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Lesejahr B 2015/12 bis 2016/11

Predigt - Homilie am Ostermontag in Röglas, Regina Pacis

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Der Weg der Emmaus Jünger – unser Weg
      Was wir soeben als Osterbericht im Evangelium hörten - ist eigentlich
1 Die Geschichte eines jeden Christen ja einer jeden Christengemeinde
    Vor unseren Augen sehen wir 

1.1 zwei Jünger, zwei Christen

  • Sie verlassen den Ort ihrer enttäuschten Hoffnungen: Jerusalem. Ihre mit Jesus verbundenen Erwartungen haben sich nicht nur nicht erfüllt, sondern wurden total zerstört.
  • Wir machen auch so unsere Erfahrungen:
- wir sind enttäuscht von Menschen;
- von der Gemeinschaft der Glaubenden, der Kirche;
- ja manchmal sind wir enttäuscht vom Glauben,
        weil er uns nicht das gebracht hat,
        was wir erwartet haben.
Es kann sein, dass wir auch von Gott, enttäuscht sind
- weil er unsere Gebete nicht so erhört, wie wir es uns gewünscht hätten;
- weil er eine Krankheit, einen Schicksalsschlag nicht abgewendet hat,   obwohl wir ihn doch darum gebeten hatten.
Die Wirklichkeit des Lebens ist für einen Christen nicht weniger hart als für einen Ungläubigen. Ja, manchmal kann uns das Christsein ganz gewaltig überfordern und belasten. Aber

1.2 Die Emmaus-Jünger rennen nicht einfach davon

  • jeder in eine andere Richtung. Sie bleiben beieinander und reden miteinander über ihre bitteren Erfahrungen und über die Rolle Jesu in ihrem Leben.
  • Auch wir haben das Bedürfnis, mit Gleichgesinnten über Schönes und Schweres in unserem Leben zu reden. Wir halten es wichtig, auch über die Rolle Jesu in unserem Leben miteinander zu sprechen.
  • Das geistliche Gespräch miteinander ist für Christen unbedingt wichtig. Während die Jünger miteinander über Jesus und sein furchtbares Ende miteinander reden

1.3 ist der Auferstandene unerkannt bei Ihnen

  • Er stellt Fragen und so erreicht er, dass sie sich ihm öffnen und ihre Not und Enttäuschung ihm mitteilen; aus der Heiligen Schrift und aus dem Leben deutet er den Sinn von allem, was sie an Schrecklichem erfahren musste. Dabei bewahrheitet sich
  • 1.3.1 die große Verheißung des heutigen Evangeliums
Wo Christen miteinander über Ihr Leben und  ihren Glauben reden - ist er schon dabei wird die Verheißung Jesu wahr. “Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
Wichtig ist dabei, dass unser Miteinander reden auch von einem Hören auf die Heilige Schrift begleitet ist.
 Es war eines der wichtigen Anliegen des Zweiten vatikanischen Konzils „die Schatzkammer des Wortes Gottes weit aufzutun“. Seit Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wird in jedem Gottesdienst das Wort der Schrift verkündet. Die Kirche mahnt uns unablässig, allein und miteinander in der Bibel zu lesen.
  • 1.3.2 Erst in der Tischgemeinschaft mit dem Auferstandenen wird volle Erkenntnis zuteil
So ist es auch mit uns! In der Tischgemeinschaft an seinen Altar feiern die Glaubenden die Gegenwart des Herrn in ihrer Mitte. Für uns ist jeder Sonntag Ostertag - der Tag der Tag des Herrn. An ihm vollziehen ihr sein Testament.
Für diese Feier hatte uns seine besondere Gegenwart zugesagt. Solange jemand die sonntägliche Eucharistie nicht auslässt, muss man um seinen Glauben nicht fürchten. Es ist zu beachten: was wir im Evangelium hörten - geschah am ersten Tag der Woche am Ostersonntag.
Und die Worte sind die Worte Jesu beim Abendmahl.
„Als wir mit Ihnen bei Tisch war,
nahm er das Brot,
sprach den Lobpreis
und gab ich ihnen.
Da gingen ihnen die Augen auf
und sie erkannten ihn.

Im Vollzug des Mahles – wie er es am Abend vor seinem Leiden gestiftet hatte - geht den Glaubenden voll auf, wer Christus für sie ist und was er für sie bedeutet.
Schauen wir wieder auf die Emmaus-Jünger. Jetzt sind sie wie verwandelt. Sie brechen auf und kehren zurück in die harte Wirklichkeit, vor der sie geflohen waren. Ja, sie werden zu Verkündern des neuen Lebens, dass der Auferstandene schenkt. So soll es auch bei uns sein. Von der sonntäglichen Eucharistiefeier kehren wir zurück ins Leben - in die oft harte alltägliche Wirklichkeit.
Der Sonntag ist der erste Tag der Woche. Er will uns durch die Woche hindurch tragen. Aus der Gemeinschaft mit ihm versuchen wir unsere Woche und unsere Aufgaben zu bewältigen. Ermutigen wir uns daher gegenseitig, das zu leben, was wir gefeiert haben.

2 das Ostererlebnis der Emmaus-Jünger ist die Geschichte einer jeden Christen Gemeinde

  • die sich an jedem ersten Tag der Woche, an jedem Sonntag zum Gottesdienst zusammen findet.
  • Aus dem alltäglichen Leben kommen wir zusammen. Jeder mit seinen Fragen und Problemen, mit seinen Enttäuschungen und Leiden, mit seinem Glück und seiner Freude. Als Gemeinschaft hören wir Gottes Antwort auf die Fragen unseres Lebens und feiern die Gegenwart des Herrn,  seine Menschwerdung und sein Mensch sein, seinen Tod und seine Auferstehung.
  • Was wir da hören, sollte sich im Gespräch mit Freunden und Bekannten mit dem Ehepartner, den Kindern und Enkeln fortsetzen und vertiefen.
  • Aus dem gemeinsamen gefeierten Glauben und aus dem Glaubensgespräch werden wir befähigt, das Leben als Christen zu bestehen. Dann wird Ostern nicht nur einmal im Jahr sein, es wird unser ganzes Leben bestimmen.

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