Villa Concordia
Mit dem Auftrag, die Kunst zu fördern, das kulturelle Leben in und um Bamberg zu bereichern sowie die Beziehungen des Freistaates Bayern zu anderen Ländern zu vertiefen, wurde 1997 durch die Bayerische Staatsregierung auf Grundlage der Verordnung des damaligen Staatsministers für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Hans Zehetmair, das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg errichtet.
Am 6. Mai 1998 wurde es durch den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber eröffnet und bietet seither jährlich bis zu zwölf Künstlerinnen und Künstlern der Bildenden Kunst, Literatur und Musik aus Deutschland und je einem anderen Land die Möglichkeit, im Rahmen eines Aufenthalts- und Lebenshaltungsstipendiums ohne Verpflichtungen an eigenen Projekten zu arbeiten und diese auf Wunsch dem Publikum in Veranstaltungen vorzustellen. Die Stipendiaten werden vom Kuratorium des Künstlerhauses und dessen jährlich neu ernannten Sachverständigen ausgewählt. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich. Die aus Privatisierungserlösen finanzierten Stipendien dienen nicht der Nachwuchsförderung, sondern verschaffen bereits etablierten Künstlern Zeit und Raum, um Projekte zu konzipieren, zu realisieren oder fertig zu stellen.
Im Künstlerhaus finden Ausstellungen, Lesungen und Konzerte mit den Stipendiaten statt. Außerdem knüpft und pflegt das Künstlerhaus Kontakte zu Veranstaltern und künstlerischen Kooperationspartnern sowie zu anderen Institutionen in anderen Bezirken Bayerns, um die Künstler einem möglichst großen Publikum präsentieren zu können, auch über die Zeit des Aufenthalts in Bamberg hinaus.
Das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia veranstaltet nicht nur Ausstellungen mit Werken seiner Stipendiaten, sondern organisiert auch Großplastikenausstellungen. Bisher verwandelte sich die Bamberger Altstadt zu einem großen Ausstellungsraum für Präsentationen der Werke von international gefragten Bildenden Künstlern wie Botero, Avramidis, Mitoraj, Wortelkamp Luginbühl und Lüpertz.
Mittels Spenden wird versucht, jeweils ein Kunstwerk anzukaufen und dauerhaft in das Bamberger Stadtbild zu integrieren.
Ein weiterer Schwerpunkt innerhalb der Veranstaltungen der Bildenden Kunst ist die Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Bamberg. Die vom Künstlerhaus und dem Referat Projektarbeit organisierten Ausstellungen „Kreuze“ und „Ewige Weite“ im Bamberger Dom bildeten einen vielbeachteten Auftakt, die Internationale Künstlerbegegnung soll diese Aktivitäten fortführen.
Mit dem internationalen Skulpturenweg, der aus Anlass des 1000jährigen Jubiläums des Bistums Bamberg in insgesamt elf Städten des In- und Auslandes geschaffen wird, projektiert das Künstlerhaus ein kunstgeschichtliches Novum: eine international vernetzte, thematisch miteinander verbundene Daueraufstellung von insgesamt dreizehn Kunstwerken im In- und Ausland, die von international hochkarätigen Bildenden Künstlern geschaffen werden.