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Lesejahr B 2018/12 - 2019/11

Predigtthema: Aufgefahren - schaut nicht hinauf!

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JESUS - AUFGEFAHREN IN DEN HIMMEL

1 Was meinen wir, wenn wir bekennen: Jesus ist aufgefahren in den Himmel?
1.1 Wo vermuten wir den Himmel Gottes?
1.2 Auftrag, seine Zeugen zu sein bis an die Grenzen der Erde
1.3 Der Himmel Gottes steht uns durch Jesus offen
2 Wie sich der Glaubende dem Mysterium der Himmelfahrt Jesu nähert
2.1Die Antenne
2.2 Die Antenne ist dein Herz
3 Ist ER auch hier bei uns
4 Jesus und der Himmel ist in jedem der glaubt


Jesus - aufgefahren in den Himmel - Schaut nicht hnauf!
1 Was meinen wir, wenn wir bekennen: Jesus ist aufgefahren in den Himmel?
1.1 Wo vermuten wir den Himmel Gottes?
Doch nicht über den Wolken. Denn wer einmal im Flugzeug saß, unter sich klein und unscheinbar  Städte, Felder und Wälder, über sich die Weite des Weltraums mit seinen unvorstellbaren Entfernungen, der hört auf den Himmel als materiellen Raum irgendwo im Weltall zu suchen.
Im englischsprachigen Kulturkreis war man da schon immer klarer im Denken und in der Sprache. Mit » sky « bezeichnet man dort den über uns sichtbaren Himmel. Mit » heaven « beschreibt man den unsichtbaren Himmel Gottes.
Jesus wurde aufgenommen in den Himmel Gottes, jene neue Seinsweise, die sich menschlicher Vorstellung verschließt.
Lukas versucht es seinen Lesern so nahe zu bringen: Seinen  Jüngerinnen und Jüngern gibt der Auferstandene den
1.2 Auftrag, seine Zeugen zu sein bis an die Grenzen der Erde
Er verheißt ihnen den Beistand des Geistes und sie segnend "verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.[1]"
 Lukas sagt, dass Jesu emporgehoben[2] wurde, denn damit verbinden die Menschen seit eh und je die Vorstellung für alles weit über unsere Vorstellung und Erfahrung hinausgehende, was aus unbekannten Weiten auf uns zukommt.
Denn nur mit der »Kraft von oben« ausgestattet können sie seine Zeugen sein
Zugleich sagt das Evangelium, dass Jesus sie verlassend ihren Blicken entzogen wird.
1.3 Der Himmel Gottes steht uns durch Jesus offen,
aber „kein irdisches Auge sieht, kein irdische Ohr hört, und in kein irdisches Herz dringt, was Gott denen bereitet, die ihn lieben.[3]“
Deshalb wird auch den Jüngern ausdrücklich gesagt, nicht zu dem sichtbaren Himmel emporzuschauen.
2 Wie sich der Glaubende dem Mysterium der Himmelfahrt Jesu nähert,
will ich einem Gespräch zwischen einem Kind uns seinem Vater darstellen.
2.1 Die Antenne
Ein Vater geht mit seinem kleinen Sohn am Himmelfahrtstag von der Kirche nach Hause. Sie kommen an einem Haus mit einer großen Parabolantenne vorbei. Der Sohn fragt den Vater: "Papa, was ist das?" Der Vater: "Das ist eine Fernsehantenne."
Der Sohn fragt weiter: "Warum schaut die zum Himmel hinauf?"  Der Vater: "Sie holt die Fernsehprogramme vom Himmel herunter." Der Sohn: "Kommen die Fernsehprogramme vom lieben Gott." "Nein," sagt der Vater, "da kommt nur das herunter, was die Menschen vorher hinaufgesendet haben."
Nach einer kleinen Pause sagt der Bub: „Kann man mit solch einer Antenne auch den lieben Gott empfangen?“
„Eine solche Antenne, mit der du den lieben Gott empfängst, gibt es nicht zu kaufen.
2.2 Die Antenne ist dein Herz
 Es muss so offen sein für Gott wie diese Parabolantenne, zu der die Leute auch Schüssel sagen."
Nach einer längeren Pause kommt es ganz freudig aus dem Mund  des Kindes: "Also muss ich Gott mein Herz wie eine Schüssel entgegenhalten." "Ja," sagt der Vater, "dann kommt der Himmel zu dir."  "Du, Papa, jetzt weiß ich, warum der Herr Pfarrer am Altar die Arme ausbreitet, wenn er betet oder singt." "Warum macht er das wohl", fragt der Vater. Darauf der Bub: "Weil er sein Herz Gott entgegenhält".
"Siehst du", sagt der Vater, "jetzt verstehst du auch warum der Herr Pfarrer, als ihr um den Altar gestanden seid, zu euch sagte: 'Jetzt öffnet eure Hände und haltet sie Gott entgegen'. Wenn wir die Arme ausbreiten, öffnen wir uns für Gott, unseren Vater, der im Himmel ist; und  für Jesu, der beim Vater für uns eintritt. Weil Jesus als Gott und Mensch bei Gott ist,  
3 Ist ER auch hier bei uns
Nach einer Weile fährt der Vater fort: "Heute in der Kirche haben wir es gehört. Als Jesus zum Vater im Himmel aufgefahren ist, stehen seine Freunde da und schauen hinauf zu den Wolken.
Plötzlich stehen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen, es werden wohl Engel gewesen sein - weißt du noch, was sie sagten?“ "Schaut nicht zum Himmel hinauf", sagt der Bub, "Jesus wird wiederkommen."
"Ja", sagt der Vater, "plötzlich wird er mitten unter uns sein, wenn wir unser Herz auf ihn ausrichten, so wie diese Antenne auf den Satelliten da oben ausgerichtet ist, der die Fernsehprogramme ausstrahlt. Du wirst in deinem Herzen spüren, dass Jesus bei dir ist."
"Papa", sagt plötzlich der Kleine, "im Kindergottesdienst  haben wir ein Lied gesungen. Da heißt es auch: Schaut nicht hinauf, der Herr ist hier bei uns." "Ja, das Lied kenne ich auch," sagt der Vater. "Wir könnten auch singen: Schaut nicht hinauf, der Himmel ist in uns."
Beide, der Vater und der Sohn gingen nach Hause. Auf dem Gesicht eines jeden war ein Leuchten. Der Himmel war in ihnen.
4 Jesus und der Himmel ist in jedem der glaubt
dass Gott Jesus von den Toten auferweckt und zur Rechten Gottes im Himmel erhoben hat.
Jedem der das glaubt, erleuchtet Gott die Augen des Herzens, damit er versteht zu welcher Hoffnung er berufen ist und wie herrlich das Erbe ist, das Gott für ihn bereithält.[4] Gott, der seine Macht und Stärke an Jesus erwiesen hat, wird sie auch an uns erweisen.[5]
Gott allein kann uns in seinen Himmel emporheben, der Fülle des Lebens und der Beziehung ist. Deshalb schauen wir heute nicht zum Himmel da oben, sondern auf Jesus, der durch den Glauben in unserem Herzen wohnt. Darum preisen wir Gott und beten ihn an, weil er durch Jesus seinen Himmel für uns offenhält.

[1] Lk 24,51
[2] Apg 1,9
[3] 1 Kor 2,9
[4] Eph 1,20
[5] Eph 1,19