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Lesejahr 2013 (C)

Predigt am Titularfest  Maria Königin des Friedens in Rödlas

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Königin des Friedens bitte für uns
Königin des Friedens bitte für uns - Rödlas Markt Neunkirchen am Brand
Maria Königin des Friedens - mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt


1 Von Gott begnadet.
 Für die Kirche ist ‑ das sei vorausgeschickt ‑ Maria immer die »Königin von Gottes Gnaden«. Denn ihre Stellung im Heilsgeschehen beginnt damit, dass sie vor Gott Gnade findet, der Herr mit ihr ist (Ev) und Großes an ihr tut (Magnifikat).
Ihre Aufnahme in den Himmel und ihre Krönung zur Königin sind die »letzten Konsequenzen« aus der Tatsache, dass Gott sie als Mutter des Erlösers in Dienst genommen hat ‑ und sie zugleich zu diesem Dienst befähigt. Auch in ihr als Königin leuchtet Gottes Größe, Gottes Herrlichkeit und Ehre auf.
2 „Sei gegrüßt, o Königin“
Was meint die Kirche, wenn sie Maria als Königin grüßt? Es ist ja ein Königtum, das Gott Maria geschenkt hat. Zum König zur Königin von Gott gekrönt bedeutet teilhaben an der Herrlichkeit und Ehre Gottes. Deshalb bedenken wir als Erstes, wie sich
2.1 Gottes Herrlichkeit und Ehre offenbart
  • Im Hebräischen haben Herrlichkeit und Ehre die gemeinsame Wortwurzel. „Kabod Jahwe“ meint das Gewicht, die personale Bedeutung Gottes, die seine Herrlichkeit und seine Ehre ist. Sie ist gepaart mit Macht und Schönheit, mit Heiligkeit und Wohlwollen, Barmherzigkeit und Liebe. Sie übertrifft jede irdische Macht und Herrlichkeit.
  • Diese Herrlichkeit Gottes tritt in Erscheinung in den Großtaten Gottes in der Geschichte und in Gottes Erscheinungen. Das Beispiel schlechthin ist für Israel das Wunder des Durchzugs durch das Rote Meer, aber auch das Manna und Wachtelwunder, das Mose mit den Worten ankündigt: „am Morgen werdet ihr die Herrlichkeit Jahwes schauen.“[1]
  • Überwältigend ist für den Menschen die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes. Ester spricht vor Gott: „Ich sah dich, Herr, wie einen Engel Gottes und mein Herz erschrak aus Furcht vor deinem majestätischen Anblick; denn du bist herrlich, Herr, und dein Gesicht ist voll Wohlwollen.“[2]
  • Auch das Schöpfungswerk offenbart die Herrlichkeit Gottes: „Die Herrlichkeit Gottes erfüllt die ganze Erde.“[3]
  •  Die zweite Art göttlicher Kundgebungen ist die Herrlichkeit als sichtbare Wirklichkeit - das plötzliche Aufleuchten des göttlichen Wesens. Mose bittet Gott: „Lass mich doch deine Herrlichkeit schauen.“[4]
  • Auf dem Sinai nahm die Herrlichkeit Gottes die Gestalt einer Flamme an, die den Berggipfels krönte[5], als Mose sich ihm in der Wolke genähert hatte, kam er mit einem Antlitz zurück, dessen „Haut strahlte“[6]. Es war von solcher Herrlichkeit, „dass die Söhne Israels es nicht direkt anzuschauen vermochten.“[7]
2.2 Der Mensch mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt
  • Schon bei der Erschaffung des Menschen hat Gott ihn wie der Psalm 8 verkündet „mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“[8].
  • Der Weise Israels Jesus Sirach fordert das Volk Gottes auf, "nun lobt den gütigen Herrn, der euch mit Ehre gekrönt hat."[9]
  • Der Hebräerbrief spricht von Jesu zu Gott, da er nur für kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war. "Du hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt."[10]
  •  In der Taufe wurden wir mit heiligem Chrisam für Zeit und Ewigkeit zu Priestern, Propheten und Königen gesalbt.
  • In dem Maße wir mit Christus, durch ihn und mit ihm für Gott, füreinander und verantwortlich für seine Schöpfung leben, werden auch wir teilhaben an seiner Herrlichkeit. Wir denken dabei an die Verheißung Jesu: "Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren."[11] „Ehren“ bedeutet, wir werden an dem was Gott ist - an seiner Herrlichkeit teilhaben.
2.3  Maria ist mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt
  • „Siehe ich bin die Magd des Herrn“, antwortet Maria dem Engel, als dieser sie von Gott als die Begnadete begrüßt und ihr das Mitwirken am Heilsplan Gottes mitteilt.
  • Maria hat in besonderer und einmaliger Weise Gott und seinem Heilswillen gedient, darum hat sie Gott in seinen Himmel aufgenommen und mit seiner Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Sie hat daran Anteil als ganzer Mensch mit Seele und Leib. Darum nennen wir sie mit Recht »Königin des Himmels".
  • Auf sie schauend fragen wir: Was kann einem sterblichen Menschen Größeres geschenkt werden, als Anteil zu bekommen an Gottes Unsterblichkeit, an der Fülle seines Lebens und innergöttlichen dreifaltigen und dreieinen Beziehung, die Liebe ist?
  • Ehre von Menschen ist vergänglich. Wenn Gott uns ehrt, dann ist es das Höchste und Wunderbarste, was es gibt. Es heißt nämlich: Du bist mir kostbar und wichtig für immer und ewig.
Gottes Zuwendung und treue Liebe treibt uns zur
2.4  Umkehr aus unserer Gebrechlichkeit zur ewigen Liebe[12]
  • Immer wieder hat Israel den Bund mit Gott gebrochen und ist dadurch in sein Unglück gerannt. Dann klagten sie: "Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen fürs ganze Leben?"[13]
  • Nur vordergründig hat Gott sein Volk vergessen; eigentlich hat er es nie aus den Augen verloren und erscheint ihm nunmehr aus der Ferne, um ihm Zukunft zu geben. Durch Jeremia lässt er ihnen sagen: "Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt." [14]
  • Von dieser ewigen Liebe Gottes ist Maria ganz und gar umhüllt und durchdrungen. Das macht sie im Sinne Gottes königlich - ihm und seinem Sohn ähnlich.
  • Durch Christus hat Gott mit der Menschheit den neuen Bund geschlossen, den Bund der barmherzigen Liebe. In seinem Sohn Jesus Christus als Mensch geboren von der Jungfrau Maria ist in ihm die Herrlichkeit Gottes voll und ganz gegenwärtig.  Als Sohn Gottes ist er „der Abglanz seiner Herrlichkeit, das Abbild seines Wesens“ [15]
3 Die Österliche Herrlichkeit und der Friede Christi

3.1 Die österliche Herrlichkeit
  • Durch die Auferstehung und Himmelfahrt ist Christus bereits in jene göttliche Herrlichkeit eingegangen[16], die ihm der Vater in seiner Liebe „vor Grundlegung der Welt gegeben hat“[17] und die ihm als wesensgleichem Sohn des Vaters zukommt. „Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.“[18].
  • Das Geheimnis der Mutterschaft Mariens schließt ein völliges eins werden mit dem Geheimnis Jesu in sich. Dieses Einswerden reicht im irdischen Leben von der Prüfung des Glaubens bis zum Kreuz und zum Grab - in der Verherrlichung bis zur Teilnahme an seiner Auferstehung.
  • Das ist der Sinn der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Da Gottes Herrlichkeit und Ehre sie ganz und gar durchdrungen hat, nennen wir sie zu Recht Königin; denn mit der Fülle seiner Herrlichkeit und Ehre hat Gott sie gekrönt.
Maria dient auch im Himmel dem Heil das Gott uns durch Jesus Christus schenkt. Sie weist uns auf Christus hin und bekennt mit Paulus:
3.2 „Christus ist unser Friede“[19] 

  • Durch ihn sind wir mit Gott versöhnt[20], steht uns der Himmel offen[21]. Darum kann Paulus den Römern schreiben: „Gerecht gemacht aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.“[22]
  • Paulus wünscht uns Christen den umfassenden Schalom Gottes: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes“.[23]
  •  In diesem Frieden lebend wissen wir Gott bei allen Angriffen des Teufels und des Bösen Gott rettend vor uns. Mit dieser Feststellung und dem Friedensgruß schließt Paulus seinen Brief an die Römer: „Der Gott des Friedens wird den Satan bald zertreten und unter eure Füße legen. Die Gnade Jesu, unseres Herrn, sei mit euch!“[24] Wir schauen auf
 3.3  Maria – die Königin des Friedens
  •  Mit ihrem ganzen Sein dient Maria auch im Himmel dem Werk der Erlösung ihres Sohnes. Der Friede nach außen und nach innen, in der großen Politik und dem Leben unserer Gemeinden, der Frieden in unseren Familien und in unseren Herzen ist unsere große Sehnsucht.
  • In Maria haben wir die große Fürsprecherin und Wegbegleiterin. Darum wurde ihr „der Königin des Friedens“ unsere Kirche in Rödlas geweiht. Hier verehren und rufen wir sie an als „Königin des Friedens“:  Mit ihr den Rosenkranz betend schauen wir auf Jesus Christus. Maria trägt Jesu Friedenswerk mit und unterstützt es.
  • In Fatima hat sie 1917 den Seherkindern aufgetragen, es in die Welt hineinzurufen, den Rosenkranz für die Bekehrung Russlands zu beten.
  •  Nach 70 Jahren staatlich verordneter Gottlosigkeit können die Menschen heute in Russland und in den Osteuropäischen Ländern wieder ihre christlichen Glauben ohne Angst leben.
  • Heute haben wir Grund genug, für die Bekehrung derer zu beten, die bei uns ohne Gott leben.
  • Mit Maria für den Frieden zu beten und ihn bei uns zu leben, will uns der Name unserer Kirche „Maria – Königin des Friedens - in Rödlas immer wieder.
Es wäre gut, das Gebet des Engels in Fatima sich zueigen zu machen täglich zu beten:
„Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich.
Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die nicht glauben, Dich nicht anbeten, nicht hoffen und Dich nicht lieben.“[25]
[1] Ex 16,7
[2] Ester 15,13
[3] Num 14,21
[4] Ex 33,16
[5] Ex 24,15 ff
[6] Ex 24,29
[7] 2 Kor 2,7
[8] Ps 8
[9] Sir 45,25
[10] Hebr 2,7
[11]Joh 12,26
[12] Röm 2,4
[13] Klagel 5,20
[14] Jer 31,3
[15] Heb 1,3
[16] Lk 24,26
[17] oh 17,24
[18] 1 Petr 1,21
[19] Eph 2,14
[20] Röm 5,10; 2 Kor 5,18f.
[21] Joh 1,51
[22] Röm 5,1
[23] Röm 15,13
[24] Röm 16,20
[25] Kirche in Not .. damit der Glaube lebt.