PredigtenÜbersichtLesejahr A 2016/12 bis 2017/11Predigt - Homilie am 2. Weihnachtsfeiertag Stephanus in Rödlas »Regina Pacis«
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Weihnachten und Passion Das adventliche Weihnachtslied »uns kommt ein Schiff geladen«,[1] zeigt uns,
1 wohin die Menschwerdung Gottes in Jesus führt In Jesus gibt sich der Menschgewordene Gott „für uns verloren“. Denn jeder, der ins irdische Leben eintritt, wird dieses Leben eines Tages verlieren, entweder durch einen gewaltsamen oder einen natürlichen Tod.
Das Kind in der Krippe gibt sich später in der Blüte seiner Jahre am Kreuz für uns verloren. Darum singen wir in der 4. Strophe:
Zu Bethlehem geboren / Im Stall ein Kindelein / gibt sich für uns verloren / Gelobet muss es sein.
Wir scheuen zunächst davor zurück, Jesus dafür zu loben.
Der Lieddichter behauptet, das Lob muss sein. Das ist nur möglich, wenn wir auf Ostern schauen. Der Gekreuzigte wird vom Vater auferweckt und zum Sieger über Sünde, Tod und Teufel.
Das Ostergeschehen macht es uns möglich zu dem Kind von Bethlehem in eine lebendige, bewundernde, ja eine freundschaftliche Beziehung einzutreten.
Die 5. Strophe besingt diese Beziehung zum Jesuskind:
„Und wer dies Kind mit Freuden / Umfangen, küssen will. / Muss vorher mit ihm leiden / groß Pein und Marter viel.“ In der Nachfolge Jesu werden wir schnell Widerstand erfahren gegen die Botschaft Jesu.
2 Weihnachten und Passion gehören zusammen Er ist da, der süße Christus, den die Weihnachtslieder und Schalmeien meinen. Aber er ist ungetrennt von dem bitteren Christus, dem Herrn der Passion, und es gibt eine Reihenfolge des Ergreifens und Begreifens, und sie ist unumkehrbar.
Im Gang des geistlichen Jahres kommt Weihnachten vor dem Karfreitag - aber dieses „Vorher mit ihm leiden" bleibt in Kraft. „Dieses Vorher", ist ein hartes, unpoetisches Wort, hart und unpoetisch ist ja auch die Botschaft selbst: Wer Christi Ruf folgt, der folgt einem Zeichen, dem widersprochen wird bis an der Welt Ende; wer Christi Sache wählt, wird ein Fremdling auf diese Erde.
3 Überzeugte Christen wie Stephanus werden der Welt das Zeugnis immer geben, dass wir durch die Menschwerdung und Lebenshingabe Jesu Christi gerettet sind.
Warum dürfen wir der Welt dieses Zeugnis nicht schuldig bleiben? Weil sie, die Welt, auch heute davon lebt, auch wenn sie's so deutlich selbst nicht weiß und wissen will.
Weniger spektakulär kann jeder einzelne von uns sein Zeugnis für Christus in Familie, Beruf und Nachbarschaft bringen. Wenn es dafür auch oft keinen Dank und keine Urkunde gibt, dieses Zeugnis geht nicht ins Leere. Es führt in die Fülle des Lebens.
Darum singt die 6. Strophe unseres Liedes: Danach mit ihm auch sterben / und geistlich auferstehn, das ewig Leben erben, / Wie an ihm ist geschehn.
4 Was wird kommen? So lautet die alte bange Weltfrage, gestern und heute. Mit Stephanus glaubend dürfen wir sagen: Christus wird kommen und mit ihm das Leben in Fülle in der Ewigkeit Gottes. Nicht als Kind in Windeln, sondern wie Stephanus bezeugt als Weltenrichter kommt er: „Ich sehe den Himmel offen, und den Menschensohn zur Rechten Gottes sitzen.“
Sei wachsam, mahnt mich der Glaube. Versuche nicht, dich am Wirrwarr der Weltantworten festzubeißen.
Die Antwort unseres Liedes, die sollten wir immer von neuem buchstabieren, einüben und begreifen; und wenn wir sie annehmen könnten mit allem, was in uns ist, dann hätten wir nicht mehr viel zu fürchten; Und die Frage „Was kommt“ wird unwichtig, weil ER, der Menschensohn, kommt. Er steht am Ende deines und meines Weges. Und er wird alles richten.
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