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Predigten

Herrenfeste

Ansprache am Fest der Verkündigung des Herrn am 25.3.2006 in St. Michael Neunkirchen

Gott ist herabgestiegen,

damals als Israel unter der Sklaverei in Ägypten furchtbar litt und keinen Ausweg sah, stöhnte und nach Hilfe schrie.

Gott ist herabgestiegen, damals als der Bestand des davidischen Königshauses und damit die Verheißungen Gottes selbst in Gefahr waren, als der Prophet Jesaja im Jahr 735 zum König Ahas geschickt wurde und dem König ein Zeichen der Rettung anbietet: “Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel - Gott mit uns - geben.”

Gott ist herabgestiegen, damals als die von den Propheten verheißene Fülle der Zeit angebrochen war, und die Menschheit sich nach Erlösung aus der Macht der Sünde und des Todes sehnte. Hat Gott in Jesus unser Fleisch angenommen aus Maria der Jungfrau, d.h. damit unser gebrechliches, dem Tod ausgeliefertes Leben.

Dieses unser Leben hat er angenommen, das nicht nur glücklich ist, sondern auch voller Kummer und Sorgen. Unser Leben, das sich im Alter zum Schwereren neigt und dem Schmerzen nicht erspart bleibt. Unser Leben voller schmerzlicher seelischer Wunden, die oft nicht heilen wollen, die immer wieder aufbrechen oder deren Narben schmerzen, wenn sich die seelische Wetterlage ändert.

Er hat unser Menschsein, ja auch unsern Tod auf sich genommen. Gott ist in Jesus zu uns herabgestiegen; Denn er will auch in Sorgen und Kummer, in Krankheit und Tod für uns der ICH-BIN-DA sein.

Er steigt heute zu uns herab, um für uns der Gekreuzigte und Auferstandene zu werden. Er hat uns in der heiligen Salbung bei der Taufe an sich gezogen und uns lieben und erbarmend umart. Er nimmt uns bei der Krankensalbung an sein Herz, das sich uns in Jesus schenkt. Er lässt uns teilhaben am erlösenden Leiden und der selig machenden Auferstehung seines Messias, der sein geliebter Sohn ist.

Er, der Herabgestiegene, ermutigt uns, unser Kreuz mit ihm zu tragen. Er verkündigt uns durch sein Leben und Auferstehen, dass wir auf Herrlichkeit und ewiges Leben zugehen, dass die Leiden dieser Zeit nichts sind gegenüber der Herrlichkeit, die Gott für uns bereithält.

Er steigt zu uns heute herab, und erfüllt die Gaben der Schöpfung, Brot und Wein mit seinem Leben, so dass sie uns zur Speise des ewigen Lebens werden. Verkündigung des Herrn an Maria heißt: Gott steigt in Jesus herab in unsere irdische Existenz und erfüllt sie mit Auferstehung und ewigem Leben.

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