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2007 Montag 19.Woche i. Jk.

Homilie zu Mt 17,22–27 in der Abendmesse in St. Michael

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Die Kinder Gottes sind frei1

  • Viele Forderungen stellt das Leben an uns. Es beginnt schon in der Schule: Lernen, Hausaufgaben, Prüfungen.
  • Später dann: Leistung erbringen in Lehre und Beruf, sein Bestes geben.
  • Oder der Haushalt: Putzen, Kochen, Waschen.
  • Oder die Kinder: alle Termine im Kopf behalten, ihnen beistehen, sich um sie kümmern.
  • Oder der Staat: Steuern, Sozialabgaben, Behördengänge. So viel ist notwendig, so viel ist zu tun.
  • Die vielen Anforderungen engen uns ein, hindern uns oft an der eigenen Entfaltung, werden nicht als Herausforderung, sondern oft als Belastung empfunden.
  • Auch Religion wird für viele als Belastung und Einengung empfunden: am Sonntag in die Kirche gehen, Kirchensteuern, Spendenaufrufe, mahnende Worte von Papst, Bischof und Pfarrer, und viele Gebote und Verbote, nach denen man sich richten muss.

Jesus sagt: Die Söhne sind frei.

  • Sie sehen die Wirklichkeit nicht aus ihrer engen Sichtweise, sondern mit Jesus von Gott her. Jesus ist so frei, dass er auch angesichts seines Ausgeliefert werdens und seines gewaltsamen Todes, gelassen bleibt.
  • Zwar zahlt auch er Steuern, um keinen Anstoß zu erregen, aber er betont: die Söhne sind frei, die Kinder Gottes sind frei, der Glaube macht frei. Gott verlangt von uns keine Steuern und Abgaben, sondern nur dass wir in allen Anforderungen und Lebenslagen auf ihn vertrauen, denn wir sind sein.
  • Das Wunder mit dem Vierdrachmenstück im Maul des gefangenen Fischs erinnert an außerbiblische Erzählungen; es soll veranschaulichen, dass für Jesus, den Sohn, Gott alles bereit hält, was dieser braucht. "Das gib esden Männern als Steuer für mich und für dich.
  • Geh auf Gottes Wegen! Das ist keine zusätzliche Forderung, das ist eine Aufforderung, die fürs ganze Leben genügt: Gott zu fürchten, ihn zu lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, alles andere wird dazugeschenkt. Wer sich an Gott hält und Christus nachfolgt, bleibt von den Forderungen des Lebens nicht verschont.
  • Wie Jesus wird der Jünger, die Jüngerin Steuern zahlen und »das Seine getreu verrichten«. Aber er wird dies in innerer Freiheit tun. Es wird ihm gelingen, über den Dingen des Lebens zu stehen, denn wichtiger ist ihm die Einladung Gottes zum Leben als alles andere.

Im Zeichen des Fisches

  • Das griechische Wort für Fisch - ICHTYS - beinhaltet die Anfangsbuchstaben des Bekenntnisses zu Jesus: Ιησους Χριστος θεου Υιος Σωτηρ - Jesus - Messias - Sohn Gottes - Retter. ER ist der Fisch, aus dessen Mund die Münze der Frohen Botscchaft kommt, mit der wir als Glaubende und Vertrauende bezahlen, was das Leben fordert.

1 Anregungen dazu z.T. Liturgie Konkret 2007 Nr. 8