Aktuelles | Was ist, wenn ... | Gottesdienste | Einrichtungen | Gruppen | Glaube | Kirchen | Kontakt
Boxbild
  Druckversion   Seite versenden

Geschichte der Pfarrei

 
vom Mittelalter bis ins 20 Jahrhundert

Pfarrei Herz Jesu
Pfarrei Herz Jesu

Die Seelsorge in Bubenreuth vor der Reformation ist in den Ursprüngen mit Forchheim und Erlangen verbunden, da zur Zeit Kalrs des Großen zunächst in Erlangen keine selbständige Pfarrei bestand, sondern der Pfarrverband des Martin-Stiftes für die hiesigen Christen zuständig war. Vermutlich erst um 823 wird wohl das erste Kirchlein in Erlangen erbaut worden sein, und zwar an der Stelle der jetzigen Martinsbühler Kirchhofkapelle. Anfangs noch von den Forchheimer Stiftskaplänen versorgt, wurde später ein eigener Priester bestellt. 1383 stiftete Ritter Ulrich von Wolffberg eine neue Kirche, zu ehren Unserer lieben Frau, innerhalb der Stadtmauern, nachdem das Kirchlein am Martinsbühl zu klein geworden war. Dazu schenkte Ritter Berthold von Erlangen 1386 zum Unterhalt des Pfarrers u. a. auch die „freieigenen Äcker zu Bubenreuth“.

Erst am 14. Juli 1435 bestimmt Bischof Anton von Bamberg, auf die Bitte des Vogts und „des ganzen Raths zu Erlangen“ hin, „unserer lieben Frauen Kirchen zu einer eigenen Pfarr zu erheben, mit Taufstein, Gräbnis und anderen pfarrlichen Rechten und eigenem Pfarrer“, die Errichtung der Pfarrei. Vorher hatte bereits das Kapitel des Stifts St. Martin zugestimmt.

Zu dieser nun selbständigen Pfarrei gehörte neben anderen umliegenden Orten auch Bubenreuth.

Nach der Reformation galt auch für die Erlanger Bevölkerung der Grundsatz: Der Herrscher bestimmt die Religion. Mit Markgraf Kasimir und seinem Nachfolger Markgraf Georg wurde die neue Lehre in der Stadt allgemeingültig.

1711 gewährte Markgraf Christian Ernst in einer Deklaration den Katholiken Gewissensfreiheit und ungehinderten Gottesdienstbesuch außerhalb der Stadt. Während der weiteren Jahre wurden den Katholiken mehr Zugeständnisse gemacht und auch wieder widerrufen, wie die Erlaubnis, dass sie in einem Privathaus ihren Gottesdienst halten und sogar ein eigenes Bethaus errichten durften.

Am 11. April 1784, am ersten Ostertag, fand dann endlich der erste katholische Gottesdienst, der öffentlich zugänglich war, statt und zwar im großen Saal des Altstädter Rathauses. Bald wurde auch der erste katholische Seelsorger ernannt, und am 29. Juni 1790 konnte das Bethaus bezogen werden.

Etwa 60 Jahre später wurde dieses dann zur Kirche umgebaut, 1895 erweitert und das Patrozinium gewechselt: Bisher „Marienkirche“ hieß die Kirche nun „Herz Jesu“. Teil dieser Pfarrei waren auch die umliegenden Orte wir Bubenreuth.

Die St. Josefskirche

Während die Bubenreuther Katholiken Anfang des 20. Jahrhunderts immer noch nach Erlangen in ihre Kirche „Herz Jesu“ zum Gottesdienst gehen mussten, gab Pfarrer Johann Galster die Anregung zum Bau einer Filialkirche in Bubenreuth. Er sammelte Geld, das dann aber unglücklicherweise während seiner Amtszeit durch die Inflation verloren ging.

Schließlich gründete sein Nachfolger Pfarrer Weinig am 22. November 1921 den katholischen Kirchenbauverein Bubenreuth. Durch Vergünstigungen von verschiedenen Seiten machte die Planung gute Fortschritte. So stellte 1923 Bäckermeister Egersdörfer für die Kirche unentgeltlich einen günstig gelegenen Bauplatz zur Verfügung, und Bauinspektor Keller aus Erlangen fertigte kostenlos die Baupläne an. Auch die Witwe des Altbürgermeisters Eger unterstützte großzügig das Bauvorhaben und erfüllte damit einen Wunsch ihres verstorbenen Mannes. Am 01. August 1926 legte H. H. Stadtpfarrer Weinig den Grundstein für das neue Gotteshaus.

Die feierliche Einweihung erfolgte ein knappes Jahr später. Am 10. Juli 1927 benedizierte Ehrendomherr Halbig aus Bamberg unter Assistenz von Stadtpfarrer Weinig und den Stadtkaplänen Lang und Dietrich die neue Filialkirche. Damit konnte sich in Bubenreuth eine katholische Kirchengemeinde mit eigenem Gotteshaus und Zusammengehörigkeitsgefühl bilden. Die Betreuung geschah weiterhin direkt durch die „Mutterpfarrei Herz Jesu“ in Erlangen.

Eine einschneidende Veränderung, nicht nur für die gesamte Gemeinde von Bubenreuth, sondern auch für die katholische Christengemeinde ergab sich, als 1949 durch den Zuzug von etwa 1600 Heimatvertriebenen aus Schönbach eine Siedlung südlich des Ortskerns entstand.

Am 9. August 1953 wurde diese „Geigenbauersiedlung“ eingeweiht. Bedingt durch die sprunghaft angestiegene Zahl der katholischen Gemeindemitglieder wurde mit diesem Festakt auch ein eigener Seelsorger eingesetzt: Kaplan Pilz, selbst ein Landsmann der Schönbacher Geigenbauer. Nach einem Pontifikalamt geleitete ihn ein feierlicher Zug zu seinem neuen Pfarrhaus in der Josephstraße, Kaplan Wilhelm Pilz betreute mehr als zehn Jahre lang diese „Außenstelle“ der Mutterpfarrei „Herz Jesu“. In diesem ersten Pfarrhaus wurde am 3. Januar 1955 auch ein Kindergarten eingerichtet.

Die St. Josefskirche und das Pfarrhaus lagen aber in größerer Entfernung voneinander. Ein Zeitgenosse beobachtete damals: „Unser Kaplan musste jeden Tag weite Wege zur Kirche zurücklegen. Motorradfahren war damals für ihn nicht immer angenehm, und sein Messerschmitt-Kabinenroller, den er sich dann zugelegt hatte, war bald zu klein. Da er aber nur den 4er-Führerschein besaß, entschloss er sich für ein Goggomobil. So konnte man ihn nicht mehr überhören. Manche Leute sollen ihn sogar als „Wecker“ benützt haben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wenn er von der Birkenallee in die Hauptstrasse einbog: Zum Schalten hätte man ja eigentlich Zwischengas geben müssen (Hans Eger)

Während die Erstkommunikanten bisher in Erlangen ihre Feier hatten, wurde diese 1957 erstmals in Bubenreuth in der Josefskirche abgehalten. Es gingen damals mehr als 40 Kinder zur Ersten Hl. Kommunion. Der feierliche Zug vom „Egerhof“ zur Kirche wurde von der Geigenbauerkapelle begleitet.

Der neue Seelsorger, Kaplan Wilhelm Pilz, setzte auch einige Schwerpunkte in seiner Tätigkeit, die viel Überzeugung und Engagement zeigten. Einer davon war der Aufbau eines gut durchorganisierten Ministrantendienstes, um der hl. Messfeier stets einen würdigen Rahmen zu verleihen. Nach einem vorhandenen Verzeichnis sollen es oft mehr als 25 gewesen sein.

Mehr Interessantes zur Josefskirche

Bubenreuth wird Pfarrei und bekommt eine neue Pfarrkirche

Nach insgesamt mehr als 15jähriger seelsorgerischer Tätigkeit von Kaplan Pilz in Erlangen und der „Filiale“ Bubenreuth wurde diese am 1. Oktober 1964 zur Pfarrei erhoben. Damit erhielten die Bubenreuther Katholiken endlich ihre „Selbständigkeit“. Wenige Monate später, am 10. Januar 1965, wurde Wilhelm Pilz als erster Pfarrherr in einem feierlichen Gottesdienst in der überfüllten St. Josefskirche vom Dekan A. Neudörfer in sein neues Amt eingesetzt. Ein gelungener Pfarrfamilienabend bei „Angermüllers“ schloss diesen Festtag würdig ab.

Die neue Pfarrkirche

Die beengten Verhältnisse, die vor allem nach der Aufnahme der Heimatvertriebenen aus Schönbach bei den Gottesdiensten in der St. Josefskirche entstanden waren, veranlassten Pfarrer W. Pilz in weiser Voraussicht, bereits 1958 einen Kirchenbauverein ins Leben zu rufen.

Am 18. Oktober 1964, am Fest des hl. Lukas, dessen Evangelium den Heimatsuchungsbericht beinhaltet, konnte dann bereits durch Prälat Dr. Dr. Freiherr von Pölnitz der Grundstein für eine neue Kirche gelegt werden. Als Standort hatte Pfarrer W. Pilz bewusst eine Stelle zwischen dem alten Ortskern von Bubenreuth und der Geigenbauersiedlung ausgewählt, um in dieser mittleren Lage für alle gut erreichbar zu sein und, wie er selbst vielsagend von sich sagte, „als Mann der Mitte“ gesehen zu werden. Noch im Rohbau wurde die erste Primiz von Bubenreuth gefeiert. Primiziant war Elmar Schauer. Der erste Gottesdienst konnte am 19. Dezember 1965 gehalten werden, und in der Christmette am 24. Dezember 1965 benedizierte Pfarrer W. Pilz das neue Gotteshaus.

Im Frühjahr 1967 konsekrierte Erzbischof Dr. D. Josef Schneider aus Bamberg die neue Kirche.

In einem Zeitungsbericht vom 13. März 1967 hieß es: „Mit strahlendem Sonnenschein und kühlem Wind wartete der Himmel auf, als Erzbischof Dr. Dr. Schneider das Gotteshaus konsekrierte, als Teil eines Gemeindezentrums in Bubenreuth, genau in der Mitte zwischen Alt-Bubenreuth und der Geigenbauersiedlung. Die 500 Plätze in der Kirche reichten nicht aus, all die Gläubigen zu fassen, die dam Weiheakt beiwohnten. Dem Altardienst gehörten auch der frühere Geistliche von Schönbach, Pfarrer Binder, und der erste Primiziant der neue Pfarrei, der junge Bubenreuther Kaplan Schauer an“. Die Feier wurde durch die Geigenbauerkapelle, Scholagesang und dem Heimatchor umrahmt. Der Name des Gotteshauses „Maria Heimsuchung“ war in bewusster Anlehnung an die Schönbacher Spitalkirche gewählt worden, die ebenso hieß…“

Mehr Interessantes zur Pfarrkirche Maria Heimsuchung

Nach der Fertigstellung des Pfarrzentrums konnte am 5. Juli 1975 erstmals das Spitalfest, in Anlehnung an das Patronatsfest der Spitalkirche in Schönbach, auf dem Platz vor dem Pfarrsaal stattfinden und als Patronatsfest der Pfarrei übernommen werden. Seit diesem Zeitpunkt wird alljährlich in einem feierlichen Gottesdienst und dem anschließenden mehrtägigen Feiern das Pfarrfest begangen.

Mehr Interessantes zum Pfarrzentrum

Der katholische Kindergarten

Der katholische Kindergarten von Bubenreuth wurde bereits am 3. Januar 1955 durch die Initiative von Kaplan W. Pilz in der Josephstrasse eröffnet. Kindergärtnerin Frau M. Sandel (damals Tante Marga) betreute anfangs 25 Kinder. 1956 musste dann der Raum des Kindergartens vergrößert werden, und drei Jahre später konnte endlich ein Spielplatz im Wald an der Frankenstraße errichtet werden.

1965/66 wurde im Rahmen des Neubaues des Pfarrzentrums nördlich der neuen Kirche auch ein neuer Kindergarten geschaffen, in dem 70 Kinder aufgenommen werden konnten.

Nachdem diese Räumlichkeiten nach mehr als 25 Jahren wieder zu eng geworden waren, entschloss sich die Pfarrei für eine Erweiterung, die 1991/92 durchgeführt wurde und jetzt mehr als 100 Kindern in vier Gruppen Platz bietet sowie Verbesserungen auch hinsichtlich der Unterbringungszeiten birgt.

Mehr Interessantes zum Kindergarten

Im Rahmen des traditionsreichen Patronats- und Spitalfestes wurde am 3. Juli 1983 das Fundament des seinerzeit sich bereits im Bau befindlichen Glockenturmes gesegnet. Die Glocken standen rechtzeitig bereit, und die Weihe konnte am 20. November 1983 in einem feierlichen Gottesdienst durch Domkapitular Hans Wich als Vertreter des Erzbischofs von Bamberg erfolgen.

Die Pfarrchronik berichtet von diesem Tag: „Nach dem festlichen Weiheakt vor der Pfarrgemeinde, den Vertretern der ortsansässigen Vereine und der geistlichen und weltlichen Prominenz ließ Domkapitular Wich die einzelnen Glocken mit einem kräftigen Schlag erklingen, und aufgebaut auf den gleichen Tönen erklang ein Trompetenchoral, (untermalt vom Egerländer Heimatchor) den Rudi Langhammer eigens dazu komponiert hatte.“

Kurz vor Weihnachten wurden dann die Glocken bei Schnee und Eis im Turm hochgezogen. Am Weihnachtsfest 1983 erklangen sie zum ersten Mal, im „Salve-Regina-Akkord“.

Die Turmweihe erfolgte schließlich am 8. Juli 1984, und damit war auch für Bubenreuth ein neues Wahrzeichen gesetzt und die Gesamtanlage als Pfarrzentrum vollendet.

Mehr Informationen über Bubenreuth und seine Geschichte finden sie in dem Buch "Die Geschichte des Dorfes Bubenreuth". Das Buch erhalten sie bei der Gemeinde Bubenreuth.

Internetseite der Gemeinde Bubenreuth