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Lesejahr A 2016/12 bis 2017/11

Predigt - Homilie am Dreifaltigkeitssonntag in Dormitz ULF

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Himmlische Post vom Mysterium der Dreifaltigkeit [1]

1  Eine alltägliche Gewohnheit

  • ist es für uns, täglich im Briefkasten nachzuschauen, ob Post eingetroffen ist. Manchmal erwarten wir wichtige Mitteilungen oder Briefe, oft ärgern wir uns über Drucksachen und Werbematerial, das wir entsorgen müssen.
  • Manchen beschleicht ein komisches Gefühl, wenn der Briefkasten über längere Zeit leer bleibt. Ob man ihn etwa vergessen hat?
  • Die Postboten und Paketzusteller sind für uns wichtige Personen. Manche kennen wir persönlich und schätzen ihre Freundlichkeit und Zuverlässigkeit.
2  Himmlische Post
2.1 Könnten Sie sich vorstellen, täglich Post vom Himmel zu erwarten oder zu bekommen?
  • Ist so etwas denkbar? Dazu braucht es Boten, die Gott erwählt und von Gott gesandt in seinem Auftrag die Botschaften zu überbringen. Die Boten kündigen das Kommen Gottes an und rufen zur Umkehr. So bereiten sie ihm den Weg bei den Menschen.[2]
  • Das Neue Testament hat Johannes den Täufer als den angekündigten Boten Gottes verstanden. Der Größere, der nach ihm kommt ist Jesus, er ist „der Herr“.[3] In jeder heiligen Messe tritt Jesus im Evangelium durch seinen geweihten Boten vor uns hin und bringt uns himmlische Post.
  • Ihn – Jesus - verkündet das Johannes-Evangelium als „den vom Himmel herabgestiegenen Menschensohn.“[4] ER bevollmächtigt und sendet Menschen als seine Boten, durch die er selber zu den Menschen kommt. Darum sagt er „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.“[5]
  • In dem unserem Evangelium vorausgehenden Gespräch mit Nikodemus sagt Jesus zu dem etwas begriffsstutzigen Ratsherrn: „Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?“[6]
  • Warten wir täglich auf himmlische Post? Ist sie bei uns immer willkommen? Öffnen wir sie, öffnen wir uns für sie? Oder landet sie im Abfall. Wir sprechen vom Glaubensabfall wenn der Mensch die himmlische Post nicht mehr annimmt.
2.2 Jesus ist der himmlische Bote Gottes
  • Im heutigen Tagesgebet  bekennt die Kirche betend das Mysterium des dreieinen und dreifaltigen Gottes „Herr himmlischer Vater, du hast dein Wort und deinen Geist in die Welt gesandt, um das Geheimnis des göttlichen Lebens zu offenbaren.“[7]
  • Der eine Gott schenkt sich uns in seiner personalen Dreiheit: als Vater, Wort und Geist. Sein Mensch gewordenes Wort nennt das Evangelium Gottes „einzigen Sohn“.[8] Seine Menschwerdung kündet der Engel Gabriel mit den Worten an „Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden.“ [9]
  • Im Beten der Kirche geht es darum „die Größe der göttlichen Dreifaltigkeit zu bekennen und die Einheit der drei Personen in ihrem machtvollen Wirken zu verehren.“[10] Gott bestätigt Jesus bei der Taufe im Jordan und bei Verklärung als seinen „geliebten Sohn“ an dem er Gefallen hat und auf den wir hören sollen.[11]
2.3 Die himmlische Botschaft Jesu
2.3.1 Jesus nennt Gott immer wieder „seinen Vater“.
  • Der die Welt so sehr liebt, dass er seinen einzigen Sohn an unsere Welt hingibt „damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zu Grunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ [12]
  • Damit sagt er uns, dass alles was er ist und uns mitteilt, von seinem Vater, also von Gott kommt und der Vater der Schöpfer ist, der Ursprung von allem.
  • Die Menschwerdung des göttlichen Wortes, des einzigen Sohnes Gottes - Jesus - ist ganz und gar Ausfluss der alles übertreffenden Liebe Gottes. „So sehr hat Gott die Welt geliebt“.[13] Er hat sich durch Jesus mit der Menschheit vereint, „damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat.“ [14]
2.3.2 Der Getaufte ist eingefügt in den Leib des Mensch-gewordenen und auferstandenen Christus.
  • Dieser Jesus Christus ist als Gott und Mensch in der Himmelfahrt zum Vater aufgestiegen. Der Christ lebt trotz allem in unzerstörbarer Hoffnung, die nicht zugrunde gehen lässt, „denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ [15]
  • Im Heiligen Geist - den der Auferstandene und beim Vater erhöhte Christus ausgießt - wirken Vater und Sohn unvorstellbar Großes „Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.“ [16]
2.3.3 Unvorstellbar gewaltig und groß ist das Geschenk des ewigen Lebens
  • das Paulus und mit ihn die ganze Kirche den an Jesus Christus Glaubenden übermitteln darf „Wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ [17]
  • Dennoch gibt es bei uns viele Menschen, welche die Zustellung der himmlischen Post verweigern oder sie in den Abfall werfen. Abfall existentiell!
Worauf müssen achten?
3 Der Absender entscheidet über Annahme oder Ablehnung
Wir fragen: Welche Post schickt uns der Himmel und welche die Hölle? Wir werden
3.1 Die Störung der himmlischen Post durch die Hölle ernst nehmen
  • Sie geschieht überall, wo die Menschen als Einzelne und als Volk sich von der Führung und Ordnung Gottes verabschieden, davon nichts mehr wissen wollen. Daher mahnt Paulus die Korinther „Kehrt zur Ordnung zurück! Lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes, und lebt in Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.“ [18]
  • Das Gericht droht, wenn wir Menschen die Finsternis, das Böse, die Unordnung, mehr lieben als die Gebote Gottes - wenn die Taten böse sind. Dafür gibt es ein „Jüngstes Gericht“. Jetzt ist noch die Zeit, wo Jesus rettet. Gott hat ihn gesandt „damit die Welt durch ihn gerettet wird.“[19]
  • Der weltweite Hass gegen die Christen, die Zerstörung des Christlichen Menschenbildes, der Ehe und Familie durch die Genderideologie, die Verhöhnung und der geschäftsmäßige Missbrauch der menschlichen Sexualität durch die Verbreitung der Pornografie im Internet, ist offenkundige Zerstörung der himmlischen Botschaft Jesu.
  • Wer das Böse tut, hasst das Licht.[20] Er will nicht, dass Licht in sein zerstörendes Tun und Verhalten kommt. Es ist wahr, was das Evangelium sagt „Die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.“ [21]
3.2 Die frohe Nachricht für alle, die auf himmlische Post warten
  • Mose - der erste Bote Gottes – erfährt beim Ausrufen des Namens Jahwe, dass dessen Wesen Liebe ist „Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue.“ [22] Er bittet Gott um Vergebung für das „störrische Volk“ und bittet um die Gnade „Lass uns dein Eigentum sein!“ [23]
  • Gott sendet seinen Sohn, damit die Welt durch ihn gerettet werde.[24]  Er gibt seinen Sohn mit allen Konsequenzen hin an die Welt, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zu Grunde geht.[25]
  • Er schickt seinen Sohn ans Kreuz, damit er zum rettenden Zeichen wird inmitten von Sünde und Gemeinheit der Welt. Weil er am Kreuz noch den bereuenden Raubmörder annimmt und das Paradies verheißt und für seine Mörder Gott um Vergebung bittet und weil Gott ihn auferweckt hat und er vielen Zeugen erschienen ist, können die Menschen auf den schauen, den sie durchbohrt haben.[26]
  • In der zweiten Lesung schließt Paulus seinen Gruß an die Korinther mit der Bitte an den dreieinen und dreifaltigen Gott: „Die Gnade Jesu Christi, des Herrn. die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.“[27]
  • Die Kirche hat auch heute mehr denn je den Mut, Menschen selig und heilig zu sprechen, welche die himmlische Botschaft angenommen und gelebt haben. Sie nimmt ernst, was der letzte Vers des heutigen Evangeliums verkündet „Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“[28]

[1] 1. L Ex 34,4b.5–6.8–9; 2. L 2 Kor 13,11–13; Ev Joh 3,13–21
[2] vgl Mal 3,1
[3] ebd.
[4] Joh 3,13
[5] Lk 10.16
[6] Joh 3,12
[7] Tagesgebet am Dreifaltigkeitsfest
[8] Joh 3,16; Heb 11,17; 1 Joh 4,9
[9] Lk 1,32
[10] Tagesgebet
[11] Lk 3,22; Mt 17,5
[12] Joh 3,16
[13] Joh 3,16
[14] Joh 3,15
[15] Röm 5,5
[16] Joh 14,12
[17] 1 Kor 2,9
[18] 2 Kor 13,11
[19] Joh 3,17
[20] Joh 3,20
[21] Joh 3,21
[22] Ex 34,6
[23] Ex 34,9
[24] Joh 3,17
[25] Joh 3,16
[26] Joh 19,37
[27] 2 Kor 13,13
[28] Joh 3,21