Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, Ich gebe es hin für das Leben der Welt."[2]
Er selber wird gegenwärtig unter diesen Gaben, die durch Gottes Schöpfung und die Arbeit der Menschen geworden sind.
2.1 Seine Gegenwart ist nicht nur zum Schauen da  auch nicht allein zum Glauben, sondern vor allem zum Essen
Schon in der 1. Lesung lädt die Weisheit Gottes die zum Volk Gottes Gehörenden ein „Kommt esst von meinem Mahl und trinkt von meinem Wein!“ Und sie verheißt: „dann bleibt ihr am Leben und geht den Weg der Einsicht.“[3]
Und der Epheserbrief legt in der 2. Lesung den Christen und damit uns ans Herz „Seid nicht unverständig, sondern begreift, was der Wille des Herrn ist.“[4] Jesus offenbart sich im Evangelium als das „lebendige Brot das vom Himmel herabgekommen ist.“ [5] Und er - die Mensch gewordene Weisheit Gottes verheißt: „Wer dieses Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.“[6]
Wir sollen IHN uns einverleiben. Wozu?
2.2 Er will uns verwandeln
Eucharistie bedeutet Wandlung unseres irdischen Lebens und Teilhabe an der göttlichen Lebensfülle.
Bis in unseren Leib hinein sollen wir erfahren, dass er in uns und wir in ihm sind, bis in unseren Leib hinein sollen wir wissen, dass wir von Gott zum ewigen Leben berufen sind und er uns auferwecken wird an letzten Tag.
2.2.1 Gott will uns ermutigen, Jesus nachzufolgen,
seine Art mit Gott und den Menschen umzugehen, nachzuahmen. Wir werden einander dann nicht als Konkurrenten begegnen, sondern als Brüder und Schwestern des einen Herrn. Unser Blick wird nicht neidisch auf den anderen schauen, sondern teilnehmend und verstehend. Wir werden nicht sagen, „was gehen mich die anderen an", sondern überlegen, wie wir ihnen Freude machen und helfen können. Vor allem werden wir füreinander beten.
2.2.2 Die Teilnahme am eucharistischen Mahl bedeutet Opferbereitschaft
eines jeden für alle, mit denen wir durch Christus Gemeinschaft haben. Wir können nicht miteinander zum Tisch des Herrn gehen und draußen als Feinde begegnen. Gott will uns zu lebendigen Gliedern am Leibe Christi machen. Durch uns, seine Kirche, will er hineinstrahlen in die Welt, in die Schöpfung.
2.3   Gott will durch uns die Welt verwandeln
Vom Geist Jesu
Christi vom heiligen Geist erfüllt spüren wir, unsere Sendung hört nicht auf bei den Mitmenschen, sie schließt die ganze Schöpfung mit ein. Er will durch seinen in uns wirkenden Geist das Angesicht der Erde erneuern. Aber nicht nur das Angesicht der Erde, sondern auch das Angesicht unseres Lebensraumes.
Die Gegenwart Jesu Christi soll hier in Neunkirchen erfahrbar werden. Nicht nur durch Kreuze am Wegrand oder in unseren Häusern, sondern vor allem an der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen und einander helfen. Aber auch daran, wie wir den Fremden und Neuzugezogen begegnen.
Wenn wir uns von Christus immer wieder verwandeln lassen, dann werden wir uns nicht als Herren der Schöpfung aufspielen, sondern als deren Verwalter, die Gott verantwortlich sind.
3 Wandlung muss immer wieder geschehen
Jeden Tag, vor allem jeden Sonntag feiert die Kirche die heilige Messe, wird Brot und Wein verwandelt in den Leib und das Blut des gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Der Herr selber lädt uns durch seine Kirche ein, sein Testament zu feiern. Das ist
3.1 Mehr als eine Pflichtveranstaltung

Die sonntägliche Messfeier darf nicht zu einer reinen Pflichtveranstaltung verkommen, um unser Gewissen zu beruhigen oder Gott einen Gefallen zu tun.
Der Sonntagsgottesdienst soll vielmehr uns und unser Leben verwandeln. Zu dieser Wandlung sind wir verpflichtet. Keiner kann sie aus eigener Kraft bewirken. Wir brauchen dazu das Beispiel und Kraft unseres Herrn Jesus Christus, der den Tod überwunden und dessen menschliche Natur in der Auferweckung von den Toten verwandelt wurde in die göttliche.
3.2 Was sind die Früchte der Heiligen Messe?
Manche sagen: "Die Messe gibt mir nichts." Was soll sie dir denn geben? Einen Nervenkitzel? Eine Schau? Ein Happening? Einen Event?
Über dem Hochaltarbild des Erzengels Michael steht in einem Medaillon ein Wort Gottes aus dem Buch der Weisheit „Deliciae meae esse cum filiis hominis - Meine Wonne ist es bei den Menschenkindern zu sein.“ Es ist also die Wonne Gottes durch Christus bei uns zu sein, wenn wir uns zur Feier des Gottesdienstes, besonders der Eucharistie versammeln.
In der heiligen Messe gibt sich Gott dir in Jesus Christus.
Seine Worte geben uns ewiges Leben. In seinem auferstandenen Leib schenkt er uns Anteil an seiner Auferstehung. Und da sagen getaufte Christen "Die Messe gibt mir nichts." Oder sagen sie es, weil sie sich nicht verwandeln lassen wollen? Das wäre wenigstens ehrlich.
Manche stören sich daran, dass sich die Gottesdienstbesucher so wenig durch die Mitfeier der heiligen Messe und den Empfang des Leibes Christi verwandeln lassen. Aber das wäre ein billiges Alibi.
3.3 Bei jeder Messfeier geschieht heilige Wandlung unter uns und in uns
Der Einladung Jesu folgend komme ich mit dem Willen:
„Ich will für dich, Herr, offen sein, für dein Wort des Lebens. Ich will mich von dir umgestalten, verwandeln, neu machen lassen. Wenn du mit dieser Einstellung kommst, wird er dir nicht nur "etwas" geben, sondern er wird dir Anteil an seinem göttlichen Leben, an seinem Schalom, dem ganzen vom Vater empfangenen Reichtum seiner Person geben.“
Wenn du die heilige Wandlung als Zeichen der von Gottes Geist gewirkten Verwandlung des Irdischen ins Himmlische mitten unter uns im Glauben annimmst und Jesus Christus empfängst als das Brot des Lebens, dann wird er dich verwandeln Schritt für Schritt, Stufe für Stufe, ganz und gar. Dann wird aus dem "Nichts" ein "Alles".
Bei der heiligen Wandlung läutet die Glocke der Kirche. Sie ruft es in die Pfarrei, in den Ort hinein: Jetzt ist Wandlung. Gott wandelt unsere irdischen Gaben in den Leib und das Blut seines Sohnes. Lass dich von ihm umwandeln, neu machen, umgestalten nach dem Bild des wahren Menschen‑ und Gottessohnes Jesus Christus.
Die Wandlung ist das Wichtigste in der Heiligen Messe, sie ist aber auch das Wichtigste in unserem, in meinem und deinem Leben.
So werden bei der heiligen Wandlung und bei dem Empfang der heiligen Kommunion Jesus Christus bitten:
Jesus Christus, mein Heiland und Meister, mein Bruder und Freund verwandle auch mich. Nimm in mir Gestalt an, damit ich dir, dem wahren Bild Gottes des Unsichtbaren, immer ähnlicher werde.

[1] Spr 9,1-6; Eph 5,15-20; Joh 6,51-58
[2] Joh. 6,51
[3] Spr 1,5f.
[4] Eph 5,16
[5] Joh 6,51
[6] Joh 6,58

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