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2010 (C)

Homilie am Sonntag 4. Juli 2010 zum Silbernen Priesterjubiläum von Jürgen Benisch

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   Erwählt und gesandt um am wahren Weinstock Gottes Frucht zu bringen

1 Die ganze Erde ist darauf angelegt Frucht zu bringen

  • „Die Erde bringt von selbst ihre Frucht“, hören wir aus dem Mund Jesu.[1] Gerade 2½ Monate sind es seit der Baumblüte. Und schon ernten wir die köstlichen Kirschen, deren Saft uns an das Blut erinnert, das Körper, Geist und Seele belebt.
  1. Auch der Mensch ist von Gott geschaffen und berufen Frucht zu bringen. Jeremia vergleicht einen Menschen, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Hoffnung Gott ist, mit einem Baum. Am Wasser gepflanzt und am Bach seine Wurzeln ausstreckend hat er nichts zu fürchten wenn die Hitze kommt; „seine Blätter bleiben grün. Auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig bringt er seine Früchte.“[2]
  • Frucht bringen ist ein Zeichen für das Reich Gottes, für Gottes wirkende Gegenwart. Wie ernst es Gott damit meint, zeigt ein in Vollmacht gesprochenes Wort Jesu: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.“[3] Deshalb ist nicht nur Israel, sondern werden auch die Jünger und Jüngerinnen Jesu von ihm aufgefordert: „Bringt Früchte hervor, die eure Umkehr zeigen.“[4] Früchte der Umkehr werden wachsen und reifen, wenn wir Gott zugewandt, in ihm gegründet, unsere Hoffnung auf ihn setzend und unsere Zukunft von ihm erwartend leben.

2 Jeder Getaufte ist von Christus erwählt Frucht für Gott zu bringen.

  • Durch die Taufe gehören wir Christus, „der von den Toten auferweckt wurde; ihm gehören wir, damit wir Gott Frucht bringen.“ [5] In der Alltäglichkeit des Lebens und den Anforderungen des Tages erfahren wir, wie schnell Gott und sein Wille aus unserem Bewusstsein entschwindet und wir uns an vergängliche Dinge und Nichtigkeiten verlieren.
  • Sprachlich kommt Sünde von sondern, sich absondern von Gott und vom Mitmenschen, aber auch von uns selber und Gottes Schöpfung.
  • Daher gehört der Ruf zur Umkehr zur prophetischen Aufgabe des Gottes Volkes im ersten wie im Neuen Bund. Jesus selber beginnt sein öffentliches Wirken mit den Worten. „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ [6]
  • Der seine Absonderung, seine Sünde wahrnehmende Mensch erkennt, dass er die Umkehr nötig hat. Gott braucht Menschen, die uns daran erinnern, dazu ermutigen und ermahnen. Im ersten Bund waren dies die Propheten. Bei unserer Taufe wurde uns bei der Salbung mit Chrisam zugesagt, dass wir teilhaben am Prophetendienst Jesu Christi. Jeder Christ ist in seinem Lebens- und Berufsfeld angehalten, die Umkehr zu leben und mit Klugheit und Bedacht sie anzumahnen.
  • Der Prophet Hosea ruft den Bewohnern von Samaria zu: „Kehr um, Israel, zum Herrn deinem Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld.“ [7]
  • Mit einer allgemeinen Aufforderung aber ist es nicht getan. Umkehr verlangt konkretes Tun „nehmt Worte (der Reue) mit euch und sagt zu ihm: Nimm alle Schuld von uns und lass uns Gutes erfahren!“ Der Dank für die Vergebung mündet in den Lobpreis Gottes: „Wir danken es dir mit der Frucht unserer Lippen.“[8] Es gibt Früchte, die aus Umkehr und Vergebung wachsen.

3 Wozu brauchen wir den Priester?

  • In der sakramentalen Weihe wurdest Du, lieber Jürgen, von dem in Christi Vollmacht handelnden Bischof vor 25 Jahren zugelassen, geweiht und gesandt, an Christi statt das Evangelium zu verkünden und in den Sakramenten die Heilsgaben Gottes an die Dir anvertrauten Menschen auszuteilen. Am Dienst der Apostel hast du mit allen Priestern Anteil.
  • Du darfst und musst in deiner Person mit deinem kleinen schwachen Ich das Ich der Person Jesu Christi verkörpern. So z.B. im Sakrament der Sündenvergebung „Ich spreche dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Und in der Eucharistiefeier den Auftrag Jesu an die 12 befolgend: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird - das ist mein Blut, das Blut des Neuen Bundes, das für euch und für alle vergossen wird.“ Wir spüren die Würde und die große Bürde, die diesem Dienst innewohnen. Wir spüren aber auch, wie angemessen die Lebensform Jesu ehelos zu leben für den Priester ist, um immer verfügbar zu sein für das Gebet und für den Dienst am Heil der Menschen.
  •  Die Aufgabe des Priesters ist es, mit den ihm anvertrauten Menschen durch Christus, mit ihm und ihm im Heiligen Geist Gott zu verherrlichen. So singt es der Priester zum Anschluss des Hochgebets in jeder heiligen Messe. Und die Gemeinde stimmt mit ihrem kräftigen Amen dem zu.
  • Kadosch Jahwe - die Herrlichkeit Gottes meint das Gewicht, das seinem Wesen zukommt, umschreibt seine Bedeutung, den Respekt, den er einflößt, seine Ehre.
  • Indem wir reiche Frucht bringen, Jünger und Jüngerinnen Jesu werden, verherrlichen wir Gott, wird seine Bedeutung, sein Gewicht, der Respekt vor ihm, seine Ehre mitten unter uns offenbar. Freilich auch immer noch verhüllt und beeinträchtigt durch unsere Schwachheit und unsere Sünden.
  •  Der Gehorsam gegen Gott hat den Vorrang vor jeder menschlichen Ehre.[9] Der König der Moabiter befiehlt Bileam Israel zu verfluchen. Großen Lohn verspricht er ihm. Bileam aber widersteht: „Auch wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, könnte ich dem Befehl des Herrn, meines Gottes, nicht zuwiderhandeln, sei es in einer unwichtigen oder einer wichtigen Sache.“ Unbestechlich muss der Jünger Jesu sein.

4  Gott verherrlichen - Jünger Jesu werden

Das Jüngerwerden und reiche Frucht bringen kann nur gelingen, wenn wir in ihm bleiben und er in uns.

4.1 Das NT verknüpft die Herrlichkeit Gottes mit der Person Jesu.

  • Mit dem hoheitlichen "Ich-Bin“ Wort setzt die Bildrede vom Weinstock und den Rebzweigen unvermittelt ein. Wir spüren die Ähnlichkeit mit der Bildrede vom Hirt und den Schafen. In beiden geht es um das innige Verhältnis Jesu mit den Seinen. Jesus sagt von sich »Ich bin der Weinstock der wahre, wirkliche.» In dem „Ich-Bin“ schwingt der Name Jahwe mit. Sofort wird auch der Vater Jesu in die Bildrede einbezogen. Er ist der Herr des Weinbergs und der Winzer.
  • Trotz des Hauptgedankens vom »Bleiben in Jesus« spielt Gott keine Nebenrolle. Seine Aufgabe als Winzer führt zu dem Gedanken des Fruchtbringens. Dieses ist der dominierende Gesichtspunkt und das Ziel der Bildrede vom Weinstock und den Reben. Das nachgestellte Eigenschaftswort »πλείονα« ist die Steigerung von »viel«. Das beschneidende und reinigende Handeln an den Reben durch den Vater, also an den Jüngern und Jüngerinnen zielt auf ein Fruchtbringen ab, das über das normale und erwartete Maß hinausgeht. Es soll ein Fruchtbringen im Übermaß werden.


4.2 Was sind die Voraussetzungen für das Gott verherrlichende Fruchtbringen?

4.2.1 Die JüngerInnen bemühen sich „in Jesus zu bleiben“.
  • Das gilt nicht nur für den Priester, sondern auch für jeden Jünger, jede Jüngerin Jesu. Wie die Rebe ganz aus der Kraft des Weinstocks lebt, so jeder, der sich als Rebe am Weinstock Jesu weiß. Das griechische Wort für Jünger μαϑητής bedeutet auch Schüler oder Anhänger.  Wir müssen bei Jesus in die Schule gehen, von ihm lernen, wie das geht, »Frucht bringen für Gott« oder »Gott verherrlichen«.
  • Wir müssen an Jesus hängen, weil er uns unsagbar wichtig ist, wir durch ihn Zugang zu Gott haben. In ihm ist die Herrlichkeit Gottes voll und ganz gegenwärtig. Für den Hebräerbrief ist Jesus als Sohn Gottes "der Abglanz der Herrlichkeit Gottes, das Abbild seines Wesens".[10] Für Paulus erstrahlt die Herrlichkeit Gottes "auf seinem Antlitz";[11] von ihm strahlt sie auf die Menschen aus[12]. Er ist "der Herr der Herrlichkeit".[13]
  • Er ist der Immanuel, der »Gott mit uns«. Darum sagt er allen Getauften und den Priestern ganz besonders: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“[14] Jesus liebt uns also mit der Liebe des Vaters. Die Liebe Gottes ist als die Gabe des Auferstandnen durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen. Diese Liebe hat in Jesus ihr menschliches Antlitz. Wir erfahren sie in seinem menschliches Reden und Handeln. Durch ihn geht uns auf, unser Gott ist ein menschenfreundlicher Gott.

4.2.2 Die JüngerInnen tun alles, um im Wort Jesu zu bleiben

  • Das fruchtbringende Jüngersein wächst auf dem Boden der Liebe Jesu. Darum werden wir als Priester und Laien seine bis zum äußersten gehende Liebe verinnerlichen, die sich bis hinein in den Tod für uns hingibt bis zum „Es ist vollbracht.“ Jesu Lebenshingabe für seine Freunde ist die höchste Form der Liebe. Das „so habe ich euch geliebt“ setzt Jesu Tod voraus, ist also unmittelbar an die nachösterliche Gemeinde, an uns gerichtet.
  • Die Worte eines geliebten Menschen sind uns kostbar. Darum gehört zum Bleiben in Jesus unbedingt das Bleiben in seinem Wort. Die Wertschätzung und das Studium des uns im Menschenwort der Bibel ansprechenden Wortes Gottes verlangt unsere ständige Aufmerksamkeit wollen wir Frucht bringen für Gott.
  • Sie dürfen mir glauben, ein ganzes Leben reicht nicht dazu aus, den Reichtum der Heiligen Schrift zu erfassen. Ein Wort, das ich heute überhöre, kann in einer anderen Lebenssituation mein Herz berühren. Wären wir doch schon so weit fortgeschritten wie der Prophet Jeremia: „Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war mir Glück und Herzensfreude.“ [15] Erst muss ich das Wort in mein Ohr, in mein Herz einlassen, muss es in mir Wohnung nehmen, muss es gleichsam gegessen haben, damit es mich mit dem Geist des Herrn erfüllt und verwandelt.
  • Du, lieber Jürgen, hast die Verkündigung des Wortes immer ganz ernst genommen und Dich manchmal dabei verausgabt. Aber besser sich für das Wort des Herrn verausgaben, als von sich bekennen zu müssen: „Ich bin wie ein Tauber, der nicht hört, wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut.“[16]
  • Zu den an Jesus glaubenden Juden sagt Jesus - und hoffentlich kann er das auch zu jedem von uns sagen - „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.“[17]
4.2.3 Das Bleiben in seinem Wort bringt als Frucht das Bleiben in der Liebe Jesu.
  • Diese kommt aus dem Herzen Gottes. Mit dieser Liebe liebt uns Jesus. In Liebe geht er unseren Lebensweg mit bis hinein in den Tod. In der Auferstehung nimmt er die Seinen mit hinein in die Fülle des Lebens bei seinem Vater. Seine Liebe ist stärker als der Tod. Von Ewigkeit bis in Ewigkeit sind wir von Gott geliebt, der Liebe und Erbarmen ist.
  • Von dieser sich in Jesus uns offenbarenden und schenkenden Liebe nur zu schwärmen, wäre noch nicht christlich. In seiner Liebe sein und bleiben verlangt, dass wir uns in diesem Leben und in dieser unserer Welt als seine Jünger erweisen und bewähren. „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“[18] Sein Gebot der Gottes-, der Nächsten- und der Selbstliebe ist keine schwere Last, sondern entfacht in uns die Freude, die Jesus erfüllte. Er hat es uns vorgelebt, wie das geht, die Gebote Gottes zu halten und in seiner Liebe zu bleiben. Wir leben aus dem Evangelium, weil es uns befähigt, immer wieder neu die Liebe zu leben. Deshalb sagt er „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“
  • Das Wirken der Liebe Jesu in uns und in unseren Gemeinden zeigt sich im liebenden verzeihenden einander annehmenden Umgang der Christen. Paulus mahnt die Christen Roms und uns: „ Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes.[19]

4.3 Wer in seinem Wort und seiner Liebe bleibt, dem schenkt Jesus Christus seine Freundschaft.

  • Das Fruchtbringen in der Bruderliebe, also zu denen die mit uns an Jesus Christus als den Messias Gottes glauben, enthüllt unsere Liebe zu Gott und zu Jesus. Sie macht den unsichtbaren verborgenen Gott und den zu ihm auferstandenen Christus in dieser Welt offenbar. Johannes schreibt in seinem 1. Brief „Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollendet.“ [20] Die Liebe zueinander ist also das wichtigste Betätigungsfeld in der Gemeinde Jesu. In ihr wirkt Jesu Wort und Beispiel weiter.
  • Die so lebenden Menschen macht er zu seinen Freunden. „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.“ [21]
  • Die Strahlkraft eines Priesters und einer Gemeinde hängt davon ab, ob wir wirklich Freunde Jesu sind. Und wir sind es, wenn seinem Auftrag folgend die Liebe das Motiv unseres Redens und Handelns ist. [22]
  •  Jesus schenkt uns seine Freundschaft. Freundschaft verpflichtet. Erst wenn man von uns sagen kann, der verhält sich Gott und den Menschen gegenüber wie Jesus, erst dann erweisen wir uns als seine Freunde.

4.4  Bis zum letzten Atemzug unterwegs zu ihm

  • Jeder, ob Laie oder Priester, wird mit Paulus sagen müssen: „Ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.“[23] Vor uns ist der auferstandene zum Vater heimgekehrte Jesus Christus, der mit der Liebe des Vaters uns liebt, damit seine Freude in uns ist und unsere Freude vollkommen wird.
  • Daher werden wir uns von Gott reinigen lassen, damit wir noch mehr Frucht bringen.[24] Sakramental und am Dichtesten erfahren wir diese Reinigung bei der Beichte wenn uns der Priester von unseren Sünden losspricht. Auch er selber braucht die Vergebung Gottes, die ihm in der Lossprechung durch einen Priester zuteil wird; denn wie sie alle sind auch wir Priester schwache angefochtene Menschen.
  •  Es tröstet, was Jesus uns allen, den Priestern in besonderer Weise sagt: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.“ [25]
  • Lieber Jürgen, Du hast Dich vor 25 Jahren aufgemacht, dieser Aufgabe des Fruchtbringens für Gott zu dienen. Es geht nicht um vergängliche Frucht, sondern um Frucht, die über die Zeit hinweg bis in Ewigkeit bleibt. Es geht darum die uns anvertrauten Menschen, euch liebe Schwestern und Brüder, auf dem Weg zu Gott zu ermutigen, zu stärken und voranzugehen; dem irdischen vergänglichen Leben den Sinn und das Ziel vor Augen zu stellen, das ER uns jenseits unserer irdischen Existenz als Fülle des Lebens und des Glücks in seinem Reich, in seinem Himmel, schenken will.
  • Dieser Aufgabe dienend möchte uns manchmal der Mut verlassen. Gott sei Dank, müssen wir es nicht aus eigener Kraft schaffen. Das Entscheidende tut der Herr. Darum muss der Priester vor allem ein unablässig Betender sein. Seine Freunde ermutigt Jesus dazu mit der Verheißung: „Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.“ [26]

5 Früchte müssen reifen

  • Zuerst gilt es zu säen und zu pflanzen, den Boden zu lockern und zu bewässern, dann zu beten und warten zu können. „Geduld erreicht alles.“
  • Vor 14 Tagen wurde der aus unserer Pfarrei St. Michael Neunkirchen stammende Pater Beda Sonnenberg vom Bischof von Eichstätt zum 55. Abt der Benediktiner Abtei Plankstetten geweiht. Nach dem Gottesdienst sprach mich eine Frau mittleren Alters an. „Sie sind doch der Pfarrer Dennert?“ Als ich es bejahte fuhr sie strahlend fort: „In Kronach, das war vor mehr als 40 Jahren, hatte ich Sie in der 5. Klasse Gymnasium als Religionslehrer. Was für eine Fügung, dass ich Sie heute wiedersehe.“ Selber Religionslehrerin geworden unterrichtete sie den neuen Abt von Plankstetten, der vor seinem Eintritt ins Kloster die Fachoberschule in Erlangen besuchte.
  • Oft wachsen die Früchte, ohne dass wir es merken. Es lohnt sich als Priester, als Religionslehrer, als Eltern und Großeltern, als Tauf- und Firmpaten das Evangelium Jesu den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen, den uns im Alltag begegnenden Menschen durch unser Beispiel und die Frohe Botschaft von der uns in Jesus Christus geschenkten Liebe Gottes vorzuleben.
  • Unser gläubiges Bemühen wird Frucht bringen, wenn wir dem gekreuzigten und auferstandenen Christus gehörend in seinem Wort und seiner Liebe bleiben, die uns von ihm geschenkte Freundschaft als kostbaren Schatz begreifen und pflegen.
  • In ihm haben wir den mächtigsten Fürsprecher beim Vater. Und was können wir sonst noch tun, um am wahren Weinstock Gottes Jesus Christus überreiche Frucht zu bringen und dadurch Gott zu verherrlichen?
  • Jesus sagt: „Dies trage ich euch auf: Liebt einander!“

 
 
Evangelium: Joh 15,1-17

 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer.
2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
4 Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
6 Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen.
7 Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
8 Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

 
Orgel: Ich bin der Weinstock...

9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
13 Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
15 Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
17 Dies trage ich euch auf: Liebt einander!


[1] Mk 4,28
[2] Jer 17,7f.
[3] mt 21,43
[4] Lk 3,8
[5] Röm 7,4
[6] Mk 1,15
[7] Hos 14,2
[8] ebd. 14,3
[9] Num 22,17 ff.
[10] Hebr 1,3
[11] 2 Kor 4,6
[12] 2 Kor 3,18
[13] 1 Kor 2,8
[14] Joh 15,9
[15] Jer 15,16
[16] Ps 38,14
[17] Joh 8,31
[18] Joh 15,10
[19] Röm 15,7
[20] 4,12
[21] Joh 15,15
[22] Joh 15,14
[23] Phil 3,13
[24] vgl. Joh 15,2
[25] Joh 15,16
[26] Joh 15,16b

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