Stettin
Lichtflügel
Jakob Mattner
Stettin wurde 1121 erstmals erwähnt, als die Stadt von den Polen erobert wurde, die ihre Lehnsobrigkeit bis 1181 ausübten. Zeugnisse weisen aber daraufhin, dass dort schon 500 v.Chr. eine Siedlung bestand.
Zwischen 1124 und 1128 hielt sich der Bamberger Bischof Otto der Heilige zweimal in Pommern auf, um die heidnischen Bewohner zum Christentum zu bekehren. Bald darauf setzte die Einwanderung deutscher Siedler nach Pommern und in die Stadt ein. Bis 1637 war Stettin Herzogsstadt. Seitdem musste sie mit wechselnden Herrschern zurechtkommen, den Schweden und Preußen sowie der französischen Besatzung. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist Stettin polnisch und Sitz eines katholischen Erzbischofs.
Jakob Mattner, geboren 1946, lebt in Berlin und hat sich als seinen Ort Stettin gewählt. Seine Arbeit hat Eingang gefunden in der gotischen Kirche St. Johannis der Evangelist, rechts und links an Säulen vor dem Chor. Der Künstler schuf in Anlehnung an Lichtflügel stilisierte Flächen, die durch ihre feine Bespannung vibrieren und dank der Lichtquellen im Raum, aber auch bei Dunkelheit von außen durch die Fenster wahrnehmbar sind. Die lichte, sparsam, aber kostbar ausgestattete Kirche mit einfarbigen Kirchenfenstern wird Tag und Nacht ein Geheimnis ausstrahlen, das dem Mysterium Glauben gerecht wird.
© Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
© Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
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