Bayreuth
222.5° Arc x 5
Bernar Venet
In einer Urkunde des Bamberger Bischofs Otto II. wurde Bayreuth im Jahr 1194 erstmals erwähnt. Der Ort, der sich seit 1231 Stadt nennen durfte, kam 1248 an die Burggrafen von Nürnberg. Rund 300 Jahre später verlegten die nun zu Markgrafen aufgestiegenen Zollern ihre Residenz in die Stadt. Als 1686 das Potsdamer Edikt den aus Frankreich flüchtenden Hugenotten die Ansiedlung in hohenzollerschen Territorien ermöglichte, siedelten sich etliche französische Exilanten im Stadtteil St. Georgen an, was einen bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung bewirkte. Eine kulturelle Blüte erlebte die Stadt während der Regierungszeit von Markgraf Friedrich und seiner Frau Wilhelmine, der kunstsinnigen Schwester Friedrichs des Großen. In ihrer Regierungszeit baute sie sowohl das Neue Schloss als auch das Markgräflichen Opernhauses. Nachdem die Bayreuther Linie ausgestorben war, fiel die Herrschaft an die preußischen Verwandten. Das Markgraftum kam 1810 an das Königreich Bayern.
Durch die Großzügigkeit der Markgrafen war es den wenigen Katholiken aber bereits seit den 1720er Jahren möglich, sich in Privathäusern zu treffen und Gottesdienste zu feiern. Eine erste Pfarrei erhielten die Katholiken 1812. Im Jahr darauf wurde ihnen die Schlosskirche zugewiesen, in der sich die Grabmäler von Markgräfin Wilhelmine, Ihres Mannes und der gemeinsamen Tochter befinden.
Ermöglicht durch die Unterstützung König Ludwigs II. wurden am 14. August 1876 die ersten Bayreuther Festspiele auf dem Grünen Hügel eröffnet.
Der französische Bildhauer Bernar Venet, der sich intensiv mit der Musik Richard Wagners auseinandergesetzt hat, platziert sein Kunstwerk in der Grünfläche am Fuße des Grünen Hügels, nahe der Auffahrt zum Festspielhaus. In dem Kunstwerk aus Eisen findet sich der Hauptgedanke Venets wieder, das Thema der Ausdrucksmöglichkeiten geometrischer Formen. Das Werk ist Teil einer Reihe mit dem Titel Arc: Kreissegmente aus Vierkantstahl sind in unterschiedlicher aber immer paralleler Weise zueinander in Beziehung gesetzt, daraus ergibt sich trotz aller Ähnlichkeit der Bewegung eine große Unterschiedlichkeit. Venet setzt sich in seinem für Bayreuth konzipierten Objekt mit der Dimension von Zeit, Veränderung und dem dem Schöpferischen zugrundeliegenden Gleichmaß auseinander.
Angaben zum Kunstwerk
- 222.5˚ Arc x 5
- Entstehungsjahr: 2003
- Höhe: 198 cm
© Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
© Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
© Internationales Künstlerhaus Villa Concordia