PredigtenÜbersichtLesejahr A 2013/14 bis 2014/11Predigt - Homilieam 30.So. Missio in St. Michael Neunkirchen
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Bedrängnis und Kummer in Freude verwandeln
Im Gebet verbunden mit den katholischen Gemeinden weltweit feiern wir heute den Sonntag der Weltmission. In diesem Jahr steht er unter dem Leitwort „Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln!“[1] Das Wort aus dem Johannesevangelium erinnert uns an die tröstende Zusage Jesu, als er seine Jünger vorbereitet auf sein Leiden und Sterben, auf sein Weggehen und Wiederkommen. Dieses Wort des Evangeliums ist ein Wort gegen Angst und Hoffnungslosigkeit, das uns die Freude der Gegenwart Gottes zuspricht.
1 Die Wirklichkeit wahrnehmen
Trifft etwas ein, was den Lebensplan durchkreuzt, geraten viele in Panik. "Es kann nicht sein, was nicht sein darf." Dabei sind wir es, die bestimmen wollen, was sein soll und sein darf.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Auch die widergöttlichen Mächte sind am Werk. Stillschweigend nehmen wir es hin, dass jährlich mehr als 100.000 Kinder allein bei uns in Deutschland im Mutterleib getötet werden.
Mit Empörung müssen wir erleben, dass deutsche zum Islam konvertierte Staatsbürger in Syrien und im Irak Christen morden. Viele schweigen, wenn die Menschenrechte gegenüber Christen außer Kraft sind.
2 Abkehr vom Götzendienst
Wir vergessen oft, dass wir eingebunden sind in viele Zusammenhänge und Abhängigkeiten. Ob wir es wollen oder nicht, wir sind auch abhängig Gott, dem die Erde gehört und was sie erfüllt. Aber es ist ein Abhängig-sein, das unser Heil bewirkt. An Gott gebunden zu sein macht frei, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen.[2]
Durch die Bindung an Gott, der uns durch Jesus diesen Bund anbietet, werden wir frei von der Abhängigkeit von nichtigen Götzen, die unsere die Hingabe und Liebe blockieren.
3 Die Bindung an Gott befreit
3.1 Schon der erste Bund Gottes mit Israel weiß um diese Wahrheit.
Alle Vorschriften und Rechtsbestimmungen haben ihre Wurzel im Bundesverhältnis zwischen Gott und dem Volk Israel. Das Volk Gottes kann als solches nur bestehen, wenn es sich an diese Grundregeln hält. Die Vorschriften in der heutigen Lesung gelten dem Schutz der Armen und Schwachen, den Fremden und Flüchtlingen; sie setzen einfache, eher ländliche als städtische Verhältnisse voraus, haben jedoch bis heute nichts an Wirklichkeitsnähe verloren.
Jesus hat das Gebot der Gottesliebe und das der Nächstenliebe zur Einheit zusammengefügt; er hat ihre Einheit sichtbar gemacht, durch sein Wort und durch seine Tat.
3.2 Befreiung zur Hilfe für die Bedrängten
Wer sich von den Götzen zu Gott bekehrt hat, der wird wie die Christen in Thessaloniki fähig, die in große Bedrängnis geratenen Christen "mit großer Freude aufzunehmen". Es ist eine Freude, die der Heilige Geist gibt. V6 In unseren Tagen erleben wir wie Christen in mehreren islamisch geprägten Ländern massiv bedrängt und verfolgt werden. Die Solidarität mit ihnen zeigt sich heute am Missio-Sonntag in unserem Beten und Opfern. Das nur einmal im Jahr zu tun genügt nicht. Der Weltmissionssonntag will dies zu einem bleibenden Anliegen unseres Lebens machen.
Die Bindung an Gott befreit uns dazu
3.3 Missionarische Jünger zu sein
Bei der Generalaudienz am 14. Januar 2014 sagte Papst Franziskus "Das Gottesvolk ist ein Volk von Jüngern – weil es den Glauben empfängt – und ein missionarisches Volk – weil es den Glauben weitergibt."
Unser Jünger-sein zeigt sich gerade gegenüber den bedrängten und verfolgten Menschen durch gastliche Aufnahme mit der wir ihnen begegnen. Das wird die Herausforderung in den nächsten Jahren sein.
Gott bindet sich durch Jesus an uns. Aber diese Bindung muss sich in der Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten bewähren. Alle Vorschriften oder Verbote bleiben leer und wirkungslos, wenn ihnen die Liebe fehlt. Erst die Liebe erfüllt sie mit Leben.
Wer durch den Messias Gottes in den Neuen Bund mit Gott eingetreten ist, wird in jeder Lebenssituation sich fragen:
3.4 Was will Gott von mir?
Jesus nennt es seine Speise - also das was ihn am Leben erhält - den Willen seines Vaters im Himmel zu tun.[3] Dazu hat Gott ihn gesandt, am Werk Gottes in der Welt mitzuwirken und es zu Ende zu führen. Dazu sendet Jesus in göttlicher Vollmacht seine Jünger "Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern." [4]
In diesem Bund mit Gott stehen wir zusammen mit vielen anderen Menschen, auch mit denen, die Gott noch in seinen Bund rufen will, vor allem aber mitten bedrängten und verfolgten Glaubensbrüdern und Schwestern.
Mit ihnen und bei ihnen täglich zu sein, ist die Liebe, die wir ihnen schulden. So können wir mithelfen, dass ihr Kummer und ihre Bedrängnis sich in Freude verwandeln.
Das Zeugnis der Bekenner und Märtyrer unserer Tage ist der Same, aus dem neue Christen wachsen.
[1] Joh 16,20
[2] 1 Thess 1,9
[3] Joh 4,34
[4] Mt 28,18
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