Gruppenbetreuung
Eine zunehmend größere Gruppe unserer Bewohner benötigt ein Umfeld, in dem sie ge-schützt sind vor überfordernden Reizen des Alltags und belastenden Reaktionen der Mitbe-wohner.
Räumlich bietet sich dafür Wohnbereich 6 an aufgrund seiner Größe und seiner „abgeschie-denen“ Lage, die Störungen im Alltag auf ein Minimum begrenzt.
Inhaltlich ist ein Betreuungs- und Versorgungskonzept notwendig, das durch Rückverlage-rung des Alltags der Haushaltsführung in das Erleben der dementen Bewohner Vertrautheit, Sicherheit und Selbstgestaltung ermöglicht.
Dazu sind Veränderungen für folgende Räume in Vorbereitung:
Wohnküche und Wohnzimmer
Kern des Alltags bildet die Wohnküche im Aufenthaltsraum des Wohnbereiches. Wie in alt-hergebrachten Großfamilien findet hier der Alltag statt und bietet mit all den Routinen der Haushaltsführung auch dementen alten Menschen Ansatzpunkte für Erinnerungen, die noch nicht vergessen worden sind.
In der Teilnahme, dem Mittun oder auch nur dem Zuschauen erhält der Tag Sinn und Ges-talt.
(Ergänzung der Küchenzeile, modulares Tischsystem, Gewerbespülmaschine, Kochplatten, Maler- und Tapezierarbeiten)
Im Wohnzimmer manifestiert sich Freizeit und Ausruhen.
(Polstermöbel, Wohnzimmerwand, Fernseher, Vorhänge, Fensterfolien)
Rückzugshöhle / Snoezelraum
Demente alte Menschen haben erhöhten Bewegungsdrang und brauchen phasenweise ei-nen Input, der sie aus der Dauerunruhe herausholt.
Das Therapiekonzept des Snoezelen ist hier zielführend. In einem Nebenraum wird ein ent-sprechendes sensorisches Setting für die benötigten ruhigen Bilder und Eindrücke geschaf-fen.
(2-Sitzer, Wassersäule, Beamer oder Großbildfernseher, DVD-Player, Lautsprecher, Aroma-gerät)
Gedenkzimmer
Wichtiger Teil unseres Zusammenlebens ist der Umgang mit Tod und Trauer. Hier kommen immer wieder vielfältige Emotionen eines langen Lebens an die Oberfläche und brauchen einen Ort, an dem sie zugelassen oder ausgedrückt werden können.
(hinterleuchtetes Kirchenfenstermotiv oder Ölbild, Malerarbeiten)
Nähzimmer
Handarbeiten spielten bei den immer noch überwiegend weiblichen Bewohnern in Senioren-heimen in ihrem Leben eine große Rolle. Nähen, Sticken, Stopfen, Schneidern haben großes Erinnerungspotential. Die Werkzeuge und Stoffe bieten sich zum Be-Greifen und Be-Arbeiten an.
(neuer Boden, Wandverkleidung, Malerarbeiten)
Gartenzimmer
Dementen alten Menschen geht der Bezug zu den Jahreszeiten verloren. Das Bedürfnis nach Naturerleben kann nicht mehr mit dem Rhythmus der Jahreszeiten in Übereinstimmung gebracht werden. Ein Raum im Stile eines Wintergartens mit Ausblick ins Grüne und Pflan-zen soll sie bei der Bedürfnisbefriedigung unterstützen.
(neuer Boden, großformatige Bildtapete, Gartenbank, Gartenleuchte, Malerarbeiten, Garten-zaun, Malerarbeiten)
Leseecke
Zwei gemütliche Sessel in einer Nische, ein Regal voller Bücher – Angebot zur Aktivität und auch willkommenes Alibi, mitten im Geschehen sich einfach nur hinzusetzen.
Jahreszeitenbaum
Im Flur halb an der Wand gefestigt ein Stamm und ausladende Äste, eine halbrunde Garten-bank drum herum – dekoriert nach den Jahreszeiten, um zusätzlich zum Blick aus dem Fenster Blickfang und Orientierung zu geben.