60er Jahre Einwanderung der ersten Portugiesen in Deutschland 1976 Gründung der portugiesischen Mission in Nürnberg 1976 - 1996 Missionsleiter Pfarrer Américo Martins 1990 - heute zusätzliche Pfarrsekretärin 1996 - heute Missionsleiter Pfarrer Dr. Joaquim Carneiro da Costa 2000: Umzug der Mission in das diözesaneigene Haus, Hersbruckerstraße 41 2001: 25-jähriges Missionsjubiläum Die katholische Mission für Portugiesen besteht seit dem Jahre 1976. Sie hat ihren Sitz, wie alle anderen ausländischen Missionen, in der Stadt Nürnberg. Ihre Funktion ist es, für alle portugiesisch sprechenden Mitmenschen im nordbayerischen Raum da zu sein. Nachdem in den 60er Jahren die starke Einwanderungswelle begann und immer mehr Portugiesen nach Deutschland kamen, fingen einige etwas Mutigere an, darum zu kämpfen, dass die Portugiesen auch im Ausland ihre eigene Kultur und bisherige Gewohnheiten in ihrer Muttersprache weiterpflegen konnten. Hierzu ist es besonders lobenswert, wie die deutschen kirchlichen Verantwortlichen, bedacht auf die Zeichen der Zeit, anstandslos auf diesen Appell reagierten. So kam es, dass sich die Erzdiözese Bamberg für den Aufbau einer portugiesischen Mission im nordbayerischen Raum bereit erklärte. Die Portugiesen gründeten zu dieser Zeit nicht nur einen Verein für Sport und Freizeit und eine Folkloregruppe für Tanz und Unterhaltung, sondern man setzte auch alle Hebel in Bewegung und beantragte das Kommen einer portugiesischen Lehrerin für den muttersprachlichen Unterricht für die Kinder und einen portugiesischen Geistlichen für die religiöse Betreuung. Doch alles dauerte seine Zeit und so erreichte man vorerst nur die Betreuung durch einen portugiesischen Pfarrer, der einmal im Monat aus Augsburg nach Bamberg und Nürnberg kam. Auf Dauer gesehen wurde es dem Geistlichen zu stressig, weil er noch weitere Gemeinden in Südbayern zu betreuen hatte. Im Laufe der Zeit stieg die Anzahl der Portugiesen stetig an, so dass der damalige Geistliche alles für das Kommen eines weiteren Pfarrers in die Wege leitetet. So kam es dann, dass im Jahre 1976 ein Geistlicher in den nordbayerischen Raum geschickt wurde. Es war dies Herr Pfarrer Américo Martins, der bis Oktober 1996 im Dienst an den Portgiesen tätig war. Aus gesundheitlichen Gründen musste er dann, früher als Pfarrer Americo Martins beabsichtigt, nach Portugal zurückkehren. Seit November 1996 ist nun Herr Pfarrer Dr. Joaquim Carneiro da Costa der zuständige Seelsorger in der portugiesischen Mission. Seit der Gründung gehören mehrere Gemeinden der Mission an. Bedingt durch die Heimkehr von Portugiesen lösten sich Gemeinden auf, bedingt durch eine Zuwanderung anderer bildeten sich neue Gemeinden. Zurzeit werden sechs Gemeinden (Bamberg, Herzogenaurach, Hof, Miltenberg, Schillingsfürst und Würzburg) betreut. Dies bedeutet, dass die Wochenenden so eingeteilt werden müssen, dass der Geistliche oft bis zu drei Gottesdienste an einem Tag abhalten muss; und dies bei den großen Entfernungen (oft bis über 200 km) zwischen den Gemeinden. Doch trotz allen Bemühungen ist es nur schwer möglich, allen gleich gerecht zu werden. So gibt es Gemeinden, welche nur einmal im Monat besucht werden können. Andere Pfarrgemeinden haben zwei bis drei Gottesdienste im Monat. Die Anzahl der Gemeindemitglieder variiert von Gemeinde zu Gemeinde. So gibt es Gemeinden mit ca. 100 -150 und andere mit 600 - 800 Mitgliedern. In jeder Gemeinde ist ein Pfarrgemeinderat gewählt, der die Arbeit des Seelsorgers in der eigenen Gemeinde unterstützt. Zweimal im Jahr versammeln sich die Pfarrgemeinderatsmitglieder aller Gemeinden, um auf Missionsebene Probleme und Aufgaben zu besprechen und Entscheidungen zu treffen. Weiterhin haben die Pfarrgemeinderatsmitglieder die Aufgabe, den Ablauf der Gottesdienste mit zu gestalten, Feste und Feierlichkeiten zu organisieren und auftretende Probleme in ihrerer Gemeine an den Seelsorger weiterzuleiten. Weiterhin gibt es in fast jeder Pfarrgemeinde organisierte Gruppierungen, wie z.B. Katechesegruppen für Kinder, Kommunion- und Firmlingsgruppen, Gesangsgruppen, Frauengruppen, usw.... Zu den pastoralen Tätigkeiten des Gestlichen gehören natürlich noch, wie in den deutschen Pfarrgemeinden, die Vorbereitung von Eltern und Paten für die Taufe und von Brautleuten für die Ehe. Trotz der guten Integration in den deutschen Gemeinden ziehen es sehr viele Portugiesen vor, die Heiligen Sakramente in ihrer Muttersprache zu empfangen. In den vergangenen Jahren hat die Mission in Nürnberg zwei Ortswechsel durchgeführt. Zu Beginn war man in einem Gebäude in der Ostendstraße untergebracht. Da diese Räume im Lauf der Zeit zu klein wurden, zog man zwei Jahre später in ein Gebäude des Caritasverbandes in der Pirckheimerstrasse. Auch diese Räume wurden im Laufe der Zeit zu klein und waren zudem renovierungsbedürftig. Nach langem Suchen ist man Anfang des Jahres 2000 in ein diözesaneigenes Haus, Hersbruckerstraße 41, umgezogen. Die Räume erstrecken sich über zwei Stockwerke. Im zweiten Stock wurde eine kleine Hauskapelle eingerichtet. Seit 1990 unterstützt eine Pfarrsekretärin die Arbeit des portugiesischen Seelsorgers. Zu ihren Aufgaben gehört es z.B. ihre Landsleute bei Behördengängen zu bekleiden. In fast allen Gemeinden kommt es vor, dass die portugiesischen Gemeinden in diverse Programme und Aktivitäten der deutschen Pfarreien integriert werden, so dass man die Verbindung auf christlicher Ebene immer wieder deutlich spürt. Im Jahr 2001 hat die Katholische Mission Portugiesischer Sprache ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert, zu dem die Vertreter aller internationalen Missionen eingeladen waren. Im Portugiesischen Verein im Stadtteil Bamberg/Gaustadt (A.R.P. / Volksgarten) besitzt die Mission einen kleinen Gemeinderaum mit einer Anschlagtafel, aus der alle aktuellen Informationen entnommen werden können. Alle Interessenten sind uns herzlich willkommen.
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