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Lesejahr B 2014/12 bis 2015/11

Predigt - Homilie zum Jahresschluss in St. Michael Neunkirchen und an Neujahr in Hetzles St. Laurentius

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Jesus Christus der wahre Messias Gottes [1]

1 Der Messias und sein Vorläufer

Das hatte sich schnell auch in Jerusalem herumgesprochen: Am Jordan tauft einer - Johannes heißt er - von dem sagen die Leute

1.1 "Er ist Elija." "Er ist ein Prophet, wie einer von den alten Propheten."[2]

Er könnte der Bote sein, den Gott seinem Messias vorausschickt um diesem den Weg bei seinem Volk zu bereiten.[3]

Dazu passt, dass dieser Johannes von sich sagt: "Ich bin nicht der Messias, sondern nur ein Gesandter, der ihm vorausgeht."[4]

Der Evangelist Markus will uns also sagen: Johannes ist der Vorläufer und Wegbereiter des Messias, den die Propheten verkündet haben.

Dies war nicht nur damals, sondern ist auch heute wichtig.

Denn immer wieder treten Menschen auf, die sich auf Grund besonderer Erfahrungen für den Retter eines Volkes oder gar der Menschheit halten.

1.2 Falsche Messiasse

Schon Matthäus und Markus warnen: "Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias! , oder: Da ist er! , so glaubt es nicht!"[5]

Jede Zeit malt sich ihren Messias, der ihren Vorstellungen und Wünschen entspricht.

Die Januarnummer eines bekannten Magazins für Politik und Kultur[6] zeigt auf  der Titelseite einen Jesus mit Ohr- und Nasenringen - also gepierst - die Zigarette zwischen den Fingern, unter dem Hals ein Tatu „Mom“ auf dem roten T-Shirt ein stilisierter Christbaum mit Herz, darauf in roten Lettern: „Jesus! Ein anderer Blick auf den Rebellen von Nazareth.“

Nicht an die Kirche gebundene Menschen suchen einen

1.3 Messias, der dem eigenen Lebensgefühl entspricht

Einst war er der Superstar, jetzt ist er "der erste Freak der Geschichte", was immer man darunter versteht. Die Jesus Freaks sind eine Glaubensbewegung, die Elemente der Jugendkultur gebraucht. Die Idee, einen Ort zu haben, wo „Freaks, Punks, Hippies und Szeneleute sich wohl fühlen“.[7]

Die den Glauben ernst nehmen, sind vor allem im charismatisch-freikirchlichen Bereich aktiv.

Bei all dem werden festhalten: Es gibt in der Heiligen Schrift

2 Klare Erkennungszeichen des von Gott gesandten wahren Messias

2.1  Jesus stellt sich auf die Seite derer, die umkehren und ihre Sünden bekennen

Er der Reine und Sündenlose wird zum Freund und Bruder der Sünder. Als Ostergeschenkt schenkt er seiner Kirche das Heilszeichen der Sündenvergebung. „Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“[8]

2.2  Jesus - göttlich und menschlich zugleich - widersteht aller Versuchung

So zeigt es die auf das heutige Evangelium folgende Versuchungsgeschichte.

Seine Sendung und göttliche Macht benützt er nicht zur Selbstbefriedigung.[9] Er macht aus Steinen kein Brot, um seinen Hunger zu stillen. Vielmehr nützt er seine göttliche Macht, um über 5000 Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen den satt zu machen.

[10]Seinen göttlichen Schutz benützt er nicht zu einem Schauwunder[11], sondern zeigt uns, dass wir Gott nicht versuchen dürfen, Wunder zu wirken, dass wir groß und berühmt werden.

Seine göttliche Macht benützt er nicht zur Mehrung irdischer Macht,[12] zur Verabsolutierung und Anbetung vergänglicher Strukturen. Gott allein anbetend ist er stärker als alles Satanische und Widergöttliche.

Er sucht nicht seine Ehre[13], sondern allein die Ehre seines Vaters, der seine Sonne scheinen  und regnen lässt über Gerechte und Ungerechte,[14] indem Christus unter uns ist, wie einer der dient.[15]

2.3 Er schreit und lärmt nicht in der Öffentlichkeit[16]

So haben es die Diktatoren aller Zeiten getan. Denken sie nur an Hitler und seine Hassreden. Jesus ist der Knecht Gottes an dem Gott Gefallen hat, weil er im Geist Gottes handelt und den Völkern das Recht bringt.

Er gibt jedem schuldig Gewordenen, jedem Gescheiterten eine neue Chance, bietet ihm Gottes Vergebung und Erbarmen durch seine Kirche an. So wird das geknickte Rohr wieder aufgerichtet und der glimmende Docht leuchtet wieder auf und das Leben wird neu.[17]

2.4 Der wahre Messias Jesus ist ganz im Willen und in der Liebe des Vaters im Himmel verwurzelt

 Daher wird er nicht müde und bricht nicht zusammen.[18] Kein Burnout und keine Depression gefährdet seine Lebendigkeit.

Das Gesetz seiner langmütigen und armherzigen Liebe erreicht jeden Winkel der Erde  und die fernsten Inseln warten darauf; Dazu sendet er seine Jünger. Die Hand des Vaters hält ihn und er lässt sie nie los.[19]

2.5 Er nimmt uns mit hinein in seinen Bund mit dem Vater[20]

An die schöpferische Liebe Gottes durch Jesus gebunden wird das Leben der Völker und durch sie das eines jeden Menschen licht und hell.

Durch ihn hat jeder Zugang zu Gott; denn Gott sieht nicht auf die Person, sondern in jedem Volk ist ihm willkommen, wer ihn fürchtet also ernst nimmt als den Gott den Schöpfer, Erlöser und Vollender unseres Lebens, und wer tut, was recht ist.[21]

3 Jesus der Messias Gottes widersteht allen Moden der Zeit

Trotz aller Versuche den Messias Gottes Jesus Christus dem Zeitgeschmack anzupassen, bekennt die Kirche von Anfang an: Christus gestern, Christus heute, Christus in Ewigkeit. Er ist der geliebte Sohn des Vaters im Himmel. An ihm hat Gott sein Wohlgefallen.[22] Er ist der Weg zu Gott.

[1] Homilie zu 1. L Jes 42,5a.1–4.6–7; 2. L Apg 10,34–38; Ev Mk 1,7–11

[2] Mk 6,15

[3] vgl Mk 1,2f.

[4] Joh 3,28

[5] Mt 14,23; Mk 13,21

[6] Cicero 01/2015 S.18ff.

[7] http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Freaks

[8] Joh 20,23

[9] Mt 4,3 ff

[10] vgl Mk 6,40-43

[11] Mt 4,5 ff.

[12] Mt 4,9

[13] vgl Joh 8,50

[14] vgl. Mt 5,45

[15] vgl Lk 22,27

[16] Jes 42,2

[17] vgl Jes 42,3

[18] Jes 42,4

[19] Jes 42,6

[20] Jes 42,6

[21] Apg 10,34f.

[22] Mk 1,11