Karl Leisner – Daten seines Lebens 1925 - 1930 - 1935 - 1940 - 1945
28.02.1915 Karl Leisner wird als erstes von fünf Kindern der Eheleute Amalie und Wilhelm Leisner in Rees/Niederrhein (Bahnhofstraße 5) geboren
03.03.1915 Taufe in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Rees
Sept. – Nov. 1915 Vorübergehender Aufenthalt Mutter Leisner mit Kind Karl in München, Theresienstraße 45 (Vater ist dort als Soldat)
28.02.1917 – 14.11.1918 Kriegsbedingter Aufenthalt der Familie Leisner in Immenstadt / Allgäu – Rückkehr nach Rees, Rünkelstraße
Frühjahr 1921 Besuch der Katholischen Volksschule in Rees
17.12.1921 Die Familie Leisner zieht von Rees nach Kleve, Triftstraße 107 I, um - Besuch der Katholischen Volksschule in Kleve
19.04.1925 Erstkommunion
Frühjahr 1925 Besuch des staatlichen Gymnasiums in Kleve
23.05.1926 Walter Vinnenberg kommt als Religionslehrer nach Kleve und unterrichtet in Karl Leisners Klasse
03.02.1927 Gründung der Gruppe St. Werner und Beitritt zum Jungkreuzbund; Karl beginnt ein Tagebuch zu führen, zunächst als Schriftführer der Gruppe
20.07.1927 Firmung in der Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt in Kleve durch Bischof Johannes Poggenburg
28.06.1928 Übertritt der Gruppe St. Werner in den aus dem Jungkreuzbund hervorgegangen „Katholischen Wandervogel“
03.-18.08.1928 Westfalen-Fahrt: Buldern, Telgte, Münster
16.04.1929 Walter Vinnenberg verläßt Kleve
03.-23.08.1929 Rügen-Fahrt: Hamburg, Rügen, Berlin
22.10.1929 Einzug der Familie Leisner in das Eigenheim Flandrische Straße 11 in Kleve
10.04.1930 Neueinteilung der Gruppen: Alfons van Thiel wird Karls Gruppenführer
Pfingsten 1930 Teilnahme am Bundestag des Katholischen Wandervogels im Westerwald; Besuch bei Walter Vinnenberg in Maria Laach
11.08.-02.09.1930 Spielfahrt mit dem Kasperletheater ins Münsterland; "Verbrüderung" mit der Quickborn-Gruppe
November 1930 Nach der Teilung der Gruppe der Jüngeren wird Karl Leisner Gruppenführer der zweiten Abteilung der Jüngeren.
27.-29.06.1931 Zeltlager von Quickborn und Katholischem Wandervogel in Lüttingen bei Xanten
05.-09.09..1931 Exerzitien in Gerleve bei P. Laurentius Rensing OSB; Vorentscheidung zum Priestertum
13.02.1932 Austritt Karl Leisners aus dem Quickbom
April 1932 Bildung einer neuen Wandervogel-Gruppe
28.07.-10.08.1932 Zeltlager in den Bockholter Bergen bei Münster
14.08.-01.09.1932 Radtour in die Schweiz; schwerer Unfall seines Bruders Willi
November 1932 Karl ist das erste Mal verliebt
05.-10.04.1933 Gymnasiastentagung und Exerzitien in Schönstatt bei P. Alexander Menningen auf Veranlassung seines Schulfreunds Josef Vermeegen; in der Folge neue apostolische Begeisterung und Wachstum der Gruppen ("Von da ab Wende zum Apostolat in der Jugend")
25.06.1933 Gespräch auf dem Friedhof (Nazis)
03.07.1933 Vorladung Karls und vier weiterer katholischer Mitschüler vor den Direktor des Gymnasiums; ein Schulverweis kann gerade noch abgewendet werden
04.07.1933 Auflösung des Katholischen Wandervogels; die Klever Gruppen schließen sich dem Katholischen Jungmänner-Verband an
05.-01.09.08.1933 Fahrt auf die Insel Baltrum
23.08.-02.09.1933 Teilnahme am Jungschar-Zeltlager in Marienthal bei Wesel
07.-11.12.1933 Exerzitien in s'Heerenberg bei P. Wilhelm Joist SJ; Karl entscheidet sich für das Theologiestudium
18.03.1934 Ernennung zum Bezirksführer der Jungschar für den Landkreis Kleve
22.03.1934 Karl besteht das Abitur mit "gut"
22.04.1934 Karl Leisner übergibt das Amt des Bezirksjungscharführers an seinen Bruder Willi.
05.05.1934 Ankunft im Collegium Borromaeum in Münster; Beginn des Studiums der katholischen Theologie - Karl schließt sich der Schönstatt-Theologengruppe unter Leitung Heinrich Tenhumbergs an. (Er bleibt Mitglied dieser Gruppe bis zu seinem Lebensende.)
Pfingsten 1934 Fahrt mit 15 Jugendlichen nach Abtei Gerleve
23.06.1934 Schönstattgruppe mit Pater F. Kastner: "Schönstattgeheimnis"
14.-25.08.1934 Zeltlager in Groesbeek, Holland
ca. 10.-17.09.1934 Fahrt durch das Saarland (allein)
17.09.1934 Ernennung zum Diözesanjungscharführer der Diözese Münster
Frühjahr 1935 Zehntägige Rundreise zu den Jungschar-Gruppen in Oldenburg - fünf Führerschulungen
03.-21.08.1935 Fahrt nach Flandern
19./20.10.1935 Treffen der Diözesanführerschaft Münster mit Generalpräses Ludwig Wolker in Altenberg
21.11.1935 Schließung des Jugendhauses Düsseldorf
November 1935 Beginn der Prüfungen zum Philosophicum
Februar 1936 Ludwig Wolker verhaftet
31.03.1936 Freisemester in Freiburg im Breisgau
22.05.1936 Abfahrt von Freiburg zu dreiwöchiger Italien- und Romreise
29.05.1936 Privataudienz bei Papst Pius XI. Karl Leisner berichtet dem Papst über die Situation der katholischen Jugend in Deutschland.
31.05.1936 Teilnahme am Papstgottesdienst zum Pfingstsonntag Oktober 1936 Ende der Tätigkeit als Diözesanjungscharführer Dezember 1936 und ff. Inneres Ringen um Priesterberuf (eheloses Leben) - Verliebt in Elisabeth Ruby
Weihnachten 1936 in Freiburg, anschl. Besuch in der Heimat
01.-05. Januar 1937 Tagung in Schönstatt (Fahrkarte geschenkt bekommen)
ca. 06.01.1937 Karl wohnt bei Familie Ruby, Neumattenstr. 18, und übernimmt die Stelle eines "Hauslehrers" 05.02.1937 Brief an Dr. Vinnenberg (u.a. über Tagung in Schönstatt)
02.03.1937 Eintrag ins Gästebuch der Fam. Ruby vor der Rückfahrt nach Kleve
01.04.1937 Abfahrt zum Reichsarbeitsdienst (RAD) über Dortmund nach Dahlen in Sachsen (Ankunft: 03.04.)
16.05.1937 Pfingstsonntag: Ausflug Dresden – Schandau; inneres Ringen während der ganzen Zeit des RAD
20.05.1937 Verlegung nach Georgsdorf im Emsland
24.07.1937 Zwei Tage Urlaub in Kleve
23.10.1937 Entlassung aus dem Reichsarbeitsdienst
23.10.1937ff Besinnungstage im Collegium Borromaeum in Münster
25.10.1937 Entscheidung zum Priesterberuf
27.10.1937 Brief an Elisabeth Ruby
28.10.1937 Fahrt nach Kleve
29.10.1937 Hausdurchsuchung bei Karl Leisner in Kleve; Beschlagnahmung der Tagebücher von Karl und Willi (Bruder) durch die Gestapo – Wallfahrt nach Kevelaer
02.11.1937 Fortsetzung des Studiums im Collegium Borromäum, Münster
08.01.1938 Fertigstellung der wissenschaftlichen Arbeit bei Michael Schmaus mit dem Thema "Vom Sinn und Geheimnis des Wachsens im Leben von Natur und Gnade"
19.01.1938 Erste Probepredigt
28.02.1938 Theologisches Staatsexamen
17.03.1938 Gespräch mit seinem Vater; Fahrt nach Freiburg zu Elisabeth Ruby
19.03.1938 Bei Familie Ruby in Freiburg – bis 31.03.1938
02.04.1938 Gespräch mit seinem Vater über Liebe und Ehe
04.04.1938 Eintritt ins Priesterseminar Münster
09.04.1938 Vernehmung durch die Gestapo in Münster
21.05.1938 Abschiedsbrief an Elisabeth Ruby
01.07.1938 Niedere Weihen: Karl wird Ostiarier und Lektor, einige Tage später erfolgt die Exorzisten- und Akolythenweihe – jeweils durch Bischof Clemens August Graf von Galen
25.12.1938 Weihnachten im Seminar, anschl. daheim (bi2 02.01.1939)
25.02.1939 Beginn der Exerzitien zum Subdiakonat
04.03.1939 Weihe zum Subdiakon durch Bischof Clemens August Graf von Galen
22.03.1939 Beginn der Exerzitien zum Diakonat
25.03.1939 Weihe zum Diakon durch Bischof Clemens August Graf von Galen
Ende Mai 1939 Lungentuberkulose wird festgestellt
04./05.06.1939 Fahrt nach St. Blasien in das Sanatorium Fürstabt-Gerbert‑Haus; Zwischenhalt in Niederlahnstein zum Besuch des Heiligtums in Schönstatt; Besuch bei Familie Ruby in Freiburg.
23.09.1939 Brief an Kaplan Bernhard Burdewick; Hinweis auf Besuch in Schönstatt
18.10.1939 Blankovollmacht-Marienweihe der Münsteraner Schönstatt‑Gruppe in Schönstatt; Karl ist 'im Geiste' dabei
08.11.1939 Attentat des Widerstandskämpfers Georg Elser auf Adolf Hitler in München.
09.11.1939 Verhaftung Karl Leisners in St. Blasien - Gefängnis in Freiburg/Br.
14.11.1939 Gebet "für alle, die mir nicht gut gesinnt [sind]" (Eintrag im Brevier)
15.12.1939 Postkarte an Heinrich Tenhumberg (Hinweis auf Blankovollmacht)
28.12.1939 Besuch von Bernhard Ruby - Primizsegen
06. 01.1940 Besuch der Mutter im Gefängnis
15.02.1940 Im Gefängnis in Mannheim
16.03.1940 Häftling Nr. 17520 im Konzentrationslager Sachsenhausen (Oranienburg) bei Berlin
17.03.1940 Erster Brief aus dem KZ
ab 05.08.1940 Tägliche hl. Messe im KZ Sachsenhausen
14.12.1940 Ankunft im Konzentrationslager Dachau; Karl wird Häftling Nr. 22356
15.12.1940 Erster Brief aus dem KZ Dachau
ab 22.01.1941 Tägliche hl. Messe im KZ Dachau
09.03.1941 Brief an Angehörige: Bitte um Gitarre – Dank für Heimatzeitung "Volksfreund" als Geschenkabonnement
06.04.1941 Brief an Angehörige: Gitarre vor 10 Tagen angekommen
06.06.1941 Ankunft von P. Fischer im KZ Dachau - Bildung einer Schönstatt-Interessentengruppe durch P. Fischer und Karl Leisner – wöchentliche Treffen
29.08.1941 Ankunft von Kaplan Heinz Dresbach im KZ Dachau; er arbeitet in der Schönstatt-Interessentengruppe mit.
20.09.1941 Erste Begegnung mit P. Otto Pies
Nov.1941 P. Albert Eise kommt ins KZ und übernimmt bald danach die Leitung der Gruppe; P. Fischer bildet eine neue Interessentengruppe.
13.12.1941 Verbot Pakete zu empfangen
25.12.1941 Dreimal Altardienst als Diakon
13.03.1942 Ankunft von P. Kentenich im KZ Dachau
15.03.1942 Karl Leisner kommt ins Krankenrevier04.05.1942 Karl Leisner wird aus dem Krankenrevier entlassen. ca. 10.06.1942 Erneute Einlieferung ins Krankenrevier 02. 07.1942 Wegen der großen Hungersnot Beendigung der Gruppenarbeit
Nov. 1942 Aufhebung der Paketsperre
Mai 1943 Karl wird aus dem Krankenrevier entlassen und ambulant behandelt. Er ist auf Block 26, wo auch P. Kentenich ist. Er muss nach ca. 2 Wochen wieder ins Krankenrevier zurück
Pfingsten 1943 Gründung neuer Schönstatt-Priestergruppen; Karl schließt sich der Gruppe von Heinz Dresbach an Sommer 1944 Karl ist einige Tage auf Block 26 wegen eines drohenden Invalidentransports
Sept. 1944 Die Schönstatt-Priestergruppe findet ihr Ideal: "Victor in vinculis Mariae"
06.09.1944 Der französische Bischof Gabriel Piguet wird ins Lager eingeliefert
30.10.1944 Bischof Clemens August gibt Zustimmung zur Priesterweihe von Karl Leisner
17.12.1944 - Gaudete Priesterweihe Karl Leisners in der Lagerkapelle des KZ Dachau durch den französischen Mithäftling Gabriel Piguet, Bischof von Clermont
26.12.1944 Primiz Karl Leisners (einzige Hl. Messe)
22.01.1945 Dankbrief von Karl Leisner an die Gruppe; Dank an Pater Kentenich für die Schönstatt-Horen
27.03.1945 Entlassung von P. Otto Pies
06.04.1945 Entlassung von Pater Kentenich
29.04.1945 Einnahme und Befreiung des KZ Dachau durch die Amerikaner; Quarantäne über das ganze Lager.
04.05.1945 Karl wird von P. Otto Pies und Stadtpfarrer Pflanzelt (ohne Erlaubnis) aus dem Lager geholt und ins Waldsanatorium Planegg gebracht
27.05.1945 Besuch von Hermann Richarz
30.05.1945 Empfang von Krankensalbung und Wegzehrung
16.06.1945 Besuch von Hans Rindermann
20.06.1945 Abschiedsbrief von Hermann Richarz mit Schönstatthoren
29.06.1945 Besuch von den Eltern
09.07.1945 Rückreise des Vaters / Mutter bleibt
11.07.1945 Kaplan H. Dresbach trifft Vater Leisner in Schönstatt
15.07.1945 Rückkehr von P. Pies und Pfr. Pfanzelt vom Besuch in Pfaffendorf ("Bei der Mta . .")
25.07.1945 Letzter Tagebucheintrag – „Segne auch, Höchster, meine Feinde“
09.08.1945 Die Schwestern Karls kommen nach Planegg
12.08.1945 Karl Leisner stirbt in Planegg
20.08.1945 Beisetzung in Kleve - Das Grab schmückt ein Birkenkreuz.
1956 Karl Leisners Grab erhält einen Grabstein
30.08.1966 Exhumierung der Gebeine in Kleve.
03.09.1966 Beisetzung in der Martyrergruft des Xantener Domes
17.12.1973 Bitte des Priesterrats der Diözese Münster zur Einleitung eines Seligsprechungsverfahrens für Karl Leisner
03.12.1977 Antrag von Bischof Heinrich Tenhumbergs auf Eröffnung des Seligsprechungsprozesses
07.12.1977 Einleitung des Seligsprechungsprozesses in Münster
15.03.1980 Eröffnung des Seligsprechungsprozesses
12.10.1982 Übergabe der Akten in Rom
18.05.1990 Fortsetzung des Prozesses unter dem Titel eines Martyrers
12.01.1996 Proklamation des Martyriums Karl Leisners – Ankündigung der Seligsprechung
23.06.1996 Seligsprechung Karl Leisners durch Papst Johannes Paul II. im Berliner Olympiastadion
25.04.2007 Eröffnung des Heiligsprechungsverfahrens in Münster (Es konnte jedoch nicht zu Ende geführt werden, weil bei der auf die Fürsprache Karl Leisners als geheilt erklärten Person der Krebs erneut aktiv wurde.)
Die Hauptquelle für diese Aufstellung der Lebensdaten Karl Leisners ist der "Lebenslauf Karl Leisner" in: Joachim Schmiedl, Mit letzter Konsequenz - Karl Leisner 1915 - 1945. Ergänzung und Überarbeitung: Oskar Bühler. Weitere Quellen: www.karl-leisner.de: Lebensdaten Karl Leisners; Hermann Gebert, Geschichte einer Berufung; Mitteilungen H.-K. Seeger (IKLK); H.-K. Seeger, G. Latzel (Hrsg.), Karl Leisner, Tagebücher und Briefe, Eine Lebenschronik, 5 Bände, Kevelaer 2014.
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