Forchheim
Fünf Tore
Jan Koblasa
Schon in der Gründungsurkunde übereignete Heinrich II. den wichtigen fränkischen Königsort Forchheim dem neuen Bamberger Bistum. Seither war die Forchheimer Pfalz jahrhundertelang Rückzugsmöglichkeit der Bamberger Bischöfe und besaß als südlichste Bastion des Fürstbistums eine zentrale strategische Bedeutung gegen die evangelischen Markgrafen von Ansbach und Bayreuth.
Die aus fünf schmalen Toren bestehende Großplastik des 1932 im tschechischen Tabor geborenen Künstlers Jan Koblasa spielt mit den Verhältnissen von Zeit, Raum und Bewegung. Die aus Anröchter Dolomit bestehenden Monolithe sind Marksteine der Veränderung, Zeichen des Übergangs von der Vergangenheit in die Zukunft, vom Diesseits ins Jenseits.
Damit greift Jan Koblasa ein wichtiges Element von Heinrichs Bistumsgründung auf: das geistige Vermächtnis, dessen Wirkung nur durch die Menschen andauern kann, die sich immer wieder aufs Neue dem Erbe stellen und es durch ihr unermüdliches Engagement mit Leben füllen. Denn nur in steter Auseinandersetzung mit der Vergangenheit werden Gegenwart und Zukunft gestaltet.
Außerdem stehen die Fünf Tore für die fünf Abschnitte des menschlichen Lebens, die fünf Wunden Christi, das Pentagramm und die zeichenhafte Darstellung des menschlichen Körpers durch Leonardo da Vinci.
© Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
© Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
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